Die Leistung der BVB-U19 gegen Viktoria Köln war, zieht man den Mike-Tullberg-schlägt-gegen-die-Bande-Indikator heran, richtig gut. Nur fünf Schläge gegen die Spielfeldbegrenzer hinter seinem Trainerstuhl zeugen von hochgradiger Zufriedenheit des Derwischs. Diesen Eindruck bestätigte Tullberg nach dem 3:0 gegen die Domstädter: „Ich saß noch nie so lange auf meinem Stuhl wie heute. Ich konnte etwas loslassen, die Jungs haben Verantwortung für das Spiel übernommen“, so der Däne, der aber auch einräumte: „Zwischendurch wurde ich mal laut. Aber insgesamt haben die Jungs sehr viel selbst übernommen.“
BVB-Trainer Tullberg: Kabar ist lernwillig
Adressat einer der wenigen lautstarken Ansagen war Almugera Kabar. „Almu“, mit langgezogenem „U“, dröhnte zur besten Sonntagsbraten-Zeit am Mittag durch Dortmund-Brackel. Tullberg war offensichtlich mit der Positionierung des Linksverteidigers nicht einverstanden, gestikulierte wild.
Seine Analyse: „Der Junge hat wahnsinnig viel Potenzial. Aber er kann sein Defensivverhalten noch verbessern“, so der 37-Jährige, der seinem Schützling aber Einsicht und Umsetzungswillen bescheinigt: „Das weiß er aber. Man merkt auch, dass er es verstanden hat. Er versucht alles umzusetzen, was man ihm mitgibt.“

Die Folge: „Er bekommt ein besseres Verständnis für das Spiel, wie er seine Stärken einsetzen muss. Dazu gehört, dass er mal breit selbst vorbeigeht und eine Flanke schlägt“, so Tullberg, denn „das macht er überragend.“
Kabar selbst gibt im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten freimütig zu, dass er noch Defizite hat. „Ich muss noch die Räume besser erkennen, die Lücken in der Viererkette besser schließen“, berichtet der 17-malige U17-Nationalspieler, der im Sommer als Stammspieler Europameister wurde.
FC Barcelona soll interessiert gewesen sein
Das Potenzial ist riesig. Kabar, an dem der FC Barcelona bereits interessiert gewesen sein soll, profitiert von einer stabilen Statur, die aber denn wendige Bewegungen zulässt. Seine schärfste Waffe: Mit dem Ball am Fuß nach innen ziehen, Räume in Hochgeschwindigkeit zulaufen, Gegner auf sich ziehen und so Platz für die Mitspieler schaffen. Dazu ist das BVB-Juwel sprungkräftig, was er bei seinem Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen die Viktoria nach einem Eckball von Rafael Lubach unter Beweis stellte.
So ist der Jungjahrgang auf Anhieb zur festen Größe in der Dortmunder U19 geworden, stand in allen vier Partien in der Startelf. Kein Wunder, dass Kabar, dessen Vorbild Bayern-Flitzer Alphonso Davies ist, mit seinem Start rundum glücklich ist: „Vier Spiele – zwölf Punkte: Das ist überragend. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Leistungen und dem Start des Teams.“
Sorgen um BVB-Linksverteidiger Prince Aning: U23 will Serie gegen Dresden fortsetzen
Abdoulaye Kamara fehlt dem BVB seit vier Monaten: Winkt Dortmund dennoch ein Millionen-Geschäft?
Neuer BVB-U19-Kapitän Filippo Mane: Lars Ricken traut ihm den Sprung zu den Profis zu