Systemumstellung ist die beste Kovac-Entscheidung beim BVB So ist Europa doch noch möglich

BVB-Systemumstellung ist die beste Kovac-Entscheidung: So ist Europa doch noch möglich
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Die Spieler von Borussia Dortmund feierten noch ausgelassen mit den Fans. Arm in Arm standen sie aufgereiht vor dem Gästeblock in Freiburg und hüpften zum Takt des angestimmten Gesangs. „Borussia Dortmund, international“, schallte es aus der Kurve. Szenen, die man bis vor wenigen Wochen für unmöglich gehalten hatte. Spätestens nach dem 4:1-Erfolg beim direkten Konkurrenten ist das fast Unerreichbare aber wieder in greifbare Nähe gerückt.

Kovacs BVB-Umstellungen greifen

Beim verdienten wie deutlichen Erfolg zeigt sich: Die Systemumstellung von Niko Kovac – weg von der klassischen 4-2-3-1-Formation, die beim BVB in den vergangenen Jahren zementiert schien, hin zum deutlich flexibleren 3-5-2 – ist die beste Entscheidung, die der 53-Jährige in dieser Saison noch hätte treffen können. Das neue System gibt den Profis nicht nur Sicherheit, es passt auch viel besser zur Kaderstruktur.

Maximilian Beier und Karim Adeyemi spielen in vorderster Front gefühlt dreimal so gut wie auf dem Flügel, Daniel Svensson bringt seine Offensivstärke als Schienenspieler noch besser ein, das defensive Zentrum wirkt gestärkt, erhält wie in Freiburg durch Julian Brandt und Pascal Groß jeodch einen deutlich offensiveren Auftrag. Denn zur Absicherung gibt es noch drei Innenverteidiger in der letzten Reihe, die sich in dieser Konstellation extrem wohl fühlen.

Der BVB spielt zweckorientierten Fußball

Kovac hat nach Amtsantritt jeden Spieler in sein Büro zitiert. Sie sollten aufschreiben, wo sie – ungeachtet der bisherigen Rolle oder Vorgaben – am liebsten spielen möchten. Genau dort werden sie jetzt auch eingesetzt. Das macht die Profis zufriedener, es macht sie stärker und Borussia Dortmund in der Gesamtheit besser.

Hinzu kommt: Neben dem Systemwechsel ist immer mehr Kovac-DNA im Spiel der Borussia zu erkennen. Einfachheit lautet das magische Wort, der Trainer nennt es gerne „Basics“. Grundthemen wie Laufarbeit, einfache Querpässe, gute Orientierung und gewonnene Zweikämpfe. Mit diesen „einfachen“ Dinge sollen die Spieler Sicherheit zurückgewinnen. Dortmund spielt derzeit zweckorientierten Fußball.

BVB gewinnt unter Kovac an Stabilität

Der BVB hat dadurch deutlich an Stabilität gewonnen, die Mannschaft wirkt gefestigter. Auch und vor allem dann, wenn sie unter Druck gerät und das Spiel zu kippen droht. So wie in der 46. Minute in Freiburg, als Ritsu Doan den Ausgleich auf dem Fuß hatte und die Gastgeber in den Folgeminuten massiv Druck ausübten. Schwarzgelb von vor einigen Wochen wäre vermutlich eingebrochen. Mittlerweile kann die Mannschaft standhalten und sogar nachlegen.

Nachdem zunächst von einem verpufften Trainer-Effekt die Rede war, trägt die Arbeit des Neulings mittlerweile Früchte. Von Feinschmecker-Fußball und spielerischen Glanzleistungen ist der BVB nach wie vor ein großes Stück entfernt. Aber die Ergebnisse passen mittlerweile. Ähnlich sah es unter Ex-Ex-Trainer Edin Terzic aus. „Weniger sexy, mehr Erfolg.“ Und um nichts anderes geht es in dieser Spielzeit noch. Sich irgendwie doch noch für den Europapokal zu qualifizieren. Mindestens Platz sechs soll her. Macht Borussia Dortmund so weiter, steigt die Wahrscheinlichkeit enorm an.

Hinweis der Redaktion: Dieser Kommentar erschien ursprünglich am 6. April 2025.