Daniel Lörcher verlässt den BVB Er bleibt dem Verein aber in wichtiger Funktion erhalten

Daniel Lörcher verlässt den BVB: Er bleibt dem Verein aber in wichtiger Funktion erhalten
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Daniel Lörcher und Borussia Dortmund. Das ist seit dem 13. Mai 1995 eine überaus innige Beziehung. Als neunjähriger sieht der Schwabe sein erstes BVB-Spiel, ein 3:1 im Derby gegen Bochum. Lörcher ist sogleich fasziniert von der Stimmung rund um Schwarzgelb. Er wird Fan, später Ultra bei The Unity. Die Borussia bestimmt sein Leben. Und Lörcher erfüllt sich seinen Lebenstraum. Er gibt seinen Beruf als Versicherungskaufmann auf und wird BVB-Mitarbeiter, angestellt als Fanbeauftragter.

Lörcher leitet beim BVB die Abteilung „Corporate Responsiblity“

Danach die nächste Stufe: Lörcher leitet die Abteilung „Corporate Responsiblity“, unternehmerische Verantwortung. Nachhaltige Arbeit im Namen des Klubs gegen Diskriminierung und Antisemitismus – darauf liegt sein Fokus. Mit Erfolg. Kein anderer Fußballklub in Deutschland kann solche Meilensteine und derartige Wirkung auf diesem Feld nachweisen wie der BVB.

Zum Jahresende nun ändert sich jedoch Daniel Lörchers beruflicher Mittelpunkt. Gemeinsam mit Dr. Andreas Kahrs gründet er die gemeinnützige GmbH „What matters“. Das Ziel: Das Wissen und die jahrelange Erfahrung aus der Anti-Diskriminierungsarbeit für den BVB nun auch für andere Unternehmen und Institutionen europaweit anzubieten. „Wir wollen wichtige Player in einem Netzwerk zusammenbringen und ihnen Lösungen aufzeigen, sich den Problemen zu stellen“, erklärt Lörcher.

Lörcher unterstützt den BVB weiterhin

Die Angestellten der gemeinnützigen GmbH sowie er selbst erhalten ein festes Gehalt, die Gewinne sollen in soziale Projekte fließen. Der Start des neuen Unternehmens sei gut gelaufen, erklärt Lörcher. „Wir stecken in einigen Gesprächen für Projekte in Deutschland, Österreich und den Niederlanden, zuletzt gab es ein Seminar für verschiedene Unternehmen in Berlin.“

Marieke Köhler während einer Pressekonferenz.
Marieke Köhler übernimmt die Leitung der BVB-Abteilung „Corporate Resonsibility“. © imago / RHR-Foto

Borussia Dortmund kann künftig jedoch weiterhin auf die Expertise von Daniel Lörcher setzen. Der 37-Jährige ist zwar nicht mehr fest angestellt, er bleibt aber der BVB-Verantwortliche für die Anti-Diskriminierungsarbeit. „Ich werde an der Stelle genauso mit Begeisterung, Herzblut und Nähe zu den Fans weitermachen, wie ich es bislang getan habe“, verspricht er. Er verlasse den Verein also nicht, sondern ändere nur seine Rolle.

Köhler folgt beim BVB auf Lörcher

Die Leitung der BVB-Abteilung „Corporate Resonsibility“ übernimmt Marieke Köhler, die seit längerem als Stiftungsmanagerin von „leuchte auf“ wirkt. Das Handlungsprogramm im Kampf gegen Rassismus, Judenfeindlichkeit und Diskriminierung bleibt also bestehen. Die Bildungsangebote für Mitarbeiter und Fans und die Erinnerungsarbeit an den Nazi-Terror ebenso. Mehr noch. Die Abteilung soll personell ausgebaut werden. Daniel Lörcher: „Darin sehe ich eine Riesenchance, um auch die ökologischen Herausforderungen zu bewältigen und ich freue mich darauf, dort mitzuhelfen.“

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