Borussia Dortmunds U23 und der VfB Oldenburg sind in dieser Saison in doppelter Hinsicht Leidensgenossen. Nicht nur, dass beide Teams im unteren Tabellendrittel der 3. Liga Stammgäste sind. Beide Klubs teilen auch dasselbe Schicksal – sie können ihre Heimspiele momentan nicht im eigenen Stadion austragen. Während die Rote Erde in Dortmund seit Monaten saniert wird, dürfen im Marschwegstadion in Oldenburg aus Lärmschutzgründen keine Spiele stattfinden. Die Folge: Der VfB muss seine Heimspiele in Hannover ausrichten und dafür per Bus jedes Mal rund 170 Kilometer zurücklegen. Dagegen erscheinen die gut 60 Kilometer, die der BVB am Sonntag wieder zu seinem „Heimspiel“ gegen den FSV Zwickau nach Oberhausen pendelt, geradezu komfortabel.
BVB-Trainer Zimmermann zurück in Hannover
Knapp eineinhalb Jahre nach seiner Entlassung bei Hannover 96 kehrt BVB-U23-Coach Jan Zimmermann damit am Mittwoch (19 Uhr) an seine alte Wirkungsstätte zurück. „Ich freue mich darüber, dass sich der eine oder andere freut, mich wiederzusehen. Aber ich bin ja zum Arbeiten da“, stellt Zimmermann im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten klar. Die 1:3-Pleite gegen Dynamo Dresden hat ihm vor Augen geführt, dass an Arbeit kein Mangel herrscht. Gleichzeitig hat seine Mannschaft – von den ersten desolaten 20 Minuten abgesehen – auch gegen die Sachsen durchaus positive Eindrücke hinterlassen.
„Ein Standard, ein unberechtigter Elfmeter und ein Konter – gegen Dresden ist viel zusammengekommen, was uns aus der Bahn geworfen hat. Aber wenn ich in der zweiten Hälfte nicht auf die Anzeigetafel gesehen habe, hatte ich Spaß, meine Mannschaft spielen zu sehen. Das zeigt mir, dass wir auch vieles richtig gemacht haben“, urteilt Zimmermann.
BVB-U23 braucht Mut und Überzeugung
Gegen Dynamo legte sein Team das eigene Spiel nicht mehr so stark in der Breite wie in den Wochen zuvor, war couragiert in der Balleroberung und spielte mutig vertikal. Das war zwar nicht von sehr viel Durchschlagskraft gekrönt, weil Dynamo sehr kompakt verteidigte. Dennoch werten sie die eigene Herangehensweise als Fortschritt.

„Wir sind im Abstiegskampf, das wissen alle. Es geht darum, dass wir Spiele gewinnen. Und wenn wir ein Spiel gewinnen wollen, brauchen wir Mut und Überzeugung und beides von der ersten Minute an“, betont Jan Zimmermann. Ein entsprechend ungehemmtes Auftreten von seinem Team wünscht er sich auch in den Duellen gegen die beiden direkten Konkurrenten aus Oldenburg und am Sonntag gegen Zwickau. Die Partien seien zwar wichtig, aber noch lange keine Endspiele.
BVB-U23 beschwört Glauben an eigene Stärke
„Wir werden nicht die Ruhe verlieren. Egal, was in den nächsten Wochen passiert, wir wissen, dass es am Ende reichen wird, um in dieser Liga zu bleiben“, bekräftigt Zimmermann den Glauben an die eigene Stärke. Niklas Dams vertritt dieselbe Ansicht: „Wir wissen schon, zu was wir fähig sind. Bei uns ist die Konstanz das Problem, aber nicht grundsätzlich die Selbstsicherheit in unserem Spiel. Wir müssen das einfach auf den Platz kriegen, dann haben wir sehr große Möglichkeiten gegen Oldenburg und Zwickau zu gewinnen. Denn Fakt ist, dass beide auch nicht vor Selbstvertrauen strotzen.“
Beim VfB haben sie jüngst den Trainer gewechselt. Fuat Kilic übernimmt für Dario Fossi, von dem sich die Norddeutschen nach vier Niederlagen in Folge getrennt haben. Der Trainerwechsel könnte die Vorbereitung auf den Gegner noch mal etwas kniffliger machen. Jan Zimmermann aber winkt ab: „Für uns wird es darum gehen, dass wir uns auf unsere Leistung konzentrieren.“
Geht es nach Michael Eberwein, wird die am Mittwoch signifikant nach oben zeigen. Er gehe davon aus, dass die Mannschaft aus den Fehlern gegen Dresden lerne. „Ich gehe davon aus, dass uns das so nicht mehr passiert. So müssen wir an die Sache rangehen. Wir müssen positiv bleiben. Wir haben trotzdem eine richtig gute Mannschaft. Jetzt kommen die Spiele, in denen es zählt. Da müssen wir einfach da sein und abliefern.“
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