Wer da am Dienstag den Platz des Jugendstadions am Trainingszentrum von Borussia Dortmund betrat, das war unschwer an den Rufen aus unzähligen Kinderkehlen herauszuhören. Und natürlich war die Lautstärke bei einem der BVB-Profis auch deutlich am größten: „Jude, Jude“, der Aufforderung, für ein Selfie oder Autogramm zur Tribünenseite zu kommen, kam Jude Bellingham natürlich erst im Anschluss an die Einheit nach – dafür aber wieder in einer Geduld und Ruhe, die keinen Kinderwunsch offen ließ.
Bis die ersten Spieler zu den Stiften griffen, mussten die 1250 Fans bei der öffentlichen Trainingseinheit des BVB aber nur kurz warten. Schlecht für die, die gern ein wenig mehr Trainingsinhalte gesehen hätten, gut für die Selfiejäger: Zu Beginn einer Woche, in der durchtrainiert werden kann, fuhr Trainer Edin Terzic die Belastung sehr dosiert nach oben. Kaum 30 Minuten lang absolvierten die Stammspieler ein eher gemächliches Ball-Gewöhungsprogramm nach dem freien Montag, dann war auch schon wieder Schluss. Nur die Reservisten und zuletzt wenig eingesetzten Spieler absolvierten noch einen etwas intensiveren Part mit einer Spielform auf engem Terrain und zwei großen Toren.
BVB ohne Adeyemi und Moukoko
Der sportlich erfolgreiche Lauf der bisherigen Rückrunde, die den BVB wieder in den Kreis der Titelkandidaten gespült hat, dazu Schulfrei wegen Karneval und das wegen der engen Termintaktung erste öffentliche Training seit etlichen Wochen sorgten in Brackel für einen großen Auflauf und ein riesiges Interesse. Wer es schon sein Eigen nennen darf, trug stolz auch das Kohle-und-Stahl-Trikot, noch aber überwogen die Farben Schwarz und Gelb.
Die sportliche Ausgangslage vor dem unbequemen Gastspiel bei der abstiegsbedrohten TSG Hoffenheim ist weiter gut. Terzic stand der komplette Kader zur Verfügung, mit Ausnahme der beiden Offensivspieler Karim Adeyemi (Muskelfaserriss) und Youssoufa Moukoko (Anriss der Syndesmose), die der Borussia noch einige Wochen fehlen werden.
Neue BVB-Chance für Giovanni Reyna?
Das bietet zuletzt nur mit wenig Einsatzzeit ausgestatteten Profis eine neue Chance: Terzic wird ganz genau hinschauen, wie sich Giovanni Reyna im Training präsentiert, auch bei Anthony Modeste, der aufgrund der angezeigten Vorsicht bei Sebastien Haller auf neue Bewährungsmöglichkeiten hoffen darf.

Einer ging in der kurzen Einheit vorweg: Mahmoud Dahoud, dessen am Saisonende auslaufender Vertrag nicht verlängert wird, war bei der Spielform und auch bei den Sprints immer vorne mit dabei. Genau diese Reaktion möchte sein Trainer sehen.
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