
Borussia Dortmunds U23 bleibt weiterhin ein Mysterium, die Auftritte entziehen sich auch im neuen Jahr einer schlüssigen Erklärung. Und das nicht nur für außenstehende Beobachter. Man wird den Eindruck nicht los, dass sich auch die Mannschaft selbst weiterhin ein Rätsel ist.
BVB-U23 kassiert fünf Niederlagen in Serie
Das 1:2 gegen den VfL Osnabrück bedeutete die fünfte BVB-Pleite am Stück. Es ist die zweite Misserfolgsserie in dieser Saison. Die erste endete nach vier Niederlagen, der Mitte September die beste Phase mit sechs ungeschlagenen Partien folgte. Seither aber gibt es eine chronische Nulldiät, die die Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld wieder an die Abstiegszone befördert hat. Und die kommenden Spiele sind kaum dazu angetan, von einer baldigen Trendwende auszugehen. Es warten starke Gegner und altbekannte Probleme, die das Team noch immer nicht in den Griff bekommen hat.
Nach der enttäuschenden Endphase 2022 einte bei Schwarzgelb alle die Hoffnung, die Schwachstellen in der zweieinhalb Monate dauernden Winterpause ausmerzen zu können. Legt man die Eindrücke aus den Spielen gegen Bayreuth und Osnabrück zu Grunde, ist das bislang nicht gelungen. Die Fortschritte fallen zu klein aus, als dass sich daraus Honig saugen ließe. Noch immer krankt das BVB-Spiel in der Offensive. Die Ansätze sind durchaus vielversprechend. Zug zum Tor ist zumindest individuell zu erkennen, aber im letzten Drittel bleibt die Zielstrebigkeit im Kollektiv auf der Strecke. Ein übergeordneter Plan ist nicht zu erkennen. Vom eigenen Anspruch, dominanten, schnellen Fußball mit kreativen Umschaltmomenten zu kreieren, ist die Borussia weit entfernt.
BVB-U23 hat bereits 31 Spieler eingesetzt
Hinzu kommen teils abenteuerliche Aussetzer im Defensiv-Verhalten. Ballverluste in gefährlichen Zonen, mit denen der BVB den Gegner einlädt, ihm weh zu tun. Wer selbst so hart für eigene Tore arbeiten muss, muss in der Arbeit gegen den Ball einfach gewissenhafter sein. Sonst stagniert das Punktekonto auch weiterhin bei 18 Zählern.

Im bisherigen Saisonverlauf hat die BVB-U23 bereits 31 Spieler eingesetzt – die zweitmeisten in der 3. Liga. Ein echtes Gerüst – in den Vorjahren eine der großen Stärken – bleibt bei so viel Rotation auf der Strecke. Gerade in der jetzigen Phase aber braucht es Stabilität und einen Rahmen, in dem jeder Spieler genau weiß, wie seine Aufgabe definiert ist.
BVB-Trainer Preußer ist gefordert
Wer die BVB-U23 im Trainingslager in Belek gesehen hat, hat keinen lustlosen Haufen entdeckt, sondern eine Mannschaft, die spürbar Ambitionen besitzt, sich weiterzuentwickeln. Eine Mannschaft, in der eine Menge Ehrgeiz steckt und ebenso viel Kampfgeist.

Es ist kaum zu glauben, dass eine Mannschaft mit diesem Potenzial derart wenige Punkte verbucht und spielerisch derart limitiert erscheint. Hier sind Christian Preußer und sein Trainerteam mehr denn je gefordert, die entsprechenden Leitplanken zu setzen. Die Hinrunde ist durch. In der Rückserie – so hat es der U23-Trainer bereits vor einigen Monaten gesagt – erwarte er eine sichtbare Weiterentwicklung und mehr Punkte. Daran wird er sich, genau wie die Mannschaft, messen lassen müssen.
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