BVB-Trainer Niko Kovac im Exklusiv-Interview „Dann werde ich sehr unbequem“

BVB-Trainer Niko Kovac im Exklusiv-Interview: „Dann werde ich sehr unbequem“
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Niko Kovac, Sie sind im Berliner Arbeiterviertel Wedding aufgewachsen. Kann man davon ausgehen, dass sie berlinern?

Mir rutscht immer wieder mal so ein „ikke“ oder „Weeste?“ heraus. In Summe habe ich 28 Jahre in Berlin gelebt, mehr als die Hälfte meines Lebens. Das hat mich natürlich geprägt. Aber eigentlich spreche ich immer Hochdeutsch.

Wie lange hat es gedauert, bis die Spieler beim BVB Ihre Fußball-Sprache verstanden haben?

Jeder neue Trainer muss den Spielern zuerst seine Idee vermitteln. Dass das Zeit benötigt, ist völlig normal. Menschen neigen grundsätzlich gerne dazu, in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Es war erwartbar, dass es etwas dauert, bis wir hier beim BVB die ersten Abläufe automatisiert haben. Ich finde, dass die Jungs ihre Aufgaben in vielen Bereichen ordentlich erledigen. Der Trainer ist nie zufrieden, das wissen wir alle (lacht). Aber ich bin mit dem aktuellen Stand sehr einverstanden.

Was waren zum Start Ihre wichtigsten Stellschrauben? Was wollten und mussten Sie anpacken?

Im Fußball musst du eine gewisse Ordnung im Spiel haben, im Spiel mit und ohne Ball. Jeder muss seine Aufgaben kennen. Das ist das Wichtigste. Dann ist Fußball einfach: Du musst hinten wenig zulassen und vorne viel kreieren. Wir brauchten Stabilität. 45 Gegentreffer bisher sind viel zu viel. Eine einfache Theorie: Im Schnitt eins kassieren und zwei erzielen. Mit einem Torverhältnis von 68:34 in der Saison hast du die Garantie, dass du erfolgreich bist. Ich habe den Spielern plausibel erklärt: Wenn wir es schaffen, konstant gut zu verteidigen, reicht auch mal ein Tor, um ein Spiel zu gewinnen.

Was hat diese Mannschaft mit so vielen guten Spielern in der Vergangenheit am Erfolg gehindert? Und was davon konnten Sie aus dem Weg räumen?

Wenn ich jetzt ins Detail gehe, heißt es, dass diese Punkte beim Vorgänger schlecht gelaufen wären. Dieses Urteil steht mir nicht zu. Grundsätzlich gibt es sowohl außerhalb des Platzes als auch auf dem Rasen bei mir ganz klare Richtlinien. Wenn Anarchie in der Kabine herrscht, dann wird auch auf dem Platz Anarchie herrschen. Das versuche ich zu verhindern. Es geht um Abläufe, jene Situationen im Spiel, die sich zigmal wiederholen. Die müssen richtig umgesetzt werden. Darauf legen wir Wert. Wenn der eine weiß, was der andere macht, ist es für uns ein Vorteil. Dann weiß auch der nächste, was er zu tun hat, und so überträgt sich das auf die Mannschaft.

Wir sprechen also über Disziplin, über Erfolgshunger, ein ordentliches Auftreten in der Kabine und auf dem Platz. Sind das die Themen, die Sie ihren Spielern vermitteln wollen?

Ich denke, das verlangt jeder Trainer. Bei mir heißt es dann gerne: „Der Niko, das ist ein harter Hund“. So sehe ich mich überhaupt nicht. Ich würde mich nicht als hart, sondern konsequent beschreiben. Ich fordere nur etwas ein, was für mich selbstverständlich ist. Wenn wir uns irgendwo auf der Straße begegnen, ist es für mich normal, dass wir uns grüßen, dass wir vielleicht einen kleinen Plausch halten und uns respektieren.

Und in Ihrer Mannschaft?

Eine Fußballmannschaft ist ein spezielles multikulturelles Gebilde mit ganz verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründen. Das Zusammenspiel funktioniert nur, wenn Ordnung und Disziplin herrschen. Ich bin kein harter Hund. Sondern, wie ich gerade gesagt habe, konsequent. Ich werde nur dann sehr unbequem, wenn ich merke, dass sich jemand permanent außerhalb der vereinbarten Leitplanken bewegt. Dann funktioniert Fußball nicht, dann kannst du nicht erfolgreich sein.

Niko Kovac schaut zur Seite.
Niko Kovac hat den BVB in den vergangenen Wochen stabilisiert. © Groeger

Sind das auch Werte, die Ihnen als Spieler vermittelt wurden, die Sie geprägt und die Sie von Trainerpersönlichkeiten übernommen haben?

Mich hat dahingehend meine ganze Kindheit geprägt, meine Eltern, meine Schule. Wir sind in einer Generation aufgewachsen, in der es noch als sehr wichtig angesehen wurde, dass man sich benehmen kann, dass man grüßt, „Auf Wiedersehen“ sagt und „Danke“ und „Bitte“. Und klar gab es auch als Fußballer solche Situationen: Als junger Spieler musste ich die Klamotten wegtragen, das Tor schleppen. Ich kann mich daran erinnern, dass ich im ersten Jahr gar nicht in den Raum des Physiotherapeuten durfte. Dort waren nur die älteren Spieler.

Die hatten es vermutlich nötiger ...

Ja, vermutlich (lacht). Aber es gab eine ganz andere Hierarchie. Es gehört zum Zusammenleben, dass man sich respektiert. Keiner macht alles richtig, auch ich nicht. Dann sage ich: „Okay, es tut mir leid, ich habe einen Fehler begangen. Das war falsch.“ Das ist auch eine Form von Größe.

Kevin Pinnow, Niko Kovac und Jürgen Koers stehen nebeneinander.
Die BVB-Reporter Jürgen Koers (r.) und Kevin Pinnow (l.) trafen Niko Kovac zum Exklusiv-Interview. © Groeger

Und die Spieler, die keine Leistung gezeigt haben, müssen die sich auch entschuldigen?

Nein, die Spieler müssen sich nicht entschuldigen. Aber ich erwarte, dass sie bereit sind, es besser machen zu wollen, Bereitschaft und Leistung zu zeigen. Als kritisch empfinde ich als Trainer eine Situation erst, wenn sie ihre Aufgaben mehrmals falsch machen und daraus nichts lernen.

Das heißt: Bei Ihnen zählt allein der Leistungsgedanke?

Ohne Leistungsgedanken kannst du nicht erfolgreich sein. Natürlich gibt es aber immer wieder auch mal Grenzfälle. Jeder Einzelne sieht sich besser. Das war bei mir als Profi auch nicht anders (lacht). Als Trainer stehe ich in der Verantwortung und muss entscheiden. Wer seine Leistung nicht abruft, hat es bei mir schwerer. Und andersherum: Wer gute Arbeit leistet, den schicke ich wieder auf den Platz. Sonst untergrabe ich ja letzten Endes auch das Prinzip der Leistung.

Opfer des Leistungsprinzips ist zuletzt auch Julian Brandt geworden, der völlig überspielt wirkt und im Formloch steckt. Haben Sie ihm zu spät eine Pause verordnet?

Es gibt bei uns in Kroatien einen ganz guten Spruch: „Nach der Schlacht kann jeder General sein.“ Ich registriere, dass die Meinungen über Jule hier im Umfeld auseinandergehen. Die allermeisten dieser Menschen kennen ihn aber überhaupt nicht. Ich kenne ihn als Trainer und finde ihn wirklich klasse. Er ist ein toller Fußballer. Er hat sehr viel gespielt und sehr viele gute Momente gehabt. Er hat aber auch sehr viele Körner gelassen, deswegen habe ich ihm im Heimspiel gegen Barcelona die Pause gegeben. Und da haben andere Spieler sehr gut performt, die hereingekommen sind. Das dann zu honorieren, ist auch Teil des Leistungsgedankens.

Reden wir über Carney Chukwuemeka. Wie gut ist er jetzt schon? Wie gut kann er noch werden? Und ganz wichtig: Wie lange spielt er noch in Dortmund?

Mindestens bis zum Saisonende (lacht).

Inklusive Klub-WM?

Er hat aktuell einen Vertrag bis zum 30. Juni dieses Jahres bei uns. Um alles Weitere kümmern sich Lars Ricken und Sebastian Kehl. Dass er große Qualitäten hat, sehen wir alle. Aber wir sehen auch, dass er nicht zu 100 Prozent fit ist. Er hat aus verschiedenen Gründen in der Vergangenheit zu wenig Minuten in seinen Knochen gehabt, zu wenig hohe Belastungen. Dennoch hilft er uns ungemein.

Niko Kovac gestikuliert.
Niko Kovac steht beim BVB bis zum 30. Juni 2026 unter Vertrag. © Groeger

Wir hören heraus: Es wäre einer Ihrer Wunschspieler für die kommende Saison?

Wir machen uns über die neue Saison noch gar nicht so viele Gedanken, weil wir noch nicht richtig planen können. Zuallererst geht es um die nächsten vier Spiele, die wir alle gewinnen wollen. Danach wissen wir, was im Sommer überhaupt möglich sein wird. Carney wird erst einmal zum FC Chelsea zurückkehren. Was dann passiert, steht noch in den Sternen. Dass er Qualitäten hat und dass er mir gefällt, dass er uns allen gefällt, das ist ganz klar. Aber Chelsea ist intelligent genug, das Prozedere so zu gestalten, dass sie Profit daraus ziehen werden.

Uns hat jemand aus dem Klub gesagt: „Wenn wir alle vier verbleibenden Spiele gewinnen, dann reicht es sogar noch für die Champions League.“ Würden Sie die Wette eingehen?

Ich bin ein schlechter Wetter. Selbst wenn ich nach dem Ereignis wette, würde ich wahrscheinlich daneben liegen (lacht). Wir fahren im Moment wirklich sehr gut mit der Herangehensweise: Lasst uns das nächste Spiel gewinnen! Die Mannschaft gibt Gas. Wenn man sieht, was wir körperlich leisten können und auch fußballerisch, dann haben wir schon sehr, sehr gute Momente in unserem Spiel. Was unterm Strich herauskommt, werden wir sehen.

Wie haben Sie diese Entwicklung hinbekommen? Gab es einen Schlüsselmoment, in dem es Klick gemacht hat?

Ich würde da zwei Momente anführen. Das schlechte Spiel gegen den FC Augsburg (0:1, Anm. d. Red.) und das sehr gute Rückspiel gegen den FC Barcelona (3:1, Anm. d. Red.). Nach den beiden Spielen haben alle gesehen, wie es nicht geht auf der einen bzw. wie es geht auf der anderen Seite. Als Trainer muss ich die Spieler immer wieder ein Stück weit auch anschieben, aber ich muss sie vor allem überzeugen von unserem gemeinsamen Weg. Die heutigen Profis sind mündig und hinterfragen alles. Deswegen will ich sie mitnehmen, sie einbeziehen, einschwören. Seit Ende März haben wir eine klare Aufwärtstendenz. Wir arbeiten jeden Tag dafür, dass wir diese fortsetzen.

Niko Kovac gestikuliert.
BVB-Trainer Niko Kovac sieht die Partien gegen Augsburg und Barcelona als Schlüsselmomente. © Groeger

Welche Argumente haben Sie für die Systemumstellung auf Dreierkette vorgetragen?

Das ist ein System, das mir gefällt. Unsere Spieler fühlen sich in dieser Formation gerade sehr wohl. Systeme sind aber eigentlich sekundär, es geht viel mehr darum, wie wir das taktisch mit Leben füllen. Bin ich aktiv oder passiv? Jetzt haben wir es mit der Dreierkette probiert, die Erfolge geben uns im Moment recht. Wir stehen stabil und lassen wenig zu, werden sogar immer besser im Gegenpressing. Und trotzdem sind wir nicht darauf fixiert, sondern variabel.

Das war auch gegen Mönchengladbach und Barcelona zu sehen.

Das ist ein guter Fortschritt. Wenn du nicht ins Gegenpressing gehst, läufst du 60 Meter zurück und dann wieder 60 Meter nach vorne. Das ergibt keinen Sinn, wenn du stattdessen zehn Meter im Sprint den Gegner anlaufen kannst und eine noch bessere Angriffssituation bekommst. Mit gutem Gegenpressing laufen wir weniger hinterher und erhöhen die Zahl der Ballgewinne, der Torchancen und letztlich auch der Tore.

Einzelne Spieler profitieren sehr von der Umstellung, Pascal Groß oder Maximilian Beier etwa.

Jeder Spieler ist auf seiner angestammten Position besser, als wenn man experimentiert. Ihr Profil sollte mit der Aufgabe matchen. Bei einigen Spielern kommt ihr Können besser zum Vorschein.

Wohlfühlpositionen sind ein Thema, das auffällt. Ein anderes ist der pragmatische Ansatz: Viele Trainer fachsimpeln über abkippende Achter, 3-2-Aufbau und asymmetrische Flügel. Bei Ihnen heißt es: Arbeit, Disziplin, Intensität. Ist das ein Widerspruch oder der einfache Weg, um irgendwann zum Komplexen zu kommen?

Wir arbeiten auch viel im taktischen Bereich. Im Englischen gibt es die Kiss-Regel: „Keep it simple and stupid“, also sinngemäß: Halte die Dinge so einfach wie möglich. Natürlich kann man Fußball verkomplizieren. Ich bin in dieser Hinsicht vielleicht noch einer vom alten Schlag. Meine Erfahrung hat mich gelehrt: Wenn du es einfach hältst, so dass es jeder versteht, hast du mehr Erfolg. Die Kommunikation ist ja nicht so leicht: Wir haben verschiedene Sprachen, manche Spieler haben eine schnellere Auffassungsgabe als andere. Einige verstehen es bei der mündlichen Erklärung, andere beim Videostudium, die nächsten besser auf dem Trainingsplatz. Und dann kommt die Königsdisziplin: Schaffen Sie es auch in einem Pflichtspiel, die Vorgaben umzusetzen.

Niko Kovac schaut zur Seite.
Niko Kovac setzt beim BVB seit einigen Wochen auf ein 3-5-2-System. © Groeger

Borussia Dortmund steht dafür, junge Spieler weiterzuentwickeln, als Talenten Stars zu machen. Sie setzen vermehrt auf erfahrene Spieler. Wie lässt sich das harmonisieren?

In der Drucksituation, in der wir uns bei meinem Dienstbeginn befanden, war mir Erfahrung bei den Spielern wichtig. Die jungen Spieler hier bringen eine sehr hohe Qualität mit, aber ich kann von ihnen nicht erwarten, dass sie diesen großen Verein in einer schwierigen Phase anführen. Das wäre auch nicht gerecht. Wenn eine Mannschaft nicht performt, dann ist es gerade für junge Spieler noch schwieriger, in den Vordergrund zu treten. Und wir sind mittendrin im Prozess, auch junge Spieler zu entwickeln.

Wen meinen Sie?

Es gibt eine Einteilung, bei denen gelten Spieler bis 21 Jahren als Durchbruch-Spieler. Bis 25 stecken sie in der Entwicklungsphase. Bis 30 kommt die beste Leistungsphase, die peak performance, und danach das „Twilight“, die Dämmerung. Ein Karim Adeyemi steckt im Grunde mit seinen 23 Jahren noch mitten in der Entwicklungsphase. Wir haben mehrere Spieler in diesem Alter. Ein Jamie Gittens kommt da erst noch hin.

Seine Entwicklung stagniert unter Ihnen, nachdem er in der ersten Halbserie ein Unterschiedsspieler war.

Jamie hat durch seine Unbekümmertheit schon zwei Jahre lang für Furore gesorgt. Als die Leistung bei der gesamten Mannschaft nach unten ging, hat es auch ihn erwischt. Er kennt diesen Rhythmus, alle drei Tage zu spielen, noch gar nicht. Als Trainer und ehemaliger Spieler weiß ich, dass das ein normaler Prozess ist, dem ich ihm auch zugestehe. Er bekommt seine Pause und Tipps, in welchen Bereichen er sich verbessern muss. Er ist bei Weitem noch kein kompletter Profi, sondern noch sehr entwicklungsfähig. Trotz seiner Qualitäten steckt noch eine Menge Potenzial in ihm.

Gilt Ähnliches für Julien Duranville?

Er hat es auf seinen Positionen große Konkurrenz. Juju ist gerade einmal 18 Jahre alt und hatte in den vergangenen beiden Jahren mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Man merkt, dass er noch nicht viele Spiele im Profibereich absolviert hat. Manchmal ist er noch etwas zu verspielt, macht einen Haken zu viel anstatt den klaren Ball zu spielen. Die Kiss-Regel gilt auch für ihn. Das ändert nichts an seinem riesigen Potenzial.

Niko Kovac sitzt auf einem Stuhl.
Die BVB-Reporter Jürgen Koers (M.) und Kevin Pinnow (r.) trafen Niko Kovac in der Geschäftsstelle Sport zum Exklusiv-Interview. © Groeger

Sie haben in einer schwierigen Situation eine Mannschaft übernommen, die wahrscheinlich gar nicht nach Ihren Vorstellungen zusammengestellt war. Was schwebt Ihnen vor im Sommer? Wie viel Potenzial steckt noch in diesem BVB?

Ich verstehe die Frage. Aber ich kann nicht jetzt darüber nachdenken, was ab Sommer gilt, weil jetzt unser Fokus auf den nächsten Spielen liegen muss. Es wird finanziell einen großen Unterschied machen, ob wir uns noch für die Champions League qualifizieren und ob wir bei der Klub-WM weit kommen. Das Transferkarussell wird erst danach in Bewegung kommen. Deswegen ist diese Frage verfrüht. Für mich zählt Hoffenheim, Hoffenheim und nochmal Hoffenheim.

Hat das Abschneiden in der Bundesliga denn Auswirkungen auf Ihre Zukunft? Ob Champions League, Europa League oder gar kein internationales Geschäft?

Nein. Der Klub und ich haben einen Vertrag bis zum Sommer 2026 unterschrieben. Für mich ändert sich durch das Abschneiden in der Bundesliga nichts. Mein Ziel war, hier bei Borussia Dortmund anzukommen, das Schiff wieder flott zu machen und dann mittel- und gerne auch langfristig sehr gute Arbeit abzuliefern. Daran hat sich nichts geändert.

Sie wollten nicht nur als eine Art Feuerwehrmann einspringen, als es beim BVB brannte.

Ich sehe mich nicht als Feuerwehrmann. Jeder Trainer, der im Saisonverlauf eingestellt wird, muss ja in der Regel irgendwelche Probleme lösen. Aber die Tatsache, dass wir einen Vertrag über eineinhalb Jahre geschlossen haben, zeigt ja unser commitment, eine gewisse Verbindlichkeit. Eine kürzere Laufzeit war von beiden Seiten keine Option. Jeder muss den anderen auch kennenlernen. Ich glaube, das funktioniert im Moment sehr gut. Und unter dem Strich wissen wir alle, dass jeder, der beim BVB arbeitet, auch performen muss.

Sie arbeiten von früh bis spät, hören wir. Wie entspannen Sie? Sie sind ja auch von Ihrer Familie getrennt, die in Salzburg und Wien lebt.

Meine Familie war über Ostern bei mir. Das hat gutgetan. Ich habe eine schöne Wohnung gefunden im Dortmunder Süden, wo ich seit drei Wochen zuhause bin. Da hat meine Frau jetzt auch alles hergerichtet, so dass ich mich wohlfühlen kann (lacht).

Niko Kovac gestikuliert.
Niko Kovac will mit dem BVB langfristigen Erfolg haben. © Groeger

Steht dort ein Schränkchen mit Rioja, Tempranillo oder Beaujolais?

Nein, noch nicht. In der Bierstadt Dortmund müsste ich ja auch eher mit einem Pils anstoßen, oder? Aber das ist vom Geschmack her nicht so unbedingt meins muss ich zugeben. Das hebe ich mir auf, bis es etwas zu feiern gibt. Hoffentlich am Ende der Saison. Ich habe mir angeeignet, viel Wasser und Tee zu trinken. Das hält gesund, und um unsere Ziele zu erreichen, brauche ich einen klaren Kopf.