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BVB-U23 düpiert Kaiserslautern: Christian Viet hat den Dreh raus
Borussia Dortmund
Die BVB-U23 schockt Kaiserslautern - und belohnt sich beim 3:1 für eine reife Leistung. Der Matchplan von Trainer Enrico Maaßen geht auf, Christian Viet leitet den Überraschungscoup ein.
Christian Viet dreht sich und lässt Lauterns Hendrick Zuck aussteigen. Er dreht sich weiter und lässt auch noch Hikmet Ciftci hinter sich. Bleibt nur noch Alexander Winkler – und auch diesen Verteidiger des Aufstiegsaspiranten vernascht der junge Dortmunder. Kurzer Blick nach oben, Pass in die Mitte. U23-Stürmer Bradley Fink steht, wo ein Stürmer zu stehen hat, - und schiebt zur 1:0-Führung ein (32.). Es ist der Auftakt eines furiosen Dortmunder Auswärtsspiels im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion.
60 Minuten später feierte Borussia Dortmund II einen 3:1-Sieg und stellte dem Traditionsklub ein Bein im Drittliga-Aufstiegsrennen. „Der Trainer hat mir gesagt, ich soll immer wieder das Eins-gegen-Eins suchen. Also habe ich es getan und es hat ja auch ganz gut geklappt“, erklärte Viet im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Letztlich“, meinte er, „ist es mir egal, ob ich selber ein Tor schieße oder es vorbereite – wichtig ist, dass wir gewinnen.“ Und das taten die Borussen. Auch weil der Matchplan des Trainers perfekt aufgegangen ist.
Matchplan der BVB-U23 gegen Kaiserslautern geht voll auf
„Wir sind bei uns geblieben und haben unseren Matchplan super umgesetzt“, fasste Enrico Maaßen das Spiel bei „MagentaSport“ zusammen. „Wir wussten“, so der U23-Trainer, „dass wir ihnen mit unserem Tempo wehtun können.“ Allen voran Justin Njinmah stellte Lauterns Defensive mit seiner Geschwindigkeit vor große Probleme.
In der 9. Minute kam Rene Klingenburg zu spät und räumte den BVB-Sprinter im Strafraum mit einer Grätsche ab. „Wir haben einen klaren Elfmeter nicht bekommen. Das hat der Unparteiische in der Halbzeit auch nochmal bestätigt“, meinte Maaßen. Doch die Borussia kam auch ohne den Strafstoß Aufstiegskandidaten zurecht.
Defensive der BVB-U23 steht gegen Kaiserslautern
Vor und nach dem anfangs beschriebenen Viet-Solo, das das 1:0 einleitete, verteidigten die Schwarzgelben hinten alles weg. Kaiserslautern kam kaum in die gefährliche Zone, vereinzelte Abschlüsse entschärfte U23-Torhüter Luca Unbehaun souverän. So in der 26 Minute, als Daniel Hanslik nach einer Ecke von Mike Wunderlich zum Kopfball hochstieg und den Ball wuchtig auf den Kasten brachte. Unbehaun war da, Unbehaun parierte.
Seine Vordermänner legten nach dem Seitenwechsel nach. Unter Pfiffen kamen die BVB-Spieler zurück auf den Platz. Matchwinner Viet zeigte sich wenig beeindruckt. „Das pusht auf jeden Fall und ist ein super Gefühl. Auf St. Pauli habe ich das coronabedingt so nie erlebt. Umso schöner war es jetzt, vor so einer Kulisse zu spielen“, verriet der 23-Jährige. Auch seine Mitspieler spielten weiter beflügelt auf.
BVB-Spielmacher Immanuel Pherai macht den Deckel drauf
In der 59. Minute zog Immanuel Pherai eine Ecke auf den langen Pfosten und brachte damit FCK-Keeper Matheo Raab in die Bredouille. Der 23-Jährige faustete den Ball – genau auf den Spann von BVB-Stürmer Njinmah. Der zog ab. 2:0. Und es sollte noch besser kommen: In der 81. Minute stecke der eingewechselte Ted Tattermusch einen Pass auf Pherai durch, der umrundete Raab und schob ein. Der Treffer von Felix Götze, Bruder von Ex-BVB-Profi Mario, in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik.
„Auf dem Betzenberg als so junges Team – Chapeau vor der Leistung heute“, sagte Maaßen, der seiner Mannschaft direkt mal zwei freie Tage spendierte. Schließlich gab es neben dem Auswärtssieg auch noch einen neuen Rekord zu feiern. Noch nie in der Geschichte des BVB hat die U23 so viele Punkte in der 3. Liga in einer Saison geholt. 49 Zähler sind es nun, der vorherige Rekord lag bei 46. „Ich fahre gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter nach Hause. Wenn die Jungs sich dann im Bus ein Kaltgetränk gönnen, habe ich sicherlich nichts dagegen“, sagte Maaßen. Prost!
Jahrgang 1993, Dortmunder Junge und Amateurhandballer mit großer Liebe für den Fußball und den Ruhrpott. Studium der Journalistik an der TU Dortmund, nach kurzer Zwischenstation beim Westfälischen Anzeiger in Hamm wieder seit 2020 zurück bei den Ruhr Nachrichten. Schreibt über Thekenmannschaften bis hin zur Champions League.
