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Borussia Dortmund

BVB-Talente im Fokus: Morey feiert sein Comeback - Balerdi steht vor einem besonderen Spiel

BVB-Premiere für Mateu Morey, starker Auftritt von Leonardo Balerdi: Nach dem 2:0 der U23 gegen Oberhausen spricht Morey über seine Leidenszeit - und Balerdi über ein besonderes Spiel.

Dortmund

, 30.09.2019 / Lesedauer: 4 min

Flutlichtspiel in der Roten Erde statt Königsklasse in Europa: Mateu Morey (19) und Leonardo Balerdi (20), die beiden Abwehrtalente von Borussia Dortmund, müssen in der Regionalliga Spielpraxis sammeln.

Morey ist die fehlende Spielpraxis anzumerken

Während Balerdi beim 2:0 gegen Oberhausen in der Innenverteidigung überzeugte, war Morey die fehlende Spielpraxis anzumerken in seinem ersten Pflichtspiel seit August 2018. „Ich wurde gut von der Mannschaft aufgenommen und bin erstmal zufrieden, wie es gelaufen ist“, sagte er.

Mateu Morey gab gegen Oberhausen sein Pflichtspiel-Debüt für den BVB. © Bielefeld

Wegen einer Knieverletzung hatte er die gesamte Vorsaison verpasst. In den ersten Testspielen bei den BVB-Profis zeigte er vielversprechende Ansätze, ehe er sich im Testspiel beim FC St. Gallen während der Sommer-Vorbereitung Ende Juli die Schulter auskugelte.

Morey: „Es war nicht einfach“

„Ich hatte ein Jahr Pause, jetzt nochmal zwei Monate. Das ist eine komplizierte Situation. Ich werde hart arbeiten und versuchen, so schnell wie möglich in die erste Mannschaft zu kommen. Es wird schwer, aber ich gebe alles.“ Die Trainingseindrücke seien bislang sehr gut, meinte der Spanier. Auch Trainer Lucien Favre helfe ihm sehr und sei zufrieden mit seinen Fortschritten.

Nach acht Wochen behutsamer Reha stand am Montagabend erst einmal das Comeback in der Regionalliga an. Auf seiner Stammposition hinten rechts hatte der U17-Europameister aus Barcelonas Talentschmiede in der Defensive durchaus Mühe im Stellungsspiel und bei Sprints gegen seinen schnellen Gegenspieler Francis Ubabuike. Auch offensiv konnte er wenig Akzente setzen. Nach rund 50 Minuten endete seine Premiere in der für ihn noch fremden Mannschaft. Morey: „Es war nicht einfach nach der langen Pause.“

Balerdi überzeugt gegen Oberhausen

Der Plan des BVB für ihn lautet, sich in den nächsten Wochen im Profitraining zu zeigen und in der U23 Spielpraxis zu sammeln. Dass er das Zeug dazu hat, sich in Dortmund durchzusetzen, da sind sich alle Experten einig. Beim Spiel schauten Co-Trainer Manfred Stefes und Talente-Coach Otto Addo ganz genau hin.

„Wenn ich hier in Dortmund das Trikot der Nationalmannschaft anziehen könnte, vor diesem Publikum hier, das wäre natürlich etwas ganz Besonderes.“ Leonardo Balerdi

Auf dem Feld deutlich auffälliger und dominanter als Morey agierte Balerdi in seinem bereits vierten Einsatz für die U23 in dieser Saison. „Wir haben hier eine tolle Mannschaft, wir werden von Spiel zu Spiel besser. Auch wenn es heute auf dem nassen Rasen schwer war, Fußball zu spielen.“

In der Innenverteidigung überzeugte Balerdi mit großer Ruhe am Ball, guter Übersicht, klarem Passspiel mit beiden Füßen und konsequenter Zweikampfführung. Was sofort ins Auge sticht: Der Argentinier verteidigt immer vorwärts und leitet den Ball schnell und direkt weiter. In den letzten 30 Minuten beorderte U23-Trainer Mike Tullberg Balerdi ins defensive Mittelfeld, wo er ebenfalls gut zurechtkommt.

Nach den bisher neun Monaten, die er in Europa zum Einleben gebraucht hat, fühlt er sich angekommen in Dortmund. Er arbeite dran, sich weiter anzubieten. Schließlich hat der BVB die happige Ablösesumme von mehr als 15 Millionen Euro an die Boca Juniors für ihn nicht bezahlt, um ihn in der Regionalliga spielen zu lassen. Der Innenverteidiger ist das, was man eine Investition in die Zukunft nennt. Ob, wann und wo diese Zeit für ihn anbricht, ist noch offen.

Balerdi-Debüt in Dortmund auf Umwegen

Von seinem Können allerdings ist man nicht nur in Dortmund schwer angetan, sondern auch in Argentinien. Beim 4:0-Erfolg der Albiceleste über Mexiko wurde der Innenverteidiger am 10. September eingewechselt und feierte sein Debüt für die Gauchos.

Leonardo Balerdi zeigte gegen Oberhausen eine überzeugende Leistung. © Bielefeld

Auch für die nächste Abstellungsperiode Anfang Oktober ist er von Nationaltrainer Lionel Scaloni eingeladen worden. Der Zufall will es, dass die nächste Partie in Dortmund gegen den WM-Finalgegner von 2014 stattfindet. Es könnte also auf Umwegen Balerdis erstes Pflichtspiel im Signal Iduna Park werden. „Wenn ich hier in Dortmund das Trikot der Nationalmannschaft anziehen könnte, vor diesem Publikum hier, das wäre natürlich etwas ganz Besonderes.“

Balerdi sieht große Unterschiede zur argentinischen Liga

Dann wird ihm vielleicht auch wieder einer der großen Unterschiede auffallen, die er zwischen dem Fußball in seiner Heimat und dem in Deutschland ausgemacht hat. „In Argentinien wird noch mehr mit kurzen Pässen gespielt, hier wird viel, viel schneller gespielt und auch über weitere Entfernungen gepasst.“

Eine längere Eingewöhnungszeit gesteht Borussia Dortmund beiden hoffnungsvollen Talenten zu. Es gibt viele Vorbilder aus der jüngeren Vergangenheit, die gezeigt haben, dass es der BVB auch jungen Spielern ermöglicht, den Sprung nach oben zu schaffen. Balerdi und Morey wollen die nächsten sein.

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