Pünktlich zum Trainingsbeginn verzogen sich die Wolken und machten den Weg frei für die Sonne, die in Kirchberg unnachgiebig auf den Rasenplatz brannte. Entsprechend hoch war bei der ersten Einheit von Borussia Dortmunds U23 im Trainingslager in Österreich die Trinkpausen-Frequenz. Bei sommerlichen Temperaturen kamen die Spieler schon beim Aufwärmen mächtig ins Schwitzen.
BVB-Trainer Zimmermann schraubt Intensität hoch
Jan Zimmermann ließ die Seinen hernach auf dem Kleinfeld Acht-gegen-Acht spielen. „Lasst uns zielstrebig sein und versuchen, mit wenigen Pässen nach vorne zu kommen“, ordnete der BVB-Trainer an. Nachdem die erste geplante Einheit staubedingt wegen der um drei Stunden verspäteten Anreise durch eine Laufrunde ersetzt wurde, schraubte Zimmermann die Intensität gleich in der ersten Einheit hoch. „Dribbelt an und steht nicht rum wie Franz Beckenbauer“, wollte der BVB-Coach frotzelnd Tempo sehen.

Abseits der Gruppe trainierte Julian Hettwer derweil nur individuell. Den frisch vom MSV Duisburg verpflichteten Rechtsaußen plagen aktuell noch Hüftprobleme, weshalb er gemeinsam mit Athletiktrainer Benjamin Schüßler und Physiotherapeut Daniel Zolinski separat Übungen absolvierte. Insgesamt ist der BVB mit lediglich 19 Spielern (16 Feldspieler plus drei Torhüter) nach Österreich gereist. Guille Bueno, Prince Aning, Antonios Papadopoulos, Nnamdi Collins, Samuel Bamba und Paul Besong weilen weiterhin bei den Profis. Göktan Gürpüz ist zudem bereits in der Türkei, sein Wechsel zu Trabzonspor steht kurz vor dem Abschluss. Außerdem fehlen Dennis Lütke-Frie (Mittelfußbruch) und Moses Otuali (Zerrung im Oberschenkel).
Komljenovic will sich beim BVB empfehlen
Ergänzt wird das Aufgebot dagegen um Nikola Komljenovic. Der 21-jährige Innenverteidiger spielte zuletzt für die U23 des 1. FC Nürnberg und ist noch auf der Suche nach einem neuen Klub. „Wir schauen uns immer nach Spielern um, die uns helfen könnten und bei denen wir Entwicklungspotenzial sehen. Niko ist ein interessanter Spieler, der momentan vereinslos ist. Er hat in den ersten Tagen einen guten Eindruck gemacht. Dadurch, dass einige unserer Jungs derzeit bei den Profis sind, haben wir die Kapazität, ihn mit ins Trainingslager zu nehmen, ihn uns hier genauer anzusehen und ihm die Chance zu geben, sich zu präsentieren. Er hat sich gut in die Gruppe integriert und mit dem Ball schon gezeigt, was er draufhat“, sagt Zimmermann im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.

Komljenovic ist der Sohn von Ex-Bundesliga-Profi Slobodan Komljenovic und der Enkel von Trainer-Legende Dragoslav Stepanovic. „Ich bin groß geworden mit Fußball und meine ganze Familie hat damit zu tun. Aber ich kriege keinen Druck von meinem Vater oder Opa. Es ist mein Traum und mein Ziel, in ihre Fußstapfen zu treten“, sagt Komljenovic im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Der Serbe trainiert bereits seit einer Woche bei der Borussia mit und ist angetan: „Man merkt, dass der BVB einer der größten Vereine in Europa ist. Die Voraussetzungen sind absolut professionell, das ist außergewöhnlich. Ich habe mir vorgenommen, mein Bestes zu geben und mich so gut wie möglich zu präsentieren.“
Rafting-Tour als Teambuildingmaßnahme
Dazu bieten sich ihm weitere Gelegenheiten. Ab Montag warten schließlich noch sechs weitere Einheiten auf die BVB-U23. Am Dienstag wird doppelt trainiert, am Donnerstag (18 Uhr) absolviert das Team ein Testspiel gegen den belgischen Zweitligisten Lommel SK. Am Montagnachmittag wird die Mannschaft zudem im Rahmen einer Teambuilding-Maßnahme eine Rafting-Tour absolvieren. Eine willkommene Abkühlung bei derart heißen Temperaturen.