Seit elf Jahren ist Marco Lehmann Trainer bei Borussia Dortmund. Jetzt steht der 41-Jährige mit der BVB-U17 im Finale um die Deutsche Meisterschaft. „Das“, sagt Lehmann im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten, „ist mein persönliches Highlight“. Am Sonntag (11 Uhr, Liveticker bei RN.de/BVB) trifft er in Oberhausen auf Bayer Leverkusen. Sich selbst möchte er dabei aber gar nicht in den Vordergrund rücken. „Wir sind im Finale, weil die Jungs eine überragende Entwicklung genommen haben. Sie trainieren auf einem unfassbaren Niveau, was Intensität, Einstellung und Leidenschaft angeht. Das habe ich so noch nicht erlebt.“
BVB-Trainer Lehmann lobt starke Entwicklung
Seit vier Jahren betreut er die Mannschaft, das Finale gegen Leverkusen markiert gleichermaßen den End- wie Höhepunkt des gemeinsamen Wegs. Danach rücken viele „seiner“ Jungs in die U19 auf, er selbst übernimmt zur neuen Saison die U16. Dem Endspiel gegen die Werkself fällt damit eine besondere Bedeutung zu.
„Auf dieses Spiel haben wir das ganze Jahr hingearbeitet“, sagt U17-Kapitän Jonas Feddersen im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Zu Saisonbeginn lief allerdings schleppend. Nach zwei Spieltagen hatte der BVB gerade mal einen Punkt gesammelt, die Ergebnisse blieben wechselhaft, der Fehlstart drohte. „Wir sind extrem schwer in die Gänge gekommen. Anfang November auf Schalke war klar: Wenn wir das Spiel nicht gewinnen, brauchen wir nicht mehr nach oben zu schauen“, erinnert sich Marco Lehmann.
Doch sein Team haute eine Energie-Leistung raus, gewann 3:2 und holte eine Woche später nach einem 0:2 noch ein 2:2 gegen Bayer Leverkusen. „Danach hat es angefangen, dass die Mannschaft daran geglaubt hat, dass hier was gehen kann und wir dieses Jahr was erreichen können“, sagt Marco Lehmann. Seit Ende Oktober ist die BVB-U17 ungeschlagen, marschierte selbstbewusst und erfolgreich durch die B-Junioren-Bundesliga und als Vizemeister hinter Leverkusen bis hinein ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft.
BVB-Gegner Leverkusen verfügt über Ausnahmekönner
Dort schalteten die Schwarzgelben RB Leipzig (0:0/3:2) aus. „Gegen Leipzig haben wir es mit einer tollen Leidenschaft gemacht. Dass wir nach 60 Minuten mit 3:0 führen, war außergewöhnlich. Dass wir hinten raus mit zwei Gegentoren noch mal so eng machen, war auch außergewöhnlich – das hätte ich jetzt nicht gebraucht“, bekennt Marco Lehmann. Dennoch setzte sich sein Team am Ende verdient durch und kreuzt nun zum dritten Mal in dieser Saison die Klingen mit Bayer Leverkusen.
„Leverkusen hat individuelle Qualität auf allen Position – es wird ein großes Thema sein, das als Mannschaft zu verteidigen, das hat uns in den letzten Monaten auch ausgezeichnet“, betont Lehmann. Bei Bayer 04 stehen in Ken Izekor und Francis Oneyka zwei absolute Ausnahmekönner im Aufgebot. Mittelstürmer Izekor wurde sogar schon von Cheftrainer Xabi Alonso in der Europa League eingesetzt. Mittelfeldspieler Francis Oneyka gehörte ebenfalls schon zum Bundesliga-Kader.
BVB-U17-Kapitän Feddersen selbstbewusst
Der Respekt vor dem Gegner ist groß, das eigene Selbstvertrauen indes ist es auch. „Wenn einer Leverkusen schlagen kann, dann sind es unsere Jungs. Wir glauben daran“, unterstreicht Trainer Marco Lehmann. Fünf Jahre nach dem letzten Triumph möchte er mit seinem Team die achte Deutsche Meisterschaft für eine U17 des BVB einfahren. Er glaubt fest an die eigenen Fähigkeiten – und steht damit nicht alleine da.
„Leverkusen haben wir bisher noch nicht schlagen können, deswegen wird es jetzt mal Zeit. Aber wir wären nicht da, wo wir jetzt sind, wenn wir keine Chance hätten, sie zu schlagen. Ich bin guter Dinge, dass wir das packen“, sagt Jonas Feddersen. Das Selbstvertrauen speist sich aus den vergangenen Monaten – und dem Wissen, wie sehr die Mannschaft überzeugen kann, wenn es drauf ankommt.