Bittere BVB-Diagnose für U23-Spieler Dennis Lütke-Frie „Das ist schwer zu verkraften“

Bittere BVB-Diagnose für U23-Spieler Dennis Lütke-Frie : „Das ist schwer zu verkraften“
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Als die BVB-U23 am Samstagnachmittag um 15.33 Uhr endlich ihr Ziel erreichte, stiegen viele müde Borussen aus dem Mannschaftsbus. Stau, zähfließender Verkehr – sechseinhalb Stunden lang hatte sich der schwarzgelbe Tross von Nürnberg aus den Weg nach Kirchberg in Tirol gebahnt. Das hatte an den Nerven gezehrt. Weil die Dortmunder drei Stunden später als ursprünglich angenommen an ihrem Zielort ankamen, strich Trainer Jan Zimmermann kurzerhand die für Samstagnachmittag vorgesehene Trainingseinheit, schickte seine Spieler nur noch zu einer kurzen Laufrunde. Dennis Lütke-Frie hätte die langweilige Busfahrt ins Trainingslager nach Österreich nur allzu gerne auf sich genommen.

BVB-Spieler Lütke-Frie erleidet Mittelfußbruch

Er war zu diesem Zeitpunkt aber bereits wieder zu Hause. Tags zuvor, beim 2:0-Sieg im Testspiel gegen die U23 des FSV Mainz 05, musste der 20-Jährige kurz nach der Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden. „Ich bin hoch zum Kopfball und bei der Landung habe ich mir den Fuß verdreht oder bin hängengeblieben. Ich habe weitergemacht, habe aber sofort einen intensiven Schmerz im Fuß gespürt. Ich habe gehofft, dass ich ihn rauslaufen kann. Ich habe aber schnell gemerkt, dass das nicht geht“, berichtet Lütke-Frie am Samstag im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.

Gestützt von BVB-Physiotherapeut Daniel Zolinski humpelte er vom Feld. Wenig später begab sich der BVB-Mittelfeldspieler – den rechten Fuß in einen Zink-Verband eingewickelt und mit Kühl-Akkus versehen – auf die Heimreise. Er wurde noch am Abend im Knappschaftskrankenhaus untersucht. Das Röntgenbild ergab ein eindeutiges Bild: Mittelfußbruch.

Lütke-Frie: „Diagnose war ein Schock“

„Nach der Diagnose war ich natürlich erst einmal geschockt. Einen schlechteren Start hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich habe im Scherz schon gesagt, ich bin verflucht“, so Lütke-Frie. Die vergangene Saison war für ihn eine zum Vergessen gewesen. Als Kapitän der BVB-U19 und frisch gebackener Deutscher Meister wollte er auch im ersten Seniorenjahr bei der U23 durchstarten. In der Vorbereitung mischte er sogar im Training der Profis mit. Doch in der fünften Einheit unter Edin Terzic zog sich Lütke-Frie einen Außenbandriss zu.

Dennis Lütke-Frie führt einen Zweikampf um den Ball.
Gerade erst hatte Dennis Lütke-Frie (l.) sich nach zwei schweren Verletzungen wieder zurückgekämpft und im Testspiel gegen den ASC 09 Dortmund auf dem Platz gestanden. © imago / Bielefeld

Er kämpfte sich mühsam zurück, hatte aber den Anschluss verloren. „Wenn du in der Vorbereitung fehlst, ist es schwierig, in die Mannschaft reinzukommen“, urteilt der 20-Jährige. Als er sich im Frühjahr endlich einigermaßen zurückgekämpft hatte, setzte es den nächsten Nackenschlag. Im Februar zog er sich im Training einen Mittelfußbruch zu. Wieder hieß es, auf die Zähne zu beißen, tapfer zu sein und sich durch die Reha zu quälen.

Familie fängt BVB-Spieler auf

Genau das steht ihm jetzt wieder bevor. „Immer wieder von schweren Verletzungen ausgebremst zu werden, ist schon hart. Das macht auch etwas mit der Psyche. Aber dafür habe ich Familie und Freunde, sie bauen mich auf. Dennoch ist dieser Rückschlag für mich schwer zu verkraften. Denn ich habe in den vergangen drei Wochen super trainiert. Ich hatte das Gefühl, dass ich angekommen bin und hatte mir fest vorgenommen, in der Vorbereitung neu anzugreifen. Aber jetzt werde ich wieder aus der Bahn geworfen“, hadert Lütke-Frie.

Während er sich daheim auf der Couch schonen muss, findet das Trainingslager der Teamkollegen in Österreich ohne ihn statt. „Das ist ein harter Schlag und super bitter für Dennis, nachdem er schon so schwere Verletzungen überstanden hat. Wir werden schauen, wie wir ihn bestmöglich bei seiner Genesung begleiten können“, sagt BVB-Trainer Zimmermann.

BVB lotet optimale Behandlungsmöglichkeit aus

Nach der Rückkehr der BVB-U23 in einer Woche wird sich Lütke-Frie mit der medizinischen Abteilung austauschen, welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und welche am vielversprechendsten sind. Das Ziel ist klar: die schnellstmögliche Rückkehr auf den Rasen. Bis dahin muss Dennis Lütke-Frie wohl oder übel das tun, was ihm gerade am schwersten fallen dürfte, die Füße stillhalten. Der geplante Neustart muss warten.

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