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BVB-Stürmer Tigges tankt Selbstvertrauen: „Nicht immer ganz einfach“
Borussia Dortmund
Steffen Tigges tankt in der U23 von Borussia Dortmund Selbstvertrauen. Der Trainer lobt seine Entwicklung. Für den BVB-Stürmer ist es aber „nicht immer ganz einfach“.
Es ist eine gelungene Gegenpressing-Aktion, die die 635 Zuschauer schon früh in der Partie der BVB-U23 gegen Freiburg II geboten bekommen. Berkan Taz steht hoch und setzt die Gäste im Stadion Rote Erde tief in deren Hälfte unter Druck, Christian Viet fängt direkt einen schludrigen Pass von Tan-Kenneth Schmidt ab und schaltet blitzschnell um. Kurzer Blick nach oben, Pass in die Mitte, Tobias Raschl lässt durch – und dann zeigt Stürmer Steffen Tigges, dass sein Wirken bei den Profis einen positiven Effekt auf seine Entwicklung bereithält.
BVB-Stürmer Tigges trifft bei U23-Comeback gegen Freiburg
Mit dem ersten Kontakt verlädt der 1,93 Meter große Stürmer Freiburgs Claudio Kammerknecht, hat dadurch den Ball auf seinem starken linken Fuß und das offene Tor vor sich. Er zieht ab, der Ball schlägt im Netz ein.
Für den Wanderer zwischen Profi- und Amateurwelt war es der erste Einsatz in der U23 seit dem 4:1-Heimsieg gegen den MSV Duisburg Ende August 2021, bei dem er einen Doppelpack erzielt hatte. „Steffen war nach langer Zeit wieder dabei und sollte Spielpraxis sammeln. Er hat sich wie gewohnt aufgerieben, es freut mich für ihn, dass er das Tor gemacht hat“, sagte BVB-Trainer Enrico Maaßen im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.
Am Ende spielte Borussia Dortmund II zwar nur 1:1, für den Torschützen selbst ging das aber in Ordnung. „Freiburg hat uns in ein paar Szenen den Schneid abgekauft und das hat man hinten raus gemerkt. Sie hatten gefährliche Momente in der Box und ich glaube, wir können nach der Leistung gut leben mit einem Punkt“, sagte Tigges bei „MagentaSport“. Sein Coach pflichtete ihm bei: „Die Zielstrebigkeit und die Anzahl der Abschlussaktionen in der ersten Hälfte waren in Ordnung. Was den Ballbesitz angeht, hatten wir nicht dieses Übergewicht, das man von uns gewohnt ist. Das war die erwartete Partie: Zwei aktiv spielende Mannschaften, die es dem Gegner schwer machen, hinten raus das Spiel zu entwickeln.“
U23-Trainer Maaßen lobt die Entwicklung von BVB-Stürmer Tigges
Mit der Leistung seines Stürmers konnte Maaßen jedenfalls gut leben. „Tiggi hat sich durch seine Zeit bei den Profis in allen Bereichen weiterentwickelt. Er trainiert regelmäßig auf höchstem Level und bekommt seine Einsatzzeiten.“ Immerhin bringt es der 23-Jährige auf 333 Pflichtspielminuten bei den BVB-Profis in der laufenden Spielzeit und zwei Bundesliga-Tore. Körperlich wirkt der Hüne noch robuster.
Dass Tigges keiner Mannschaft richtig zugeordnet ist, bringt allerdings auch Nachteile mit sich. „Für mich ist es nicht immer ganz einfach, wenn ich vor dem Wochenende nicht weiß, wo ich spiele. Aber letztendlich ist mir das egal. Ich gebe da Gas, wo ich eingesetzt werde“, sagte der BVB-Stürmer. Gewisse Automatismen bleiben dennoch auf der Strecke.
BVB-Stürmer Steffen Tigges: „Die Bindung fehlte“
„Ich glaube, wir haben nicht das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben und zeigen wollten. Wir waren in einigen Situationen einen Schritt zu spät und haben vorne nicht klar genug gespielt und auch nicht gut genug in die Tiefe“, erklärte Tigges, dem nach eigenen Angaben „ein bisschen die Bindung fehlte“.
BVB-Trainer Maaßen bleibt in dieser Hinsicht gelassen: „Unsere Vorbereitung war sehr kurz. Es ist normal, dass man jetzt noch nicht auf höchstem Level spielt. Aber ich bin guter Dinge, dass wir in den nächsten Tagen in diese Richtung kommen werden.“ Das gilt auch für Tigges, der auch in den nächsten beiden U23-Spielen gegen Saarbrücken (Mittwoch, 19 Uhr) und Osnabrück (Samstag, 14 Uhr) zum Einsatz kommen dürfte – um seine positive Entwicklung fortzusetzen und noch mehr Selbstvertrauen zu tanken für weitere Aufgaben bei den Profis.
Jahrgang 1993, Dortmunder Junge und Amateurhandballer mit großer Liebe für den Fußball und den Ruhrpott. Studium der Journalistik an der TU Dortmund, nach kurzer Zwischenstation beim Westfälischen Anzeiger in Hamm wieder seit 2020 zurück bei den Ruhr Nachrichten. Schreibt über Thekenmannschaften bis hin zur Champions League.
