BVB-U19-Verteidiger Korzynietz vor dem Youth-League-Auftakt in Paris „Mehr Vorfreude als Aufregung“

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Jaden Korzynietz gehört in der Saison 23/24 zum Stammpersonal der BVB-U19. Der 18-jährige Außenverteidiger spricht im Ruhr-Nachrichten-Interview über den Youth-League-Auftakt gegen Paris Saint-Germain (16 Uhr, bei uns im Live-Ticker), Vorbild Marco Reus und seinen Vater Bernd, langjähriger Bundesliga-Profi und einst im Team 2006 der Nationalmannschaft.

Die U19 ist gut in die Saison gestartet, hat in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga die perfekte Ausbeute eingefahren. Im DFB-Pokal setzte es allerdings eine 0:6-Klatsche bei der TSG Hoffenheim. Was war da los?

Wir haben als gesamte Mannschaft einen schlechten Tag erwischt. Es lief nichts, wir haben uns vorführen lassen, das darf uns niemals passieren. Aber jetzt blicken wir nach vorne und wollen es in den nächsten Spielen besser machen.

Sie sind unter Trainer Mike Tullberg Stammspieler, haben bislang keine Minute verpasst. Zufrieden mit dem Start?

Ich bin absolut zufrieden. Die Vorbereitung lief schon gut, dazu arbeite ich in jedem Training hart an mir. Das zahlt sich in den Spielen aus. Denn wenn es im Training nicht gut läuft, merkt man es auch in den Spielen.

Mike Tullberg ist ein kritischer Coach, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Was hat er Ihnen mit auf den Weg gegeben?

Auch ihm ist das Training sehr wichtig. Wir sollen jeden Tag nutzen, um so nah wie es geht an unser Maximum zu kommen. Er verlangt von uns eine professionelle Einstellung.

Jaden Korzynietz spielt den Ball.
Jaden Korzynietz verpasste in dieser Saison noch keine Minute bei der BVB-U19. © imago / Patrick Ahlborn

Er hat Sie sehr gelobt und ist sich sicher, dass Jaden Korzynietz Profi wird. Allerdings mit einer Einschränkung. Haben Sie eine Idee, welche?

Das ist der körperliche Bereich, da habe ich noch Steigerungspotenzial.

Ganz genau! Wie genau wollen Sie sich in diesem Bereich verbessern?

Wir haben vom Verein alles, was wir brauchen. Ich muss also nicht privat irgendwo pumpen gehen. (lacht) Vor allem in der Vorbereitung habe ich viel gemacht.

Welche Übungen stehen auf dem Plan?

Das sind zum Beispiel klassische Sachen wie Bankdrücken oder Klimmzüge. Das wird dann mit fußballspezifischen Übungen ergänzt.

Wo liegen Ihre Stärken?

Mein spielerisches und mein taktisches Verständnis gehört auf jeden Fall dazu. Dazu habe ich eine gute Technik und bin fast beidfüßig.

Am Dienstag startet der BVB mit dem Auswärtsspiel bei Paris Saint-Germain in die Youth-League-Saison. Wie wichtig sind die Duelle mit den internationalen Top-Teams?

Das ist eine tolle Möglichkeit, sich mit internationalen Spitzenmannschaften zu messen.

Paris Brunner bestreitet einen Zweikampf.
Die BVB-U19, hier Paris Brunner, tritt am Dienstag bei Paris Saint-Germain an. © imago / Fotografie73

Wie blicken Sie auf das Paris-Spiel?

Meine Vorfreude ist größer als die Aufregung.

Die U19 fliegt gemeinsam mit den Profis in die französische Hauptstadt. Trifft man dabei auch seine Vorbilder?

Früher war Marco Reus mein Lieblingsspieler. Er hat in Mönchengladbach, meinem Geburtsort, gespielt. Dazu sind wir beide zum BVB gewechselt. Außerdem mag ich sein Spiel: Er ist technisch sehr versiert, kommt über das Spielverständnis. Das beeindruckt mich.

Besteht die Möglichkeit, Paris zu erkunden?

Vielleicht haben wir rund um das Frühstück die Möglichkeit, etwas von Paris zu sehen. Da gehen wir spazieren und wollen so die Müdigkeit aus den Beinen bekommen. Aber das ist natürlich kein klassisches Sightseeing.

Welches Ziel hat sich der BVB für die Youth League gesteckt?

Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen, dass es für den BVB in der Youth League weit gehen kann. Das ist auch in dieser Saison unser Ziel.

Bei weitem nicht alle schaffen aus der BVB-U19 den Sprung in den Profifußball. Wie bereiten Sie sich auf eine Alternative vor?

Ich bin im letzten Schuljahr und arbeite an meinem Abitur.

Das klingt stressig neben den vielen Trainingseinheiten und Spielen.

Das ist nicht ohne. Aber zum Glück haben meine Lehrer viel Verständnis und sind sehr kooperativ. Dennoch muss ich das eine oder andere nachholen.

Wie sieht der Plan B aus, falls es mit der Profikarriere nicht klappt?

Ich kann mir ein Studium im Sportbereich sehr gut vorstellen, da gibt es ja viele Bereiche: Sportwissenschaften, Sportmanagement …

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Sie kommen aus einer Sportlerfamilie. Ihr Vater, Bernd Korzynietz, war früher Profi, spielte unter anderem für Borussia Mönchengladbach. Welche Tipps kann er geben?

Mein Vater ist mein Ansprechpartner in Sachen Fußball, aber auf einer entspannten Ebene, er macht mir keinen Druck. Es ist natürlich gut, dass ich mit ihm eine gewisse Kompetenz an meiner Seite habe. Aber auch meine Mutter unterstützt enorm.

Aktuell ist er in der Nachwuchsabteilung von Bayer Leverkusen beschäftigt. Kann es auch nervig sein, einen Vater zu haben, der stets weiß, was zu tun ist?

Nein, denn es geht nicht nur um Fußball. Wir reden auch viel über die Schule und solche Dinge. Es ist ein ganz normales Vater-Sohn-Verhältnis.

In Ihrem Leben dreht sich sehr viel um Fußball. Welche anderen Interessen haben Sie noch?

Ich treffe mich mit meinen Schulkollegen, so sehe ich auch mal andere Gesichter. Wir gehen dann mal etwas essen und genießen einfach die Zeit zusammen. Mit meinen Freunden habe ich auch andere Gesprächsthemen abseits des Fußballs. Das hilft, um mich abzulenken. Ansonsten verfolge ich die NFL.

Haben Sie ein Lieblingsteam?

Ja, das sind die Miami Dolphins.

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