Die Fan-Rückkehr wurde am Samstag in Dortmund zur großen Party. © imago / ActionPictures
Borussia Dortmund
Das Armband ebnet den Weg: So lief die Rückkehr der BVB-Fans ins Stadion
Einigen BVB-Fans laufen beim Abspielen der Hymne „You‘ll never walk alone“ die Freudentränen übers Gesicht. Die Zuschauer sind zurück im Signal Iduna Park. Ein Armband ebnet den Weg.
Manchmal ist selbst bei Erling Haaland erst der Nachschuss drin. Insofern sind Joe Majoleth und Fabian Brunner auch nicht allzu verärgert, als sie (erst) im zweiten Versuch endlich das ersehnte Armbändchen erhalten haben. Eben haben die beiden BVB-Fans schon einmal 20 Minuten in der Schlange eines mobilen Kontrollteams gestanden. Doch als sie an der Reihe sind, um nachzuweisen, dass sie geimpft oder genesen sind, sind die Armbändchen vergriffen. „Das ist schon etwas chaotisch, so etwas zu organisieren kriegt ihr Deutschen doch sonst eigentlich besser hin“, flachst Joe Majoleth.
Erst Autobahn, dann Warteschlange: BVB-Fans doppelt im Stau
Gemeinsam mit Fabian Brunner hat er sich um 6 Uhr morgens aus der Schweiz auf den Weg nach Dortmund gemacht. Acht Stunden haben sie bis Dortmund gebraucht, zwischendurch war Stau. Und dann auch noch der Stau in der Schlange. Aber jetzt haben sie das ersehnte Bändchen am Arm. Das ermöglicht den beiden Schweizern den Zutritt zum Signal Iduna Park.
Vor dem Stadion hat Borussia Dortmund 55 mobile Kontrollteams im Einsatz. Ihre insgesamt 120 Mitarbeiter prüfen auf allen Wegen und an unterschiedlichen Punkten in einem großen Radius rund um das Stadion, dass alle 25.000 Zuschauer, die Einlass ins Stadion erhalten, auch wirklich genesen oder geimpft sind. Wer noch nicht volljährig ist, bei dem genügt auch ein negativer Corona-Test.
Ein Heimspiel im Jahr ist BVB-Fans aus der Schweiz nicht genug
Ein großer Aufwand, der mitunter viel Geduld erfordert. Die meisten BVB-Fans stellen sich am Samstag ohne zu murren in die Warteschlangen. Manche von ihnen sind bis zu 50 Meter lang, bei anderen Kontrollteams steht kaum jemand an. Da die Kontrolleure nicht abschätzen können, aus welchen Richtungen am meisten Fans kommen und wo sie sich anstellen, sind die begehrten Armbändchen, mit denen die Zuschauer ihren Status nachweisen, zwischendurch immer mal wieder „ausverkauft“. Dann müssen die Mitarbeiter Nachschub holen und die Fans müssen warten.
So wie Joe Majoleth und Fabian Brunner. Sie kommen regelmäßig aus Bad Ragaz zu den Heimspielen ihres BVB. Kürzlich war es umgekehrt, da war der BVB zu Gast in Bad Ragaz im Trainingslager. „Einmal im Jahr haben wir ein Heimspiel“, frohlockt Brunner. Aber einmal ist ihnen dann doch etwas zu wenig. Darum sind sie regelmäßig in Dortmund mit dabei. Normalerweise reisen sie mit weiteren Anhängern des Fanclubs „amiDOs“ an, doch in diesem Fall haben nur Majoleth und Brunner ein Ticket bekommen. „Es ist unser erstes Spiel seit dem Champions-League-Achtelfinale gegen Paris im Februar 2020“, sagt Majoleth.
BVB-Stadionsprecher Norbert Dickel glücklich vor der Südtribüne
Rund ums Stadion ist es im Vergleich zu früheren Heimspielen mit Vollauslastung aber erstaunlich ruhig. Die Fans gehen gelassen mit den Umständen um. Wie bei den meisten anderen BVB-Fans auch, mischt sich bei Joe Majoleth große Vorfreude mit Dankbarkeit zu den wenigen Privilegierten zu gehören, die Eintrittskarten erhalten haben. Unter den 55.000 Dauerkarten-Inhabern wurden die Tickets verlost.
25.000 BVB-Fans erlebten den BVB-Kantersieg gegen Frankfurt live im Signal Iduna Park. © dpa
„Wir haben gedacht, wir sehen in dieser Saison kein einziges Spiel. Und jetzt sind wir hier und total erstaunt, dass es geklappt hat“, sagt Majoleth. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Wenig später haben die beiden es geschafft, sie sind im Stadion. Dort begrüßt Norbert Dickel „alle, die ein schwarzgelbes Herz haben“. Er ruft: „Und nun das Allerwichtigste: Schön, dass ihr wieder da seid.“ Dickel erntet dafür donnernden Applaus von den Rängen.
BVB-Heimspiel gegen Hoffenheim soll noch flüssiger laufen
Es ist das Warmup fürs Publikum, das sich in den folgenden 90 Minuten noch einige Male die Finger wund klatscht. 25.000 Zuschauer erleben im Signal Iduna Park einen furiosen Auftritt ihrer Borussia, die Eintracht Frankfurt mit 5:2 abfertigt. Dafür hat sich jedes Anstehen und Warten vorab gelohnt.
Beim BVB werden sie am Montag die Erfahrungen und Eindrücke des Auftakts auswerten. Um für das nächste Heimspiel am 27. August gegen die TSG Hoffenheim gegebenenfalls noch ein paar Verbesserungen vornehmen zu können. Eins steht schon jetzt fest: Die Armbändchen, die zum Eintritt ins Stadion berechtigen, werden auch dann wieder sehr gefragt sein.
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