Borussia Dortmund

BVB-Stadion wird modernisiert: Das wird im und am Signal Iduna Park alles gemacht

Borussia Dortmund investiert 1,7 Millionen Euro in den Signal Iduna Park - auch mit Blick auf die Fußball-Europameisterschaft 2024. Deshalb wird an vielen Stellen gleichzeitig gearbeitet.

von Sebastian Schneider

Dortmund

, 05.06.2022 / Lesedauer: 4 min

Ein Bagger mit einer kleinen BVB-Fahne buddelt in der Erde, die Straße ist komplett aufgerissen. Von der Strobelallee vor dem Signal-Iduna-Park ist nicht mehr viel übrig. Die Fußball-Europameisterschaft 2024 wirft ihre Schatten voraus: Die Stadt baut dort eine „Erlebnismeile“, die bis Dezember 2023 fertig werden soll. „Gerade finden dort vorbereitende Kanalarbeiten statt“, erklärt Christian Hockenjos.

BVB investiert rund 1,7 Millionen Euro in den Signal Iduna Park

Seit 27 Jahren ist Hockenjos der Organisationschef der Schwarzgelben und betreut damit auch die Spielstätten des BVB. Bis zum Saisonbeginn sollten die Kanalarbeiten in der Strobelallee abgeschlossen sein, sagt er. Im Stadion selbst muss für die EM nicht viel gemacht werden. „Im Vergleich zur Weltmeisterschaft 2006 sind das nur kleinere Sachen“, sagt Hockenjos. Damals mussten etwa die Spielerkabinen, die Vortribünen und die Sitze umgebaut werden. Heute müssen nur die Pressetribüne angepasst oder Platz für weitere Fernsehstudios geschaffen werden.

Und dennoch gibt es jetzt im Stadion einiges zu tun. In diesem Sommer investiert der BVB rund 1,7 Millionen Euro. Dazu kommt noch eine Million Euro, die in die Drittligatauglichkeit der Roten Erde fließt, die der Stadt gehört. Wenige Meter von der Strobelallee entfernt liegt deshalb die nächste Baustelle, die zwingend zur ersten Partie der Saison fertig werden muss. In den knapp zweieinhalb Monaten Sommerpause werden die elektronischen Zutrittskontrollen auf der Nord- und Südseite erneuert.

BVB-Stadion: Signal Iduna Park bekommt einen neuen Rasen

Gebaut wurden die 2005, ein Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft. „Die Zugänge haben 17 Jahre lang ihre Dienste getan. Es ist an der Zeit, sie auszutauschen“, sagt Organisationschef Hockenjos. Die neuen Zugänge sollen für die Zukunft gewappnet sein. Dort wird dann künftig auch das „Mobile Ticketing“ möglich sein, was den Einlass ins Stadion erleichtern soll. Die Kosten für die neuen Anlagen liegen bei etwa einer Million Euro. „Die Erneuerung der Zugänge hat beides: einen Sicherheits- und einen Komfortaspekt“, sagt Hockenjos.

Die zweite Baustelle, die auch unbedingt pünktlich fertig werden muss, ist der Rasen. Der Platz wurde wenige Tage nach dem letzten Saisonspiel gegen Hertha BSC abgefräst und danach neu ausgesät. Zwei Wochen lang wurde er von einer schwarzen Folie geschützt, die mittlerweile weg ist, darunter sprießten bereits die ersten Halme. „Ich war selbst überrascht, wie grün der schon ist“, erinnert sich Hockenjos an den Tag, als die Folie entfernt wurde.

Borussia Dortmund muss einige Modernisierungen zurückstellen

Doch bis der Rasen fußballtauglich ist, dauert es noch eine Weile. Die Witterung in den kommenden Wochen und Monaten entscheide darüber, ob er für den Saisonstart bereit ist, erklärt Hockenjos: „Wichtig ist, dass der Sommer nicht zu heiß und nicht zu feucht wird.“ Sonst könne der Rasen zum Risikofaktor für den ersten Spieltag werden. Ihn jedes Jahr aufs Neue auszusäen, sei billiger als ein Rollrasen, erklärt Hockenjos. Den Verein koste es rund 60.000 Euro.

Der Rasen ist die einzige Baustelle, die in jeder Sommerpause anfällt. Aber nicht alles, was der BVB geplant hat, kann er auch umsetzen. Corona ist da ein limitierender Faktor. „Wir haben einige Modernisierungen noch im Köcher“, sagt Hockenjos. Gerade wenn es um die Logistik beim Catering gehe. Die Borussen haben wie alle Fußball-Bundesligisten in der Pandemie kräftig Verluste gemacht. Im Stadion wurde dennoch weitergearbeitet. „Die wichtigen, sicherheitsrelevanten Sachen haben wir sofort gemacht“, sagt Hockenjos.

Stufe drei: Tribünen- und Dachkonstruktion wird generalüberholt

Der BVB-Organisationschef nennt das Beispiel Beschallung im Stadion. Besucher hätten sich darüber beschwert, dass sie die Stadionansagen in den Ecktribünen nicht richtig verstanden hatten. „Das haben wir dann behoben“, sagt Hockenjos. 600.000 Euro wurden dafür bereits in Pandemiezeiten investiert. Aber die „Nice-To-Haves“, wie er sie nennt, verschieben sich. Dazu zählt zum Beispiel etwa die Sporthalle im Nachwuchsleistungszentrum in Brackel. Die ist zwar bereits geplant, muss aber noch umgesetzt werden.

Christian Hockenjos ist Organisationschef bei Borussia Dortmund und betreut damit auch die Spielstätten des BVB. © Kirchner Media / David Inderlied

Unterdessen steht der Beginn der letzten Baustufe eines wichtigen Bauprojekts im Signal-Iduna-Parks noch an. Seit mehreren Jahren wird dort mit Blick auf die Bausubstanz die Tribünen- und Dachkonstruktion generalüberholt. Erst wurden die Tribünen betonsaniert, anschließend die von außen sichtbaren gelben Pylonen renoviert. Nun sind in der dritten Stufe die großen, grauen Dachträger dran. Noch ist nicht klar, wie lange das dauern wird. „Das kann vielleicht auch bis in die Saison gehen“, sagt Hockenjos. Dabei wird die oberste Schicht entfernt, die Stahlteile auf Korrosion untersucht und da wo erforderlich werden Korrosionsschutzmaßnahmen durchgeführt.

Anschließend wird eine neue Schutzschicht wieder aufgetragen. Das werde in etwa zwischen 600.000 und 700.000 Euro kosten. Aber auch hier erleichtert Corona die Dinge nicht gerade. „Wir merken, dass es in diesem Jahr generell etwas schwierig ist und dass es Lieferprobleme gibt“, sagt Hockenjos. Gerade, wenn es etwa um Stahl gehe. Dennoch sagt Hockenjos: „Ich bin guter Dinge, dass die Projekte fertig werden.“

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