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Borussia Dortmund
BVB-Sportdirektor Zorc sieht Verbesserungen – kein Risiko bei Hummels
Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc sieht nach dem Auswärtssieg in Bielefeld klare Verbesserungen. Bei Mats Hummels wird der BVB wohl kein Risiko eingehen.
Die drei imposanten und ausgehöhlten Kürbisse hatte Arminia Bielefelds kaufmännischer Geschäftsführer Markus Rejek höchstselbst auf der Tribüne positioniert. Das sollte dem Gast aus Dortmund wohl suggerieren, dass es an Halloween ein gruseliger Nachmittag werden könnte für den BVB. Doch daraus wurde nichts an einem Nachmittag, an dem in der schönen wie schaurig leeren Schüco-Arena nur eine Mannschaft Fußball spielte.
Doppelpacker Mats Hummels sichert BVB-Auswärtssieg
Zwei Treffer (53./71.) des Abwehrchefs Mats Hummels, die dem BVB-Routinier einen neuen Spitznamen einbrachten, sorgten am Ende für einen standesgemäßen Sieg des hohen Favoriten, gruseln musste es eigentlich alle, die mit dem Aufsteiger hielten. Die Harmlosigkeit der Heimmannschaft war so frappierend, dass Borussias Torhüter Roman Bürki tatsächlich nicht einen Ball ernsthaft halten musste. Wie schon in der Vorwoche gegen Schalke und wie am Mittwoch gegen Zenit St. Petersburg erzwang der BVB die Entscheidung mit Geduld im Ballvortrag und einer makellosen Defensiv-Leistung. Alles, was an Bällen auch nur ansatzweise in Tornähe von Bürki unterwegs war, räumten seine Vorderleute weg.
Die erkennbar verbesserte Abwehrarbeit sei ein Verdienst der gesamten Mannschaft, lobte nach der Partie Lucien Favre. Der Schweizer Trainer durfte zufrieden sein. „Wir hatten schon in der ersten Hälfte bei fast 80 Prozent Ballbesitz drei klare Chancen. Und wir sind geduldig geblieben.“ Sportdirektor Michael Zorc lobte am Sonntag im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten die deutlich bessere Statik auf dem Platz, die in dieser Saison schon zum siebten Mal in einem Zu-Null-Spiel mündete: „Wir sind im Gegenpressing und in der Arbeit gegen den Ball klar verbessert, die Mannschaft steht sehr stabil.“
BVB hatte genug Chancen in Bielefeld
Dass in Hummels ein Innenverteidiger für die beiden Tore verantwortlich zeichnete, sprach diesmal nicht für eine Ideen- und Chancenarmut in der Offensive. Jadon Sancho per Kopf (27.) und Manuel Akanji (42.) hätten Dortmund in Führung bringen müssen, Julian Brandt (37.) und Thorgan Hazard hatten zwei Halbchancen (44.) für die hoch überlegenen Gäste. Über die beiden Treffer hinaus gab es weitere Chancen durch Thomas Delaney (7.) und Julian Brandt (87.).
Machte die BVB-Mannschaft am Mittwoch in der Champions League eher den Eindruck, dass ihr die rechten Mittel fehlten, um die massierte Zenit-Abwehr zu knacken, strahlte sie am Samstag deutlich mehr Entschlossenheit aus. Und sie zeigte regelmäßig, dass sie Lösungen parat hatte gegen eine Mannschaft, die ähnlich auf 0:0 spielte und sich kaum einmal aus der Deckung wagte.
Borussia Dortmund bangt um Mats Hummels
Hummels‘ Verletzung am rechten hinteren Oberschenkel, die er sich bei einer Grätsche kurz vor dem Abpfiff zugezogen hatte, schlug Favre aber erkennbar auf den Magen. Kopfschüttelnd saß er nach dem Abpfiff noch auf seiner Trainerbank, womöglich grübelte der Schweizer, der am Montag seinen 63. Geburtstag feiert, da schon über mögliche Alternativen in seinem Kader. Die sind weiter rar gesät.
Auch wenn der BVB am Sonntag keine genaue Diagnose bei Hummels preisgeben wollte, deutet doch vieles darauf hin, dass der Abwehrchef mindestens für die Partie am Mittwoch bei Club Brügge nicht zur Verfügung stehen wird. Sein Optimismus direkt nach dem Spiel („Es hat zugezogen, aber immerhin gab es keinen Stich!“) wird womöglich auch mit den Überlegungen kollidieren, dass sich der BVB einen längerfristigen Ausfall von Hummels nicht erlauben kann und deshalb kein Risiko eingehen wird. „Am Ende“, sagte Zorc am Sonntag verhalten, „müssen es die Ärzte zusammen mit ihm entscheiden.“
BVB mindestens eine Nummer zu groß für Arminia Bielefeld
Rejek, ein Mann mit Dortmunder Vergangenheit als Marketingleiter unterhalb von Geschäftsführer Carsten Cramer, räumte die Kürbisse nach der Partie ohne großen Groll von den Sitzschalen im leeren Bielefelder Stadion. Der Aufsteiger wird seine Punkte gegen andere Teams holen müssen.
Borussia Dortmund war für die Arminia, die in den 90 Minuten nur zwei Mal in Richtung Dortmunder Tor schoss, mindestens eine Nummer zu groß.
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