BVB-Youngster Reyna hat klare Vorstellungen - ein Mitspieler hilft ihm

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BVB-Youngster Reyna hat klare Vorstellungen - ein Mitspieler hilft ihm

rnBorussia Dortmund

Giovanni Reyna hat sich bei den BVB-Profis in Rekordzeit etabliert. Für die kommende Saison nennt der 17-Jährige klare Ziele und verrät, welcher Mitspieler ihm dabei hilft.

Bad Ragaz

, 13.08.2020, 19:09 Uhr / Lesedauer: 3 min

Es gibt bestimmt Spieler, die würden, wenn sie wie Giovanni Reyna erst 17 Jahre alt sind, rot werden oder zumindest ein bisschen verlegen, wenn von höchster Stelle das Lob nur so herniederprasselt. Der junge BVB-Profi aber hat ziemlich unbewegt zur Kenntnis genommen, was sein Trainer nach dem ersten Test der Vorbereitung über ihn gesagt hat. Besonders überrascht schien er auch nicht zu sein.

Reynas Weg beim BVB führt steil nach oben

Reyna ist das, was die Amerikaner wohl einen „smart guy“ nennen, ein höflicher, freundlicher, bescheidener und lustiger junger Mann. Aber nach nur acht Monaten im Dunstkreis der Profis, die ihn steil nach oben führten und zu 15 Einsätzen in der Fußball-Bundesliga, formuliert dieser 17-Jährige vor seiner ersten kompletten Saison als Profi schon bemerkenswert klare Ziele. „Besser werden in allen Bereichen“, dieser Satz könnte auch aus einer Medienschulung für Nachwuchsspieler stammen.

Aber Reyna ist durchaus in der Lage und auch bereit, das zu präzisieren: „Mehr Minuten“ wolle er bekommen, „öfter in der Startelf stehen, Tore schießen und vorbereiten.“ Hohe Ansprüche eines unbestritten großen Talents, das aber immer noch in der Frühphase seiner Karriere steckt.

Reyna würde beim BVB am liebsten auf der Zehn spielen

Sich der Konkurrenz zu stellen, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit, vor der er nicht zurückschreckt. „Wettbewerb“, sagt Reyna lapidar, „gibt es in Dortmund ja auf jeder offensiven Position, die ich bekleiden kann.“ Die „Zehn“ sei seine Lieblingsposition, dort fühle er sich am wohlsten und dort könnte es, wenn Marco Reus irgendwann wieder fit ist, zum Duell des jungen Herausforderers gegen den Kapitän kommen. „Er ist eine Legende in diesem Klub“, sagt Reyna mit großem Respekt, „ich akzeptiere jede Rolle, wenn er hoffentlich bald wieder da ist.“ Reyna ist aber auch auf beiden Flügeln zu Hause. „Als junger Spieler“, sagt er, „musst du vielseitig sein. Das ist ein Vorteil für den Trainer und ein Vorteil für mich.“

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Reyna will sich durchsetzen in diesem illustren Kreis bei Borussia Dortmund, er hat seinen Trainer binnen weniger Vorbereitungswochen im Winter davon überzeugt, ihn in der Rückrunde regelmäßig und auch in den wichtigen Spielen als erste Einwechsel-Option zu nutzen. Nun will der 17-Jährige den nächsten Schritt gehen.

Giovanni Reyna ist beim BVB bereit für den nächsten Schritt

Das Tempo, die Athletik, sagt er, sind auch nach diesen ersten Monaten bei den Profis eine Herausforderung, der gravierendste Unterschied zum Junioren-Level sei allerdings „eindeutig die Taktik. Da gibt es riesige Unterschiede. Wie bewege ich mich richtig zwischen den Linien, wie effizient bin ich mit dem Ball am Fuß. Man hat deutlich weniger Zeit, sich zu entscheiden.“ Der Roh-Diamant ist bereit für den nächsten Schliff.

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Favre schwärmt heute mehr denn je vom Sohn des ehemaligen Wolfsburg-Kapitäns Claudio Reyna, dem er für sein Alter eine große Spielintelligenz und großes Spielverständnis attestiert. „Er ist sehr, sehr clever, er läuft viel und richtig, er verteidigt intelligent“, lobte der Schweizer nach dem ersten Test in Altach, wo er „Gio“ in einem 4-2-3-1 eine Hälfte lang auf der Zehn einsetzte und die Zentrale des BVB-Spiels damit für 45 Minuten in die Hände zweier 17-Jähriger legte. Der Praxistest erfüllte seinen Zweck, auch wenn er unter dem Vorbehalt stand, dass der Vorjahres-Achte der österreichischen Bundesliga nicht das Niveau hatte, um den BVB ernsthaft unter Druck zu setzen.

Reyna harmoniert gut mit BVB-Neuzugang Bellingham

Es war dennoch kein Zufall, dass Reyna mit Neuzugang Jude Bellingham schon auffällig gut harmonierte auf dem Platz. „Wir lernen uns gerade erst kennen, aber wir verstehen uns schon gut“, sagt Reyna, der in den ersten Tagen auch als „Fremdenführer“ agierte und Bellingham erklärte, wie der BVB funktioniert. „Er ist ein guter Typ, der sehr lernbereit ist.“

In Bellingham hat Giovanni Reyna einen Altersgenossen, der ähnlich ticke und ähnliche Interessen mitbringe. Vor allem aber wolle er sich auch in der neuen Spielzeit weiter möglichst viel von Jadon Sancho abschauen, sagt Reyna. „Dass er bleibt, darüber habe ich mich auch persönlich sehr gefreut. Ich kann immer noch eine Menge von ihm lernen, er hat mir in den ersten Monaten mehr beigebracht als irgendjemand sonst.“