BVB-U19 startet ohne Tullberg in die Rückrunde Prominenter Vertreter an der Seitenlinie

Ohne Tullberg und zwei Leistungsträger: Vorbereitung für BVB-U19 unter schwierigen Vorzeichen
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Borussia Dortmunds U19 steht im Frühjahr vor entscheidenden Wochen. Am Samstag (12 Uhr) nimmt der BVB-Nachwuchs den Spielbetrieb in der Liga A der DFB-Nachwuchsliga wieder auf. Gleich zum Start wartet mit dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig ein starker Gegner. Eine Woche später wartet das Heimspiel gegen den Karlsruher SC (8. Februar/11 Uhr), dem sich direkt eine Englische Woche anschließt. Denn es geht direkt weiter in die spanische Hauptstadt. Die BVB-U19 tritt im Sechzehntelfinale der Youth League bei Real Madrid (12. Februar/16 Uhr) an.

Strammes Auftaktprogramm für BVB-U19

Ein strammes Auftaktprogramm, das eine entsprechende Vorbereitung erforderlich macht. Doch die findet in diesem Winter bei Schwarzgelb unter erschwerten Vorzeichen statt. Kurz nach dem Jahreswechsel gab es Gerüchte, wonach Trainer Mike Tullberg unmittelbar vor einem Wechsel zu Brann Bergen stünde. Der 39-Jährige weilte sogar bereits in Norwegen, doch letztlich sagte er dem Klub ab.

Anfang Januar äußerte er noch den Wunsch, wenigstens eine Woche gemeinsam mit seinem gesamten Team absolvieren zu können. Doch daraus wurde nichts. Denn parallel dazu nahm die Krise bei den BVB-Profis immer größere Ausmaße an. Nach vier Niederlagen in Serie wurde Cheftrainer Nuri Sahin schließlich freigestellt. Der Rest ist bekannt.

Bis zur Amtsübernahme von Niko Kovac am Sonntag hat vorübergehend Mike Tullberg den Trainerjob übernommen. Nach dem 2:2 gegen Werder Bremen und dem 3:1 gegen Schachar Donezk steht Tullberg am Samstag letztmals beim 1. FC Heidenheim bei den Profis an der Seitenlinie. Auch seine Assistenten Daniel Rios und Patrick Fritsch sind in dieser Zeit mit aufgerückt. Daher steht am Samstag in Leipzig nun in Marcel Schmelzer ein prominenter Vertreter an der Seitenlinie. Der 37-jährige Ex-Profi ist eigentlich Co-Trainer der BVB-U23. Da er zuvor Co-Trainer der U17 war, kennt er viele Spieler.

BVB-Toptalente-Trainer springen ein

Die Vakanz bei der BVB-U19 in den vergangenen Tagen im Übungsbetrieb haben derweil die beiden Toptalente-Trainer Eren Yilmaz und Mathias Schiele gefüllt. Gemeinsam mit Torwart-Trainer Tobias Ritz und Athletik-Coach Oliver Schumbera führen sie den Übungsbetrieb der U19 durch, bis Tullberg und Co. am Montag wieder zum Team stoßen. „Dass Mike Tullberg und seine beiden Co-Trainer Daniel Rios und Patrick Fritsch vorerst bei den Profis sind, ist im Trainingsbetrieb kein großes Thema. Natürlich ist die Ansprache eine andere, aber was die Inhalte angeht, stimmen wir uns eng ab. Die Vorgehensweise ändert sich dadurch nicht“, versichert Eren Yilmaz im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.

Marcel Schmelzer faltet die Hände.
Ex-BVB-Profi Marcel Schmelzer steht am Samstag bei der U19 am Seitenrand. © IMAGO/Fotografie73

Dass Yilmaz und Schiele fast sämtliche U19-Spieler aus dem Toptalente-Training kennen, hilft bei der Vorbereitung und erleichtert den täglichen Umgang. Der Fahrplan bis zum Re-Start war klar getaktet: Am Montag wurde regulär trainiert, am Dienstag war frei. Seit Mittwoch läuft die Vorbereitung auf RB, inklusive Video-Analyse. Nach der Vormittagseinheit am Freitag macht sich die Mannschaft per Bus auf den Weg nach Sachsen.

BVB-U19 zum Auftakt in Leipzig

„Gegen Leipzig wird es auf defensive Stabilität ankommen, auf eine gute Restverteidigung, um die Umschaltmomente zu unterbinden“, sagt Eren Yilmaz. Die geplante Generalprobe gegen AZ Alkmaar in der Vorwoche fiel aus, weil die Niederländer kurzfristig absagten. Stattdessen gab es eine lange Einheit, inklusive eines Spiels „Elf gegen Elf“. In den beiden Testspielen zuvor siegte die Borussia mit 2:0 gegen den 1. FC Köln und 1:0 gegen den VfL Wolfsburg.

Bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs mussten auch ohne Mike Tullberg die Grundlagen für einen erfolgreichen Start in die zweite Saisonhälfte geschaffen werden. „Die Jungs möchten alle Teil der ersten Elf sein. Entsprechend intensiv geht es in der Vorbereitung zur Sache. Wir arbeiten in dieser Woche viel mit kleinen Spielformen. Es geht darum, die nötige Spritzigkeit zu haben“, kündigt Eren Yilmaz an.

BVB-U19 muss wochenlang auf Tazemeta verzichten

Verzichten muss die BVB-U19 in den kommenden Wochen auf Thierry Tazemeta, der sich im Test gegen Köln einen Syndesmoseriss zugezogen hat. Mit einer Rückkehr des Rechtsaußen ins Training ist nicht vor April zu rechnen. Mittelstürmer Joshua Burstedde befindet sich nach seiner Knieverletzung noch im Reha-Training. Zudem plagen Angreifer Pharell Kegni nach wie vor Rückenprobleme. Seine Belastung kann daher nur langsam gesteigert werden. Zudem fehlt Ousmane Diallo (Gelb-Rot-Sperre).

Thierry Tazemeta sitzt auf dem Boden.
BVB-Rechtsaußen Thierry Tazemeta fehlt der U19 wegen eines Syndesmose-Risses wochenlang. © IMAGO/Patrick Ahlborn

In Ousmane Diallo (Spanien), Samuele Inacio und Luca Reggiani (beide Italien) waren darüber hinaus zuletzt gleich drei Leistungsträger mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Anfang Januar waren zudem in Elias Benkara, Jonas Feddersen, Nick Cherny, Robin Lisewski und Ousmane Diallo gleich fünf Spieler mit im Trainingslager der BVB-U23 in Belek. Von einem regulären Trainingsbetrieb mit allen Akteuren und dem gesamten Trainerteam konnte im Januar demnach keine Rede sein.

BVB-Training unter erschwerten Bedingungen

Beim Re-Start am Samstag in Leipzig darf all das allerdings keine Rolle mehr spielen. In der Liga A bekommt es der BVB mit stärkeren Kalibern als in der Vorrunde zu tun. Ein Platz unter den ersten Vier ist dennoch Pflicht, um sich für die im April beginnende Endrunde um die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren.

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