Jan Zimmermann bittet für das Gespräch in die Sonne. Im Schatten des Funktionsgebäudes in Brackel ist es an diesem Vormittag noch empfindlich kühl. Doch nur ein paar Meter entfernt gibt es wärmende Sonnenstrahlen, die der Trainer der BVB-U23 genau so gerne mitnimmt wie die sieben Punkte aus den jüngsten drei Spielen. Zarte Frühlingsgefühle sprießen und was die Ergebnisse von Borussia Dortmunds Drittliga-Filiale angeht, gab es zuletzt vor allem Lichtblicke.
BVB-U23 benötigt stabile Schritte
Auch wenn das 0:0 gegen Halle in der Ausbeute nur bedingt zufriedenstellte, bildeten die 90 Minuten gegen den direkten Abstiegskonkurrenten einen Fortschritt. Weil es dem BVB gelang, die Balance zu halten. Trainer Jan Zimmermann formuliert es so: „Wir gehen den Weg der kleinen Schritte. Es geht immer darum, den nächsten Schritt nach vorne zu machen. Es bringt also nichts, zu weit zu gehen und dann wieder zu stolpern. Unsere Schritte müssen stabil sein.“
Die Trittfestigkeit des eigenen Vorankommens wird am Samstag (14 Uhr, bei uns im Live-Ticker) beim MSV Duisburg einer weiteren Prüfung unterzogen. „Duisburg wird uns alles abverlangen. Wenn müssen es schaffen, unsere Stärken auf den Platz zu bekommen. Die Woche war sehr gut, sehr intensiv und sehr konzentriert – das gibt uns ein gutes Gefühl“, sagt Zimmermann im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.
BVB-Profis im U23-Training
In den vergangenen Tagen hatte er eine große Gruppe im Übungsbetrieb. Die eigene Belegschaft wurde noch ergänzt durch einige Profis, unter anderem Karim Adeyemi, Felix Passlack und Mateu Morey. Die U23-spezifischen Inhalte seien deshalb aber nicht zu kurz gekommen. Denn noch immer gibt es für die Mannschaft auf dem Weg zum Klassenerhalt viel zu tun.
„Wir haben es gegen Halle nicht so konsequent wie davor geschafft, uns Torchancen herauszuspielen. Wir waren bei Standards auch nicht so gefährlich und ein bisschen zu zögerlich im Spielaufbau. Wir arbeiten weiterhin daran, klarer und mutiger zu werden und dabei gleichzeitig nicht die Absicherung zu vernachlässigen“, erläutert Zimmermann.
BVB-Trainer Zimmermann lobt Trainingsniveau
Der BVB-Coach freut sich über das kontinuierlich steigende Trainingsniveau mit wachsendem Konkurrenzkampf. „Es werden zusehends mehr taktische Alternativen und wir können variieren. Die Jungs, die hinten dran waren, bieten sich immer mehr an. Es kommt jetzt immer häufiger vor, dass ich harte Entscheidungen treffen muss“, sagt Zimmermann.

Das bekam jüngst auch Franz Pfanne zu spüren, der gegen Halle zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Doch Abdoulaye Kamara hatte beim 4:1-Erfolg gegen 1860 München überzeugt. Auch das wollte und musste der BVB-Trainer bei der Wahl seines Personals berücksichtigen. Gegen Duisburg allerdings dürfte Pfanne in die Startelf zurückkehren: „Franz Pfanne ist unser Kapitän und immer mehr als eine Option, wenn er gesund ist und voll im Saft steht“, so Zimmermann.
Wenige personelle Sorgen bei der BVB-U23
Die mit Pfanne (in der Regel) einhergehende Stabilität in der Defensive dürfte in Duisburg durchaus von Belang sein. MSV-Trainer Torsten Ziegner rechnet mit spielstarken Dortmundern und will diesen eine „Männermannschaft, die ihnen den Spaß am Fußball nimmt“ entgegensetzen. Zimmermann ficht das nicht an: „Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass wir dagegenhalten können, dass wir auch Männer auf dem Platz haben, die wissen, wie man in dieser 3. Liga bestehen kann.“
Am Samstag werden diese Attribute gegen den Tabellenzwölften, der in Moritz Stoppelkamp und dem Ex-Borussen Marvin Bakalorz zwei ehemalige Bundesliga-Profis in seinen Reihen hat, voraussichtlich ein weiteres Mal gefragt sein. Personell gibt es nur wenige Einschränkungen bei der BVB-U23. Marco Pasalic (Infekt) und Dennis Lütke-Frie (Mittelfußbruch) fallen aus. Cyrill Akono (Fußprellung) ist angeschlagen. Nnamdi Collins wird der U19 im Kampf um die Deutsche Meisterschaft helfen.
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