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BVB-U23 empfängt die Chaos-Löwen - Maaßen muss die Abwehr umbauen
Borussia Dortmund
Vorfreude bei der BVB-U23, Chaos bei 1860 München - mit diesen Voraussetzungen geht‘s ins direkte Drittliga-Duell zum Abschluss der Hinrunde. Dortmund-Trainer Maaßen muss die Abwehr umbauen.
Nur Tabellenzwölfter in der 3. Liga und das als ehemaliger Bundesligist. Tristesse an der Grünwalder Straße. Enrico Maaßen ist sich sicher: Da gehört dieser Verein nicht hin. „1860 ist ein traditionsreicher Klub mit großen Ambitionen und sehr viel Potenzial“, sagt der Trainer der U23 von Borussia Dortmund. Am Samstag (14 Uhr) gastieren die Münchener zum letzten Hinrunden-Spiel in der Roten Erde.
BVB-Gegner 1860: Viel Zirkus um Beurlaubung von Sascha Mölders
In den vergangenen Tagen war (wieder einmal) reichlich Zirkus bei den Löwen. Der Verein beurlaubte Sascha Mölders. Zunächst hatte der Spieler selbst von einer Suspendierung gesprochen, was die Sechziger dementierten. Laut Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel handele es sich lediglich um eine Beurlaubung für die nächsten beiden Spiele. So viel steht fest: Mölders - bei 1860 Kapitän, Torjäger und Ikone in einem - ist in Ungnade gefallen.
Ausschlaggebend für den großen Knall soll Mölders’ rüder Umgangston sein, unter anderem soll es Beleidigungen und Drohungen gegeben haben. Darüber hinaus soll sich der 36-Jährige bisweilen wenig um die Taktik von Trainer Michael Köllner geschert und sie auch schon mal eigenmächtig geändert haben. Außerdem wird Mölders, in München bekannt als „Wampe von Giesing“, fehlende Disziplin vorgeworfen. Mittlerweile sollen beide Seiten an einer vorzeitigen Vertragsauflösung arbeiten.
Ex-BVB-Profi Kevin Großkreutz lädt Mölders nach Dortmund ein
Ur-Borusse Kevin Großkreutz sprach deshalb bei „Ran“ gleich mal eine Einladung an seinen Kumpel Mölders zum TuS Bövinghausen aus: „Bei uns ist er immer willkommen. Er ist ein cooler Typ.“ Fest steht: 1860 München wird ohne Mölders nach Dortmund reisen. Der Trubel der vergangenen Tage beim Kontrahenten ist natürlich auch Enrico Maaßen nicht verborgen geblieben. Er ist sich unschlüssig, welche Auswirkungen der Krach um den Kapitän bei den Löwen hat. Letztlich bestimmt das aber auch nicht sein Handeln. Er verordnet seinem Team in dieser Hinsicht Scheuklappen.
„Wir müssen versuchen, diese ganzen Themen auszublenden. Wir möchten uns nicht damit beschäftigen, was beim Gegner funktioniert oder nicht funktioniert. Wir müssen klar bleiben. Denn für uns geht es wieder darum, ein gutes Spiel zu machen und weitere wichtige Punkte zu sammeln“, betont Maaßen. Nach drei überzeugenden Auftritten in Serie gegen den Hallenschen FC (2:1), den 1. FC Kaiserslautern (0:0) und jüngst den SC Verl (3:0) möchte der BVB in den beiden verbleibenden Heimspielen des Jahres gegen 1860 München und den FSV Zwickau nach Möglichkeit noch mal den vollen Ertrag einstreichen.
BVB-Trainer Enrico Maaßen muss die Abwehr neu sortieren
Leicht wird das nicht. „1860 ist individuell sehr gut besetzt und verfügt über eine gute Spielkultur“, sagt Maaßen. In Merveille Biankadi haben die Sechziger eine wuchtige Offensivkraft, Stefan Lex und Richard Neudecker verfügen über Bundesliga- bzw. Zweitliga-Erfahrung.
Die Dortmunder wiederum werden in der Defensive umstellen müssen. Abwehrchef Niklas Dams hat sich einen Bänderriss zugezogen und fällt vier bis sechs Wochen aus. Darüber hinaus ist Antonios Papadopoulos gesperrt, weil er sich gegen Verl die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hat. Christian Viet plagt obendrein eine leichte Erkältung. Gemessen daran kommt es den Schwarzgelben gelegen, dass dem Gegner in Sascha Mölders ein wichtiger Angreifer fehlt.
Cedric Gebhardt, Jahrgang 1985, hat Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum studiert. Lebt aber lieber nach dem Motto: „Probieren geht über Studieren.“ Interessiert sich für Sport – und insbesondere die Menschen, die ihn betreiben. Liebt Wortspiele über alles und kann mit Worten definitiv besser jonglieren als mit dem Ball. Schickt deshalb gerne humorige Steilpässe in die Spitze.
