Delaney lobt BVB-Moral - Kehl spricht Probleme klar an

Lob und Tadel

Bei Borussia Dortmund überwiegt nach dem erfolgreichen Start gegen Leipzig die Erleichterung. Thomas Delaney hat Spaß, Sebastian Kehl ist zufrieden, verweist aber auch auf die Probleme im BVB-Spiel.

Dortmund

, 26.08.2018, 22:10 Uhr / Lesedauer: 2 min
„Das Spiel zeigt, dass wir eine gute Mentalität haben. Trotz des schwierigen Starts sind wir gut zurückgekommen“, sagte Thomas Delaney (r.) über das 4:1 gegen Leipzig.

„Das Spiel zeigt, dass wir eine gute Mentalität haben. Trotz des schwierigen Starts sind wir gut zurückgekommen“, sagte Thomas Delaney (r.) über das 4:1 gegen Leipzig. © dpa

Thomas Delaney war müde, doch er lächelte zufrieden. Die deutschen Worte wollten ihm nicht ganz so einfach in den Sinn kommen, wie es im ausgeruhten Zustand klappt. Manchmal flüchtete er in die englische Sprache, die Kernaussagen aber gingen ihm ziemlich leicht über die Lippen. Wichtigste Erkenntnis nach dem 4:1 gegen RB Leipzig: „Nach dem 1:1 hat es richtig Spaß gemacht, in diesem Stadion zu spielen. Die erste Minute hat kein Spaß gemacht.“

Ein Schlag ins Gesicht

Das frühe Gegentor sei ein Schlag ins Gesicht gewesen. „Aber das Spiel zeigt, dass wir eine gute Mentalität haben. Trotz des schwierigen Starts sind wir gut zurückgekommen und haben ein gutes Spiel gemacht“, meinte der Däne. Und weiter: „Der gute Start in die Saison war wichtig. Auch für die Fans. Wir brauchen die 80.000 Fans hinter uns.“

Delaney lobt BVB-Moral - Kehl spricht Probleme klar an

Sebastian Kehl sah es ähnlich. „Wir nehmen diesen Start in die Saison sehr gerne mit. Wir haben in den richtigen Momenten die Tore gemacht“, sagte der Leiter der Lizenzspielerabteilung. Am Ende sei der Sieg in einem „sehr intensiven Spiel“ verdient, aber vielleicht ein Tor zu hoch gewesen. „Wir wissen aber auch, dass heute noch nicht alles rundgelaufen ist.“

Körperliche Präsenz

Was Kehl gefiel, war die körperliche Präsenz des BVB. „Die Körperlichkeit hat uns ein Stück weit geholfen. Wir waren robust, wir waren in den Kopfballduellen da.“ Damit sprach er vor allem Axel Witsel und Delaney ein Lob aus. „Man hat in Teilbereichen schon gesehen, warum wir die Jungs dazu geholt haben.“

Was Kehl nicht gefiel, waren die ersten 20 Minuten. „Da sind wir überhaupt nicht im Spiel gewesen. Leipzig hat uns ein Stück weit überrannt. Im Ballbesitz haben wir die Seite nicht schnell genug gewechselt, obwohl wir auf den Außenbahnen eigentlich viel Raum gehabt hätten. Wir hatten einfach zu viele Fehlpässe in unserem Spiel.“

„Wir waren gnadenlos effizient“

Keine Erklärung hatte Kehl dafür, warum am Montag die Chancenverwertung noch das größte Manko im BVB-Spiel war - und am Sonntag darauf die vielleicht größte Stärke. „Wir waren gnadenlos effizient. Das kann man eigentlich nicht erklären.“ Die Trainingswoche sei zu kurz gewesen, um intensiv am Torabschluss zu arbeiten. „Man sieht aber, dass wir vor dem Tor viel Qualität haben. Axel Witsel macht das 3:1 in Torjägermanier, und Marco Reus das 4:1 mit seinem linken Fuß eiskalt.“

Sah auch Probleme im BVB-Spiel: Sebastian Kehl.

Sah auch Probleme im BVB-Spiel: Sebastian Kehl. © Kirchner/Inderlied

Zumindest beim 3:1 wollte Delaney auch noch ein Wort mitreden. „Das war unfair“, erklärte der Neuzugang von Werder Bremen und musste selbst lachen. „Ich hätte das Tor gerne gemacht. Aber es ist natürlich völlig egal, wer trifft.“ Die Ecke auf den zweiten Pfosten habe gut funktioniert, meinte Delaney. Und Kehl sagte: „Standards haben wir vermehrt trainiert. In der vergangenen Saison waren wir da nicht besonders gefährlich. Insofern konnten und können wir uns da verbessern.“

Keine Kampfansage

Kehl vergaß nicht, auch ein wenig auf die Euphoriebremse zu treten. „Es war eine erfolgreiche Woche für uns, aber wir haben noch genug zu tun und wissen auch, dass heute noch nicht alles prima war.“ Auch Delaney ließ sich nicht zu vorschnellen Kampfansagen verleiten. „Das ist ganz früh. Wir wollen immer gewinnen. Und es ist wichtig, die Heimspiele zu gewinnen. Aber es ist ganz früh.“ Er sei zufrieden, ja. Er sei aber auch ganz sicher, dass Lucien Favre viele Dinge finden werde, die er ab Montag in der Videoanalyse zu sehen bekomme - und meinte nicht die positiven Dinge.

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