Borussia Dortmund

Corona-Folgen: Top-Klubs verlieren 15 Prozent an Wert - BVB stabil, S04 stürzt ab

Auch die wertvollsten Fußball-Klubs haben die Corona-Pandemie zu spüren bekommen. Laut einer Studie der Wirtschaftsberatungsgesellschaft KPMG erwischte es den BVB glimpflich - anders als Schalke 04.

Dortmund

, 28.05.2021 / Lesedauer: 3 min

Der BVB hat durch die Corona-Pandemie fünf Prozent an Wert verloren. © dpa

Jährlich evaluiert die Wirtschaftsberatungsgesellschaft KPMG die Unternehmenswerte der 32 europäischen Top-Vereine. Für das Jahr 2020, stark betroffen von der Coronakrise, sanken die Ziffern erstmals seit langer Zeit wieder, konkret um 6,1 Milliarden auf 33,6 Milliarden Euro. Das entsprach einem Rückgang von 15 Prozent, liegt aber immer noch über dem Betrag aus 2018. Durchschnittlich lag das Wachstum seit 2010/11 bei sieben Prozent.

Absteiger: Schalke 04 verliert mehr als ein Drittel an Wert

Den heftigsten Einbruch muss laut der sechsten Auflagen des Reports „The European Elite 2021- Football Clubs‘ Valuation: Dribbling around COVID-19“ Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 verkraften . Der Wert der Königsblauen fiel um 38 Prozent auf aktuell 502 Millionen Euro, Schalke blieb aber auf dem 15. Platz im Ranking der wertvollsten Klubs.

An der Spitze liegt weiter Real Madrid (2,909 Milliarden Euro) vor dem FC Barcelona (2,869 Milliarden) und Manchester United (2,661 Milliarden). Diese drei Klubs gehörten auch zu den zwölf Vereinen, die mit ihrem Versuch einer Super League gescheitert waren.

BVB wirtschaftet laut KPMG vergleichsweise solide

Der deutsche Rekordmeister Bayern München und auch Borussia Dortmund sind Beispiele vergleichsweise soliden Wirtschaftens trotz der Ausnahmelage Corona. Der FC Bayern ist nach einem Wertverlust von nur neun Prozent mit 2,621 Milliarden Euro weiter Vierter, der Pokalsieger BVB ist nach einem Minus von fünf Prozent (ein Top-Wert) mit 1,220 Milliarden Euro Zwölfter. Ebenfalls interessant: In der Summe von Marktkapitalisierung und Nettoschulden kommt die BVB KGaA auf „nur“ 0,546 Milliarden Euro. Es bleibt also ein Kurspotenzial von mehr als 120 Prozent.

Anfang der Woche hatte Borussia Dortmund mitgeteilt, für das laufende Geschäftsjahr mit einem Minus von rund 75 Millionen Euro zu rechnen. Im Jahr zuvor hatte der BVB knapp 44 Millionen Euro Verlust eingefahren und zur Abdeckung sein Eigenkapital aufgebraucht. Erstmals seit fast zehn Jahren musste der Klub wieder Geld leihen. Am Donnerstag fiel die Aktie um fast vier Prozent auf 5,92 Euro.

Fehlende Zuschauereinnahmen lassen die Umsätze fallen

KPMG-Kriterien für den Unternehmenswert sind der Umsatz in der Saison 2019/20, die Profitabilität der Vereine in den vergangenen beiden Jahren, die Zahl der Fans in den sozialen Medien, der Wert der Spieler, zu erwartende Fernseh-Einnahmen und der Besitz des Stadions. Laut KPMG sind die Umsätze in den fünf größten Ligen insgesamt um 2,6 Milliarden Euro gefallen - ein Rückgang von elf Prozent. Hauptgrund dafür sind die fehlenden Zuschauereinnahmen durch die Corona-Geisterspiele.

Mit dpa-Material