BVB-Verteidiger Felix Passlack Der Ur-Borusse denkt auch an Abschied

BVB-Verteidiger Felix Passlack: Der Ur-Borusse denkt auch an Abschied
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Felix Passlack ist schon deshalb ein außergewöhnlicher Fußballprofi, weil er dauerhaft fröhlich und aufgeschlossen wirkt. In den zehn Tagen auf der Asiatour des BVB sah man den 24-Jährigen permanent lächeln. Beim Training in Singapur, als ihm im Abschlussspiel zwei Tore gelangen. Auf dem rot gepolsterten Sitz der Rikscha, die ihn durch Vietnams Hauptstadt Hanoi kutschierte. Nur als es die Gegenspieler bei den Johor Southern Tigers in Malaysia mit für seinen Geschmack zu robusten Mitteln versuchten, wurde der gebürtige Bottroper kurzzeitig grantig. Nach dem Spiel war alles wieder vergessen. Immerhin durfte er spielen.

Beim BVB spielt Passlack keine Rolle

Das galt im bisherigen Saisonverlauf äußerst selten für den auf beiden Außenbahnen einsetzbaren Verteidiger. 137 Minuten auf dem Rasen, nur ein Einsatz von Anfang an im sportlich nachrangigen Champions-League-Spiel beim FC Kopenhagen – Passlack war beim BVB ein Bankdrücker. Nicht einmal, als nach Mateu Morey und Thomas Meunier beiden rechten Außenposten verletzt ausfielen, erhielt er regelmäßig das Vertrauen von Trainer Edin Terzic. Der setzte eher auf Innenverteidiger Niklas Süle im Ersatzdienst, oder anfangs auf Dauerläufer Marius Wolf. Kaum anders die Situation auf links: Obwohl Raphael Guerreiro nicht durchweg überzeugte, Tom Rothe noch in der Lehre steckt und Nico Schulz außen vor bleibt, ergab sich für Passlack kaum eine Gelegenheit, ins Team zu rotieren.

Felix Passlack schließt seine Jacke.
BVB-Profi Felix Passlack sitzt wie so oft auf der Bank. © IMAGO/Revierfoto

Es liege ja auf der Hand, dass er mit seiner Bilanz nicht zufrieden sein könne, erklärte der gebürtige Bottroper im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Seit 2012 ist der BVB sein sportliches Zuhause, weil der Übergang vom Junioren- in den Seniorenbereich komplizierter verlief als erhofft, versuchte er sich über Umwege bei der TSG Hoffenheim, bei Norwich City oder bei Fortuna Sittard den nötigen Schwung zu holen, um endlich auch in Dortmund durchzustarten. Doch die Lage gestaltet sich schwierig. Das Zutrauen in seine fußballerischen Fähigkeiten ist offenbar nicht groß genug, trotz seines tadellosen und unermüdlichen Einsatzes.

Abschied wäre Verlust fürs BVB-Klima

Wenn im Januar die Vorbereitung auf die zweite Hälfte der Saison beginnt, will Passlack noch einmal angreifen, sich aufdrängen und Edin Terzic als bedenkenswerte Option anbieten. Weil die Aussicht auf Erfolg vor dem Hintergrund der vergangenen Jahre nicht allzu groß erscheint, beschäftigt er sich selbstredend auch mit der anderen Alternative, einem Vereinswechsel. Mit bald 25 Jahren muss er dauerhaft spielen. Im kommenden Sommer läuft sein Vertrag beim BVB ohnehin aus, der Klub würde ihn wohl gehen lassen, wenn es die Personaldecke zulässt. Wohlwissend, dass der Abschied des Typen Felix Passlack für das Binnenklima in der Mannschaft ein echter Verlust wäre.

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