Dem besten Bundesliga-Start der Vereinsgeschichte folgte der schlechteste Champions-League-Auftakt in der Klub-Historie: Das 1:3 (0:1) gegen den Titelverteidiger Real Madrid war für den BVB nicht nur die erste Heimniederlage im siebten Duell mit den Königlichen. Es gefährdet auch das Weiterkommen in der Königsklasse. Eine schlechte Nachricht gab es auch am Tag danach.
DORTMUND
27.09.2017, 12:50 Uhr
/ Lesedauer: 2 min
Enttäuschte Borussen nach dem 1:3 gegen Madrid (v.l.): Pierre-Emerick Aubameyang, Julian Weigl, Sokratis und Lukasz Piszczek.
Die Ausgangslage: Nach dem 1:3 bei Tottenham Hotspur hat der BVB nach zwei Spielen null Punkte auf dem Konto. "Wir müssen jetzt die letzten vier Spiele gewinnen", sagte Abwehrchef Sokratis: "Aber wir haben auch die Qualität dazu." Nuri Sahin rechnet "mit einem Endspiel gegen Tottenham" um Rang zwei in der Gruppe.
Dort bräuchte der BVB aber einen höheren Sieg als 3:1 oder einen Patzer der Briten gegen APOEL Nikosia. Und selbst müssen sie beide Spiele gegen Nikosia gewinnen. Der Vorteil des BVB könnte sein, dass er am 6. und letzten Spieltag in Madrid spielt. Es kann gut sein, dass Real schon vor dieser Partie sicher qualifiziert ist.
Die Gründe für die Niederlage: Dortmund presste wie in der Liga hoch - und lief Real damit ins offene Messer. "Wir haben die Borussia sehr genau beobachtet. Sie haben gespielt wie üblich zu Hause: Sehr offen", berichtete Real-Trainer Zinedine Zidane. "Sie haben gedacht, dass wir damit Schwierigkeiten bekommen könnten. Aber wir haben uns sehr gut darauf eingestellt."
BVB-Trainer Peter Bosz monierte die Defensivarbeit. "Wir haben sehr schlecht verteidigt", sagte der Niederländer. "Wir kamen überall zu spät. Das war nicht das Dortmund-Niveau."
Die Hand-Diskussion: Real-Abwehrchef Sergio Ramos sprang der Ball in der 14. Minute im eigenen Strafraum an die Hand. Die Regel ist auch hier nicht eindeutig, weil der Ball zwar vom Torhüter Keylor Navas aus kürzester Distanz kam, man Ramos' Handbewegung aber auch als unnatürlich bezeichnen könnte.
"Das war ein klares Handspiel. Würde es in der Champions League den Video-Schiedsrichter geben, hätte er Strafstoß gegeben", behauptete Bosz. Er fügte aber auch hinzu: "Wir haben zurecht verloren, Real war klar besser. Deshalb fange ich nicht an, mich über diese Szene zu beschweren."
Weltfußballer: Die spanischen Medien hatten vor dem Spiel schon über Cristiano Ronaldo gespottet. Weil der Weltfußballer in der Liga noch kein Saisontor auf dem Konto hat. Allerdings hat er von sechs Spielen auch vier wegen einer Sperre verpasst.
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Champions League, 2. Spieltag: BVB - Real Madrid 1:3 (0:1)
Bilder der Champions-League-Partie zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid.
In Dortmund traf der Portugiese gleich doppelt (49./79.) und bewies seine Extraklasse. Zum dritten Mal in Serie erzielte er zwei Tore in einem Champions-League-Spiel. Insgesamt hat er nun 112 Tore in 150 Spielen in den UEFA-Klubwettbewerben auf dem Konto.
Der Tag danach: Am Mittwoch standen bei der rund einstündigen Einheit gerade einmal neun Spieler auf dem Rasen in Brackel. So weit, so normal. Zu den Akteuren, die gegen Real gar nicht zum Einsatz kamen, gesellten sich die eingewechselten Julian Weigl, Mahmoud Dahoud und Chrsitian Pulisic. Andre Schürrle trainierte individuell. Pierre-Emerick Aubameyang, gegen Real noch über 90 Minuten im Einsatz, fehlte erkältet. Der Stürmer hatte sich nur kurz am Trainingsgelände blicken lassen und war danach zum Arzt und nach Hause gefahren.