BVB-Sportdirektor Kehl vor dem Sporting-Hinspiel „Das macht natürlich keinen Sinn“

BVB-Sportdirektor Kehl vor dem Sporting-Hinspiel: „Das macht natürlich keinen Sinn“
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Sebastian Kehl, der BVB hat in Lissabon ein sehr wichtiges Spiel vor der Brust. Wie gehen Sie die Partie an?

Mit einer Menge Optimismus und Vorfreude. Wir fliegen nach Lissabon mit der klaren Fokussierung, ein gutes Ergebnis holen zu wollen. Wir wissen, dass wir die Möglichkeit haben, mit einem guten Ergebnis in Lissabon und dem Rückhalt unserer Fans im Rückspiel eine Menge bewegen zu können. Wir benötigen in Lissabon eine gute Leistung und eine gute Ausgangsposition. Wir werden versuchen, kompakt zu stehen und immer wieder schnell umzuschalten. Es wird Räume geben. Klar ist: Wir benötigen unbedingt mal wieder ein Erfolgserlebnis.

Gibt es nach dem Aus von Ramy Bensebaini das Debüt von Daniel Svensson?

Das werden wir am Dienstag entscheiden. Ramy wird leider aufgrund einer Muskelverhärtung ausfallen.

Die Mannschaft ist unter Niko Kovac schlecht gestartet. Ist der Trainer-Effekt schon verpufft?

Nach einem Spiel diese Frage zu stellen, macht natürlich keinen Sinn. Wir können unsere Tabellensituation sehr kritisch einschätzen und wissen, dass wir mit Platz elf ganz weit von unseren Zielen entfernt sind. Die Selbstkritik ist sehr, sehr groß. Das hat alles jetzt weniger mit Niko zu tun und mit seinem ersten Auftritt. Natürlich hätten wir uns ein erfolgreicheres Spiel gewünscht. Wir hatten aber ein paar Phasen dabei, die deutlich besser waren als bei vielen anderen Spielen. Wir wollen jetzt unbedingt ins Achtelfinale und darauf bereiten wir uns vor.

Wie bewerten sie die ersten Tage des neuen Trainers?

Wir haben am Wochenende leider kein gutes Ergebnis eingespielt. Das überstrahlt vieles. Trotzdem sehe ich Niko als sehr positiv. Er ist sehr souverän im Umgang mit der Mannschaft, ist klar und fokussiert. Das ist das, was wir jetzt brauchen.

Wie wurde das Stuttgart-Spiel intern aufgearbeitet? Ihnen wurde vorgehalten, das Spiel zu positiv gesehen zu haben.

Ich glaube, dass wir ein paar Dinge natürlich besser hätten machen können, vor allem bei der Chancenverwertung. Der letzte Pass hat gefehlt, aber wir hatten auch einige Tormöglichkeiten, haben auch wenig zugelassen. Und die Tore sind nun mal so gefallen, wie sie gefallen sind. Sicherlich kann man im Nachgang noch darüber diskutieren. Wir müssen positiv bleiben. Wir vertrauen dieser Mannschaft und glauben auch fest daran, dass wir wieder Siege einfahren werden.

Wie ist Sporting einzuschätzen?

Es ist eine ganz spannende Mannschaft. Da sind richtig gute Spieler dabei, einige herausragende. Es ist eine Mannschaft, die gerade in der Liga auf Tabellenplatz eins steht und Selbstvertrauen hat. Es ist ein schweres Los. Aber es gibt keine leichten Lose mehr. Wir hätten auch auf ManCity treffen können.

Kommt von den Führungsspielern Marcel Sabitzer, Pascal Groß und vor allem Julian Brandt zu wenig?

Es geht jetzt nicht nur um Julian Brandt. Einige Spieler bei uns haben Luft nach. Es ist klar, dass wir alles dafür tun, dass jeder Einzelne wieder bessere Leistungen bringt. Am Ende brauchen wir die Jungs, aber wir brauchen sie vor allem mit klarem Kopf und mit heißem Herzen. Das ist in Lissabon ein wichtiges Spiel, aber auch für die nächsten Wochen wird es wichtig sein, dass sich jeder wieder in eine richtig gute Verfassung bringt. Aber ja, es ist richtig, dass der eine oder andere nicht dauerhaft sein höchstes Level abruft. Wir stehen nicht umsonst auf diesem Tabellenplatz stehen.

Der Verein hat sich von Sven Mislintat getrennt. Kommt dadurch jetzt ein bisschen Ruhe in den Klub?

Der Verein hat eine Entscheidung getroffen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Wie kann man Lissabons Top-Stürmer Viktor Gyökeres stoppen?

Es braucht am Ende eine gute Innenverteidigung. Der Junge hat alleine in der Liga über 20 Tore geschossen, er hat auch in der Champions League getroffen und einen sehr, sehr hohen Marktwert. Er ist sehr interessant für große Klubs geworden. Wir dürfen ihn nicht in torgefährliche Räume kommen lassen.