BVB-Spielerzeugnis für die erste Saisonhälfte Bellingham - unverzichtbar und doch bald weg?

BVB-Spielerzeugnis für die erste Saisonhälfte: Bellingham - unverzichtbar und doch bald weg?
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Hinter Borussia Dortmund liegt eine turbulente erste Saisonphase. Zwar hat der BVB die Erwartungen in den Pokalwettbewerben erfüllt, doch in der Bundesliga ist die Mannschaft von Edin Terzic als aktuell Tabellensechster weit hinter den eigenen Ambitionen zurückgeblieben. In unserem Spielerzeugnis blicken wir auf die ersten Monate der Saison 22/23 zurück. Heute im Fokus: Jude Bellingham.


So lief die erste Saisonphase für Jude Bellingham: Der junge Engländer hat alle Superlative noch einmal überboten. Längst stellt sich nur noch die Frage, wann Bellingham dem Lockruf eines Top-5-Vereins in Europa folgt, ähnlich wie bei Erling Haaland wird es auch darum gehen, wer die vom BVB geforderte Ablöse zahlen kann. Dass ein Bellingham-Transfer die Größenordnung der 140 Millionen Euro wie bei Ousmane Dembele erreicht, ist nicht abwegig. Sein Stellenwert zeigt sich auf und neben dem Platz. Bellingham ist der Vorzeige-Profi schlechthin, auf dem Platz mit Talent und Einsatzwillen, neben dem Rasen der absolute Fan-Liebling. Seine Reife, Übersicht und Torgefährlichkeit ist beeindruckend für einen Spieler seines Alters, auch deshalb verzichtete Trainer Edin Terzic in nur einem der 23 Pflichtspiele auf den 19-Jährigen.


Das sagt die Statistik: In den drei Wettbewerben sammelte Bellingham neun Treffer und drei Vorlagen, von den maximal 2070 möglichen Pflichtspielminuten stand er 1918 auf dem Platz. 30 Torschüsse gab er in der Bundesliga ab, das ist für einen Achter ein Top-Wert. Bellingham ist Dortmunds Dauerbrenner, auch seine Zweikampf- und Passwerte sind sehr ordentlich.


Das sind die Stärken und Schwächen: Angeborener Fußball-Instinkt, gepaart mit Leidenschaft und Einsatzbereitschaft machen Jude Bellingham zu einem jetzt schon besonderen Spieler. Der 19-Jährige geht immer voran, schießt mit abfälligen Gesten nach missglückten Pässen oder Angriffen manchmal aber auch noch übers Ziel hinaus – Terzic nimmt dies als Beleg für den besonders großen Ehrgeiz des Engländers. Dass auch Bellingham nur aus Fleisch und Blut ist, zeigten die letzten Wochen der Hinrunde, in denen seinem Spiel Frische und Leichtigkeit fehlten – ein Lernprozess, den Bellingham aktuell noch durchläuft. Denn freiwillig setzt sich dieser Spieler nicht auf die Bank.


Ausblick und Perspektive: Der BVB hat in der Causa Bellingham das Steuer fest in der Hand. Weitere zwei Jahre läuft im Sommer noch sein Vertrag, das bietet Borussia Dortmund eine komfortable Verhandlungsposition, wenn der Engländer signalisieren würde, im Sommer neue Wege gehen zu wollen. Dass es so kommt, ist weiter wahrscheinlicher als ein Verbleib, denn die Top-Klubs stehen bei der Familie Bellingham Schlange – auch aus seiner Heimat, wo der Klopp-Klub Liverpool als Favorit um die Talente des 19-Jährigen gilt. Für den BVB wird Jude Bellingham in der Rückrunde unverzichtbar bleiben – hoffentlich haben die zwei Wochen Pause über Weihnachten ausgereicht, um die Frische zurückkehren zu lassen.


RN-Note: 2,5

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