So ist das oft im Leben. Was der andere hat, wünscht man sich selbst häufig auch ganz gerne. Und so ist ein neidvoller Blick von Borussia Dortmunds U23 auf die gute Bilanz des nächsten Gegners nachvollziehbar. Der BVB empfängt am Samstag (14 Uhr) in Oberhausen den SV Waldhof Mannheim. Und der hat seit Jahresbeginn vier Siege, ein Remis und nur eine Niederlage (1:2 gegen Erzgebirge Aue) verbucht.
BVB-Trainer Zimmermann erwartet „unangenehme“ Mannheimer
„Mannheim hat gerade eine gute Phase mit viel Selbstvertrauen und einem echten Lauf“, sagt BVB-Trainer Jan Zimmermann im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Nur wegen des schlechteren Torverhältnisses steht Waldhof hinter dem 1. FC Saarbrücken auf Rang fünf. Beide Teams sind aus Sicht Zimmermanns qualitativ durchaus vergleichbar.
„Sie sind ein unangenehmer Gegner, der in den vergangenen Wochen Fehler eiskalt bestraft hat. Sie haben ein schnelles Umschaltspiel, machen wenige Fehler und sind eine abgeklärte Mannschaft“, so Zimmermann. Derlei Blumen gibt Christian Neidhart im Vorfeld artig zurück: „Die Dortmunder können kicken. Das hat man auch im Hinspiel gesehen. Sie haben sich zuletzt absolut unter Wert geschlagen und können jeden Gegner in dieser Liga schlagen“, sagte der Waldhof-Coach auf der Pressekonferenz.
Der Druck auf die BVB-U23 nimmt zu
Dort sprach er auch über den Austragungsort der Begegnung. Weil die Rote Erde nach wie vor saniert wird, der Signal Iduna Park nicht zur Verfügung steht und auch das Stadion am Zoo in Wuppertal wegen der fehlenden Rasenheizung ausscheidet, findet sie im Stadion Niederrhein in Oberhausen statt. Es sei „schon verwunderlich“, sagte Neidhart, „dass wir jetzt dort spielen müssen. Erst haben sie in Wuppertal gespielt, jetzt in Oberhausen. Ich dachte immer, man muss immer ein Ausweichstadion angeben. Aber ich kenne mich mit den Statuten nicht aus. Natürlich hätten wir auch gerne im Signal Iduna Park gespielt.“

Auch für die Borussen ist der abermalige Wechsel der Heimspielstätte alles andere als positiv. „Das ist sicher kein Vorteil. Das Hin- und Hergereise spielt uns nicht in die Karten. Das ist ungewöhnlich, aber dafür kann niemand etwas“, betonte Dortmunds Sportlicher Leiter Ingo Preuß. Wo auch immer und wie auch immer: Die BVB-U23 benötigt im Abstiegskampf dringend Zählbares.
BVB-U23: Ein Sieg aus neun Spielen
Nach lediglich einem Sieg aus den vergangenen neun Spielen steht Dortmund gefährlich nah an der Gefahrenzone. Die letzten sechs Teams trennen lediglich drei Punkte. In der Vorwoche verlor der BVB das Derby mit 0:2 bei RW Essen. Dort habe es sein Team in der ersten Hälfte „ordentlich bis gut gemacht, wir haben den Gegner aber durch unsere Fehler ins Spiel geholt“, sagt Zimmermann.
Daraus möchte er für die Partie gegen Mannheim zweierlei ableiten: Ähnlich forsch agieren, aber auf die Einladung an den Gegner verzichten. „Wir werden auch gegen die Mannheimer mutig sein und möchten versuchen, sie zu Fehlern zu zwingen, indem wir sie im richtigen Moment unter Druck setzen und aggressiv in die Zweikämpfe gehen“, kündigt Zimmermann an.
BVB-Fragezeichen hiner Dams und Otuali
Personell wird er Umstellungen vornehmen müssen. Tom Rothe und Nnamdi Collins stehen am Freitag bei der U19 gegen den 1. FC Köln auf dem Rasen. Ihr Einsatz gegen Mannheim ist demnach unwahrscheinlich. Fragezeichen gibt es obendrein bei den angeschlagenen Niklas Dams, Moses Otuali und Timo Bornemann.
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