Torwartwechsel während einer Saison sind rar gesät. Zumeist schenkt ein Trainer seiner auserwählten Nummer eins das Vertrauen und hält ihm die Treue – auch bei Fehlern oder schlechteren Leistungen. Anders hält es da offensichtlich Mike Tullberg, Coach der U19 von Borussia Dortmund. In die Saison gegangen ist er mit Marlon Zacharias zwischen den Pfosten. Zacharias trägt die Nummer eins auf dem Rücken, gehört bereits in der zweiten Saison zum Dortmunder U19-Kader und stand in den ersten vier Partien der A-Junioren-Bundesliga und bei der 0:6-Klatsche im DFB-Pokal bei der TSG 1899 Hoffenheim im Kasten. Letztere Partie wurde dem 18-Jährigen dann zum Verhängnis.
BVB-Torhüter Zacharias patzt in Hoffenheim
Zögerliches Herauslaufen mit einem folglich schlechten Stellungsspiel und ein Griff ins Leere: Beim zwischenzeitlichen 0:2 sah Zacharias schlecht aus. Bei den restlichen fünf Gegentreffern traf ihn keine Schuld, dennoch nahm Tullberg die heftige Niederlage zum Anlass und schenkte beim darauffolgenden Liga-Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld (2:0) seinem Rivalen Robin Lisewski das Vertrauen.
Der Wechsel im Tor machte sich beim Youth-League-Auftakt bei Paris Saint-Germain bezahlt. Mit gleich mehreren Glanztaten bewahrte der im Vergleich mit Zacharias fast exakt ein Jahr jüngere Schlussmann seine Vorderleute vor dem Ausgleich und hielt seinen Kasten sauber. Das sorgte auch bei Coach Tullberg für Begeisterung: „Paris hat in der vergangenen Saison im Durchschnitt 4,5 Tore in der Gruppenphase geschossen. Wir gewinnen 1:0 auswärts. Das ist nicht nur für uns, sondern für den Jugendfußball in Deutschland richtig gute Werbung. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Auch die Jungs können stolz auf sich sein.“
Lisewski mit „herausragendem“ Spiel bei PSG
Den Torwartwechsel kommentiert der Däne hingegen merklich emotionslos. „Es ist wie bei den Feldspielern: Der Beste spielt. Gerade ist es Robin“, schätzt Tullberg ein, der Lisewski für das „herausragende“ Spiel bei PSG ausdrücklich lobt.
Doch wie für Lisewski zuvor ist die Tür jetzt für Zacharias nicht geschlossen. „Marlon weiß, dass er das nur auf dem Trainingsplatz ändern kann“, stellt Tullberg den fortlaufenden Konkurrenzkampf heraus und macht klar: „Genau das versucht er. Marlon ist ein überragender Typ.“ Doch mit Blick auf die Partie am Sonntag (ab 11 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach stellt Tullberg unmissverständlich klar: „Robin spielt.“
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