BVB-U23 wartet weiter auf Zusage von Njinmah Werder Bremen nennt Top-Stürmer „eine Waffe“

Njinmah wird zur Schlüsselpersonalie
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Mit acht Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz bei noch vier verbleibenden Spielen sollte der Klassenerhalt in der 3. Liga für die U23 von Borussia Dortmund nur noch Formsache sein. Ingo Preuß mag sich dieser Sichtweise (noch) nicht anschließen. „Wir müssen uns nicht in die Hose machen und ich will auch nicht unken, aber wir sind noch immer nicht gesichert. Es wäre schön, wenn wir den Klassenerhalt am Sonntag hinkriegen“, sagt der Sportliche Leiter der BVB-U23.

Spieler der BVB-U19 im U23-Training

Gewinnen die Schwarzgelben am Sonntag (14 Uhr) bei Viktoria Köln oder patzen die Abstiegskonkurrenten, könnte der Klassenerhalt im Optimalfall schon in trockenen Tüchern sein. „Wir haben den Anspruch und das Selbstvertrauen, aus den verbleibenden vier Spielen noch so viele Punkte zu holen, dass wir auf keinen anderen zu gucken brauchen“, sagt Jan Zimmermann. Der BVB-Trainer kann sich nun verstärkt der Kaderplanung für die kommende Saison widmen. Am Training unter der Woche nahmen in Hendry Blank, Samuel Bamba und Michel Ludwig auch drei Akteure der U19 teil.

Eine der Schlüsselpersonalien aber ist Justin Njinmah. Noch immer ist offen, ob der Stürmer beim BVB bleibt oder nach seiner im Sommer endenden Leihe zu Werder Bremen zurückkehrt. „Wir bemühen uns um eine Verlängerung, wir würden Justin gerne behalten. Er wird eines Tages Bundesliga spielen. Entweder er tut es bei uns oder woanders“, hat Ingo Preuß bereits mehrfach betont. Der Sportliche Leiter der BVB-U23 hat gegenüber den Ruhr Nachrichten bestätigt, dass der BVB eine Kaufoption für den 22-Jährigen besitzt. Diese soll im siebenstelligen Bereich liegen.

Angesprochen auf seine ungeklärte Zukunft, antwortete Njinmah zuletzt: „Ich wünschte, ich könnte das jetzt schon sagen, aber es wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Es werden Gespräche geführt. Alles andere müssen die Sportdirektoren und mein Berater klären. Ich spiele einfach Fußball.“ Nach RN-Informationen hängt ein Verbleib des Stürmers in Dortmund auch davon ab, welche Perspektive ihm die Borussia bieten kann. Die überzeugenden Leistungen der vergangenen Wochen sollen bei Njinmah für höhere Ansprüche gesorgt haben. Er würde am liebsten in den Profi-Kader aufrücken. Auch andere Klubs haben ihre Fühler nach dem 22-Jährigen ausgestreckt, dessen Entwicklung Begehrlichkeiten geweckt hat.

Die Spieler der BVB-U23 feiern.
Die Spieler der BVB-U23 können schon am Sonntag in Köln den Klassenerhalt feiern. © Thomas Bielefeld

Beim SV Werder Bremen, der den Abgang der Stürmer Niclas Füllkrug (Vertrag bis 2025) und Marvin Ducksch (2024) fürchten muss, wäre der Weg in die Bundesliga angesichts weniger prominenter Konkurrenz als beim BVB deutlich aussichtsreicher. Auch das wird Njinmah in seinen Abwägungen berücksichtigen. Am Rande des U23-Heimspiels gegen Elversberg tauschten sich BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl und Werder-Sportchef Frank Baumann aus. Gegenüber der „DeichStube“ sagte Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz: „Was nach der Saison passiert, ist derzeit noch offen. Wir registrieren natürlich, dass Justin seine Sache wirklich gut macht. Mit seiner Schnelligkeit hat er eine echte Waffe.“

Werner lobt BVB-Leihspieler Njinmah

Im Buhlen um Njinmah haben die Norddeutschen jüngst die nächste Charmeoffensive gestartet: „Justin ist ein sehr, sehr interessanter Spieler. Er hat eine sehr, sehr positive Entwicklung und einen super Schritt gemacht. Nicht nur jetzt in Dortmund, sondern generell in den letzten Jahren. Wenn man sich überlegt, dass der Junge vor vier, fünf Jahren irgendwo in Eimsbüttel über die Wiese gelaufen ist, da war nicht davon auszugehen, dass er jetzt 3. Liga spielt. Und ich finde, dort ist er einer der auffälligsten Spieler. Das ist ein Weg, vor dem man den Hut ziehen muss“, sagte Bremens Chefcoach Ole Werner der „DeichStube“.

Werner und Njinmah kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei Holstein Kiel und bei Werder. „Wir sind im stetigen Austausch mit ihm und seinen Berater. Er wird auf Sicht seinen Weg gehen. Er hat auf jedem Niveau immer nach einer gewissen Anpassungszeit gut funktioniert. Deswegen traue ich ihm zu, dass er noch weitere Schritte gehen wird. Alles andere wird man sehen“, sagt Werner. Am Sonntag in Köln kann er die nächste Duftmarke setzen – und die BVB-U23 womöglich zum vorzeitigen Klassenerhalt schießen.

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