BVB-Systemumstellung beendet die Gegentorflut - Reus blüht im Zentrum auf

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BVB-Systemumstellung beendet die Gegentorflut - Reus blüht im Zentrum auf

rnBorussia Dortmund

Das BVB-Erfolgsrezept in Berlin war simpel: Hinten dicht machen, vorne die eigene Qualität durchbringen. Die Systemumstellung von Marco Rose beendet die Gegentorflut - und Marco Reus blüht auf.

Dortmund

, 13.02.2022, 19:40 Uhr / Lesedauer: 2 min

Damit auch die Trainer der kommenden Gegner Denkaufgaben in der Vorbereitung auf Borussia Dortmund haben, ließ sich Marco Rose nach dem souveränen 3:0 des BVB bei Union Berlin die Wahl der Spieltaktik für die nächsten Spiele offen. Auch in einem 4-3-3, meinte der Dortmunder Trainer, sei seine Mannschaft in der Lage, stabil zu stehen. Auch in diesem System, an dem Rose in den vergangenen Spielen trotz teils verheehrender Eindrücke und einer wahren Gegentorflut mit einer gewissen Sturheit festgehalten hatte, könne ein Marco Reus Akzente setzen. Vielmehr sei „die richtige Balance in unserem Spiel“ entscheidend für den Erfolg gewesen.

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Auch wenn sich Union Berlin sicher nicht mit der Qualität einer Mannschaft wie Bayer Leverkusen und speziell deren Stärke im Umschalt- und Konterspiel vergleichen lässt, war allerdings auffällig, welch anderes Gesicht der BVB in der Alten Försterei zeigte, als er in einer Grundordnung spielte, die den allermeisten Spielern in den vergangenen Jahren in Fleisch und Blut übergegangen ist.

BVB-Kapitän Marco Reus blüht beim 3:0 in Berlin auf

Der Ruck ging durch die gesamte Mannschaft. Mehr Selbstverständnis, mehr Miteinander, mehr Entschlossenheit - in vielen Basiselementen des modernen Fußballspiels lieferte die Borussia beim 3:0 Belege dafür ab, dass ihr das von Rose und seinem Trainerteam am Sonntag gewählte 4-2-3-1 extrem zusagt. Das machte sich auch an der Person des Kapitäns, aber sicher nicht nur an ihm, fest.

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Nach einigen Partien mit unerklärlich farblosen Auftritten von Marco Reus blühte der 32-Jährige in Berlin-Köpenick regelrecht auf. Beim 1:0 noch mit etwas Glück, als ihm Mahmoud Dahoud einen eigentlich schon verlorenen Ball noch einmal auflegte, beim 2:0 aber mit dem Gespür für die Situation und der Entschlossenheit und Cleverness eines fußballerisch immer noch herausragenden Offensivspielers.

BVB-Abwehrchef Mats Hummels legt den Finger in die Wunde

Und einer seiner Stellvertreter hielt nach der Partie ein geradezu flammendes Plädoyer für mehr Reus-Einsätze auf der Zehn. „Das“ meinte Mats Hummels, „ist seine Paradeposition. Da ist er mit seiner Präsenz rund um und im Strafraum sowie den tiefen Laufwegen immer noch ein Spieler, der uns enorm weiterhilft.“ Eine Empfehlung an den Trainer, führte Hummels schmunzelnd noch an, solle das aber keineswegs gewesen sein.

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Fakt ist allerdings, dass die Wahl einer etwas defensiveren Herangehensweise mit zwei Sechsern und einer offensiven Dreierreihe hinter der einzigen Spitze Donyell Malen der Stabilität des Dortmunder Spiels enorm zuträglich war. Hummels: „Gegen Leverkusen hatten wir nicht viele Spieler auf dem Rasen, die sich für Konterabsicherung interessieren. Und das gegen die konterstärkste Mannschaft der Liga. Gepaart mit zu einfachen Ballverlusten hat uns das völlig ins Verderben getrieben.“

Dahoud und Witsel schließen im BVB-Mittelfeld fast alle Lücken

In Berlin gefiel Dortmund durch eine schlüssigere Raumaufteilung. Mahmoud Dahoud und Axel Witsel schlossen in der Mitte fast alle Lücken. Union musste sein Spiel nach außen verlagern, biss aber vor allem auf der Akanji-Seite oft auf Granit. Und dass der BVB Brände dann auch mal mit simplen Befreiungsschlägen löschte, gefiel Hummels als Chef der umformierten Viererkette ganz besonders: „Das gehört auch dazu, ein Spiel seriös anzugehen.“

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