Läuft alles zu Gunsten der U19 des BVB, kann sie bereits am Samstag Westdeutscher Meister werden und das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft buchen. Dazu braucht es zweierlei: Einen Heimsieg (11 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach. Zum anderen dürfen die Verfolger 1. FC Köln (zwei Punkte Abstand) gegen Bayer Leverkusen und Schalke 04 (drei Zähler Differenz) gegen RW Oberhausen nicht gewinnen. Mike Tullberg mag sich vorab nicht auf Rechenspiele einlassen. Er geht erst von einer finalen Entscheidung am letzten Spieltag aus. „Wir brauchen noch vier Punkte aus zwei Spielen und sind froh, dass wir alles selbst in der Hand haben“, sagt der BVB-Trainer im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.
BVB-Blick aufs Tagesgeschäft gerichtet
Am Dienstag schaltete seine Mannschaft im Achtelfinale der Youth League Paris Saint-Germain mit 6:5 im Elfmeterschießen aus. Es war ein denkwürdiger Augenblick. Danach aber richte sich der Blick wieder auf das Tagesgeschäft, ordnete Tullberg an. Seit Donnerstag gilt deshalb nun der volle Fokus dem Erreichen der nationalen Zielsetzungen. Die lauten: Westdeutsche Meisterschaft, Qualifikation für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft und (im Optimalfall) die Titelverteidigung. Auf dem Weg dahin gilt es, Mönchengladbach aus dem Weg zu räumen. Die Fohlen, bei denen seit Winter Alexander Ende als neuer Coach von Stefan König übernommen hat, sind in diesem Jahr noch ungeschlagen.
Einem 2:1 gegen den VfL Bochum folgte ein 4:1 bei RW Oberhausen. „Gladbach hat als Tabellenvierter keinen Druck, kann befreit aufspielen. Sie gehen aggressiv vorne drauf, deshalb müssen wir sofort aktiv werden“, sagt Tullberg. Wichtig sei, es die vorhandene eigene Qualität abermals auf den Platz zu bekommen. Da Nnamdi Collins einmal mehr bei der U23 im Einsatz war, hat Tullberg nur noch zwei reguläre Innenverteidiger im Kader. „Ich traue Filippo Mane und Hendry Blank zu, dass sie der Aufgabe gewachsen sind. Ich habe volles Vertrauen in die Jungs, die mir zur Verfügung stehen“, betont Tullberg. „Momentan haben wir keine Verletzten, toi toi toi“, ergänzt der U19-Coach. Angeschlagen ist lediglich Torhüter Marian Kirsch, der sich mit einem Infekt herumplagt. Sollte es bei ihm nicht reichen, dürfte Marlon Zacharias zwischen den Pfosten stehen.
BVB-Offensivspieler Bamba im Fokus
Nach dem Kraftakt in der Youth League gab es in Dortmund zuletzt nur sehr dosiertes Training, „um Frische ins Team zu bringen“. Die wird gegen Mönchengladbach und eine Woche später bei Bayer Leverkusen auch nötig sein, um die Spitzenposition zu verteidigen. Besondere Spiele erfordern besondere Spieler. Gegen PSG war das zuletzt Samuel Bamba, der sich die Bestnote verdiente. Für Mike Tullberg ist sie daher der Maßstab für die kommenden Wochen: „Im letzten Drittel hat uns in dieser Saison oft ein Unterschiedspieler gefehlt, der mal aus dem Nichts ein Tor machen kann. Sammy Bamba hat gegen Paris gezeigt, dass er das sein kann. Für ihn geht es darum, diese Leistung gegen Gladbach zu bestätigen.“
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