Der BVB-Tross hatte sich in Singapur auf der Dachterrasse eines Hotels um zwei große Fernseher versammelt, als Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Katar mit dem 1:2 gegen Japan einen glatten Fehlstart hinlegte. Unter anderem die Dortmunder Nico Schlotterbeck und Niklas Süle stehen nach ihren Fehlern vor den Gegentoren in der Kritik. Das Spiel und das aus deutscher Sicht dramatische Ende erlebten die Borussen unterschiedlich.
Hummels schaut DFB-Spiel mit gemischten Gefühlen
BVB-Kapitän Marco Reus hatte bis zuletzt gehofft, noch auf den WM-Zug aufspringen zu können. Doch die Sprunggelenkverletzung machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Wie ihm zumute war beim Blick auf die Partie in Katar, ließ er nicht durchblicken. Mats Hummels haben die meisten Experten als formstärksten Abwehrspieler in der Bundesliga ausgemacht, doch Bundestrainer Hansi Flick verzichtete auf den erfahrenen Weltmeister von 2014.
In lockerer Runde schaute Hummels immer mal wieder auf den Bildschirm und fieberte in der Schlussphase der Partie gegen Japan mit. Auch wenn es sich der ehrgeizige Abwehrchef äußerlich nicht anmerken ließ, dürfte der Blick von außen auf das Spiel ebenso schwierige Gedanken ausgelöst haben wie der Blick auf die mit spielentscheidenden Fehler seiner Dortmunder Abwehrkollegen.
Terzic nimmt BVB-Duo in Schutz
Trainer Edin Terzic äußerte sich nach dem Freundschaftsspiel des BVB gegen die Lion City Sailors aus Singapur (7:2) und sprach seinen Spielern Mut zu. „Das Resultat war enttäuschend. Aber es ist nicht an uns, da zu urteilen. Wir hatten selbst zu oft solche Spiele in den vergangenen Wochen. Wir wissen, wie sich das anfühlt“, erklärte der 40-Jährige. „Mit unseren Jungs vom BVB stehen wir in engem Kontakt und wir wissen ganz genau, dass sie besser spielen können.“

Seine aufbauende Nachricht an Schlotterbeck, Süle und Co: „Sonntagnacht haben sie die große Chance, gegen Spanien ihr wahres Gesicht zu zeigen. Ein Sieg, und sie sind zurück im Turnier. Das kann sehr schnell gehen.“
BVB und DFB: Schlotterbeck im Formtief
Ob vor allem Schlotterbeck dazu die Chance bekommt, ist fraglich. Bei Borussia Dortmund zeigte dessen Formkurve in den vergangenen Wochen nach starkem Saisonstart nach unten, und in der Nationalmannschaft waren ihm auch in den vorangegangenen Partien immer wieder individuelle Fehler unterlaufen.
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