Charaktertest bestanden! Haaland lässt BVB nach 2:0 in Wolfsburg träumen

Borussia Dortmund

Noch vor wenigen Wochen lag die Bundesliga-Saison des BVB in Scherben - nach dem 2:0 in Wolfsburg ist plötzlich wieder (fast) alles möglich. Erling Haaland macht erneut den Unterschied aus.

Dortmund

, 24.04.2021, 18:12 Uhr / Lesedauer: 3 min
BVB-Jubel nach dem 2:0-Sieg in Wolfsburg: Erling Haaland (r.) und Jadon Sancho.

BVB-Jubel nach dem 2:0-Sieg in Wolfsburg: Erling Haaland (r.) und Jadon Sancho. © dpa

Alles hatten sie aus sich herausgeholt, 32 Minuten Unterzahl ihre Spuren hinterlassen. Als Schiedsrichter Tobias Stieler das Dortmunder „Endspiel“ um die Qualifikation für die Champions League abpfiff, war dennoch noch genug Kraft da für ausgiebige Jubelschreie der Freude und Erleichterung. Und das war auch angebracht: Mit dem 2:0 (1:0) in der Volkswagen Arena wahrt der BVB die Chance auf Platz vier, hat den VfL Wolfsburg mit zwei Zählern Rückstand nun wieder dicht vor sich. Der vierte Sieg in Serie war am Ende wichtig und verdient - weil die Borussia ihre wenigen Chancen eiskalt nutzte und hinten wenig zuließ. Mann des Tages: mal wieder Erling Haaland, der seinen zehnten Doppelpack in dieser Saison erzielte.

BVB-Torjäger Erling Haaland nutzt Wolfsburgs Fehler eiskalt aus

Auch ohne Zuschauer lag Spannung und auch eine besondere Atmosphäre über der Wolfsburger Arena. Der BVB vor einem gefühlten Finale mit der Pflicht zum Siegen, die gastgebenden Wolfsburger mit der großen Chance, die Champions League klarzumachen.

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Zur Pause lag der BVB auf Kurs: Erling Haalands 24. Saisontor brachte der Borussia eine 1:0-Pausenführung, die vor allem die Effizienz der Gäste an diesem Tag ausdrückte. Bis zur 35. Minute blieb Haalands Führungstor aus der 12. Minute der einzige Torschuss, als Tobias Stieler zur Pause pfiff, war nur noch ein weiterer hinzugekommen.

BVB gegen Wolfsburg: Haaland und Weghorst im Fokus

Das Duell zweier Mannschaften, die Torjäger mit herausragenden Erfolgsquoten in ihren Reihen haben, blieb bis zum Halbzeit-Pfiff ein Spiel, in dem die Offensiven wenig zustande brachten. Haalands Treffer war begünstigt durch einen schlimmen Rückpass von Wolfsburgs Ridle Baku, beim Rettungsversuch vor dem Tor fälschte Maxence Lacroix den Schuss des Norwegers, der in die lange Ecke gezielt hatte, auch noch unhaltbar für Koen Casteels ab.

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Die Gastgeber ihrerseits erarbeiteten sich nach dem Rückstand zwar leichte Vorteile, taten sich aber ebenso schwer, zielstrebig in die rote Zone zu gelangen. Pablo Otavio hatte nach einer unglücklichen Kopfball-Verlängerung von Manuel Akanji noch die klarste Chance für die „Wölfe“, verzog aber freistehend zentral vor dem Dortmunder Tor mit dem linken Fuß deutlich (8.). Yannick Gerhardts Schuss ans Außennetz (38.) war ebenso eher eine Halbchance wie Wout Weghorsts vergebliches Bemühen, die scharfe Flanke von Oatvio zu erreichen (16.).

Dem BVB fehlt gegen Wolfsburg im Offensivspiel die Klarheit

Hinten ordentlich, vorne zu verspielt: In den wenigen Situationen, in denen Dortmund den Ball konstruktiv nach vorne brachte, fehlte im letzten Drittel die Klarheit. So hätte Jadon Sancho, den Edin Terzic wieder von Beginn an aufbot, zentral vor dem Tor schießen können, versuchte aber auf Jude Bellingham durchzustecken (41.).

Auch wenn der BVB gerade offensiv Luft nach oben ließ, lief zur Pause alles nach Plan. Dass die „Wölfe“ sich nicht kampflos ergeben würden, deutete Weghorsts erster Torschuss 30 Sekunden nach Wiederanpfiff an. Auf der Gegenseite rettete Arnold nach einem Kopfball von Manuel Akanji für den schon geschlagenen Casteels auf der Linie (48.). Tempo und Intensität nahmen mit Wiederbeginn deutlich zu, ihr hohes Pressing intensivierten die Gastgeber nun noch, zumal sie ab der 58. Minute auch noch in Überzahl spielten. Jude Bellingham, schon nach 13 Minuten verwarnt, stieg Mbabu übel auf den linken Fuß, Stieler blieb keine andere Wahl, als die Ampelkarte zu zeigen.

BVB-Youngster Bellingham fliegt vom Platz - Terzic ändert das System

In Unterzahl veränderte sich für den BVB die Statik in diesem Spiel. Terzic brachte direkt nach der Hinausstellung von Bellingham Thomas Delaney als zusätzliche Defensivkraft und stellte gegen den Ball auf ein 4-4-1 um. Wolfsburg brachte in Bartosz Bialek eine zweite klare Spitze. 15 Meter vor der Mittellinie bildete Haaland die erste BVB-Verteidigungslinie.

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Bundesliga, 31. Spieltag: VfL Wolfsburg - BVB 0:2 (0:1)

Die Bilder der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund.
24.04.2021
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Bilder der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund.© dpa
Bilder der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund.© dpa
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Bilder der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund.© dpa
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Bilder der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund.© dpa
Bilder der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund.© dpa

Und es war nicht zufällig der sehr engagierte Norweger, der die Kräfteverhältnisse manifestierte, ehe sich die Unterzahl nachtteilig bemerkbar machen konnte. Mahmoud Dahoud hatte am eigenen Strafraum den Pass in die Tiefe erahnt, sein schneller Ball auf den startenden Haaland kam genau zwischen Arnold und Brooks. Besser konnte man diesen Ball nicht spielen. Von der Mittellinie aus zog Dortmunds Torjäger unwiderstehlich davon, sein Abschluss ins Eck war perfekt - den zehnten Doppelpack in dieser Spielzeit feierte der 20-Jährige mit seinem typischen Torjubel, er brachte die Borussia dem wichtigen Dreier ein gutes Stück näher (68.). „Wir wissen, dass Erling ein Top-Torjäger ist. Heute hat er nicht so viele Chancen gehabt und war sehr effektiv für uns. Das ist auch der Grund, warum wir dieses Spiel gewonnen haben“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic.

BVB-Kapitän Marco Reus geht in Wolfsburg voran

Bei jedem Defensivzweikampf, den die Borussia in Unterzahl danach gewann, ballte Terzic an der Seitenlinie die Faust. Dortmunds Coach litt ebenso wie seine Spieler, die sehr konzentriert und mit Hingabe verteidigten, allen voran Reus, der am eigenen Strafraum wichtige Bälle eroberte und als Kapitän bei der Arbeit gegen den Ball voranging. So blieb ein Schlenzer von Xaver Schlager (85.) die einzige gefährliche Annäherung der Gastgeber in der Schlussphase. Wolfsburgs Bemühungen fehlten Präzision und Zielstrebigkeit, mit hohen Flanken ließ sich die konzentriert verteidigende Defensive der Borussia nicht knacken.

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