BVB ist spielerisch erschreckend limitiert So ist der nächste Rückschlag nur eine Frage der Zeit

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Zehn Punkte aus vier Spielen – damit kann der BVB zufrieden sein. Was Borussia Dortmund allerdings spielerisch anbietet, wird in dieser Form nicht lange ausreichen, um in der Bundesliga weiter erfolgreich zu bleiben. Da darf die punktemäßig gute Ausbeute nicht täuschen.

BVB bietet biederen Kombinationsfußball

Aus reichlich Ballbesitz (65 Prozent) konnte die Mannschaft von Trainer Edin Terzic beim Aufsteiger über 90 Minuten keine einzige klare Torchance herausspielen. Wenn das nicht alarmierend ist, was dann? Kompliziert, auf Zufall und Einzelaktionen hoffend statt gemeinsam und zielstrebig anzugreifen – mit der Methode des Dortmunder Solistenfußballs kommen Donyell Malen, Jamie Bynoe-Gittens und. Co nicht voran. Ohne vorherige Tempo- oder Flügelwechsel sind auch Speed und Skills der Offensivspieler unnütz. Dann fehlt jede Durchschlagskraft, weil der biedere Kombinationsfußball keine Lücken reißen kann.

Zugegeben, wegen der Ausfälle von Julian Brandt, Marco Reus und Jadon Sancho fehlten die wesentlichen Akteure der Kreativabteilung. Doch auch die verbliebenen Profis hatten die Fähigkeiten und eine Anleitung, wie man die Heidenheimer hätte knacken können. Was bringt die Vorbereitung, wenn Positionsdisziplin und abgesprochene Abläufe nicht eingehalten werden? Wie den Spielern beikommen, die ihren ballführenden Kollegen keine Anspielstationen bieten? Was nützt die intensive Analyse des Gegners, wenn die eigenen Unzulänglichkeiten dem Vorhaben im Weg stehen?

BVB in Heidenheim mit seinen Mitteln am Ende

Anders als die bisherigen Gegner in diesem Jahr taten die Heidenheimer dem BVB nicht den Gefallen, im Verlauf des Spiels Räume zu öffnen oder läuferisch nachzulassen. Sie hielten sich auf allen Positionen über 90 Minuten an ihren Matchplan – dann waren die Schwarzgelben mit ihren Mitteln am Ende. Das ist für eine Spitzenmannschaft, die den Anspruch hat, dominant zu agieren, schlicht unzureichend.

Mit solchen Leistungen sind die nächsten Rückschläge nur eine Frage der Zeit. Um den Bogen zu spannen: Mit ähnlich wenig Fußball und vorwiegend auf defensive Stabilität setzend, verbuchte die Borussia auch zu Beginn der Saison respektable Ergebnisse. Als dann stärkere Gegner kamen, war es schnell vorbei mit der Scheinherrlichkeit.

Spaßfußball sucht man beim BVB vergeblich

Dortmunds Hoffnung ruht auf der Rückkehr der Verletzten und Kranken, die mit ihrer individuellen Klasse weiterhelfen können. Wie ein Kollektiv aus einem Guss hat die Borussia lange nicht mehr gespielt. Nach der Nullnummer in Heidenheim fehlt die Fantasie, dass der Ballspielverein in naher Zukunft wieder für Spaßfußball stehen könnte.

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