BVB-Fan im Block 46
"Dann merkst du, dass das kein Spaß mehr ist"
Im Signal Iduna Park werden in der Regel positive Emotionen freigesetzt, Freude, Erleichterung und - so bestätigen es viele Fans - sogar Liebe. Angst gehörte bisher nicht dazu, dann kam das Spiel gegen Galatasaray. Wir sprachen mit einem Fan, der genau in dem Block saß, der mit Böllern beworfen wurde.
Bilder der Champions-League-Partie Borussia Dortmund - Galatasaray Istanbul.
Nein, sowas habe ich tatsächlich noch nie erlebt. Die Stimmung ist öfter mal aggressiv oder aufgeheizt, beispielsweise beim Revierderby. Aber es ist eigentlich selten so, dass man sich irgendwie unwohl fühlt.
Erstmal bin ich keiner, der Pyrotechnik pauschal verurteilen würde. Leider ist der dosierte und sichere Einsatz aber kaum möglich. Die Stimmung, die von den Galatasaray-Fans ausging, war sogar teilweise richtig beeindruckend. Wenn dann aber Bengalos und Böller auf gegnerische Fans geworfen werden, geht das einfach viel zu weit.
Das Bengalo flog direkt auf uns zu, schlug zwei Reihen unter uns ein. Da wird einem schon unwohl, dann merkst du, dass das kein Spaß mehr ist.
Den genauen Auslöser kenne ich nicht. Ich habe nur gelesen, dass es beim Marsch vom Friedensplatz zum Stadion schon grenzwertig gewesen ist, da sind ja wohl auch Böller und Bengalos auf Passanten geworfen worden. Anfang der zweiten Halbzeit war dann irgendwas los in der Nordostkurve über uns. Da haben alle rübergeschaut, aber wir konnten von unten nicht sehen, was da passierte.
Die waren deutlich gemäßigter, als die im eigentlichen Galatasaray-Fanblock. Einige sind sogar in Richtung Gästeblock gegangen und haben versucht, die dort zu beruhigen.
Klar, solche Ausschreitungen passieren nicht alle Tage, aber wir sind natürlich bis zum Schluss geblieben.
Nicht im Geringsten (lacht).