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BVB-Rakete Haaland setzt Rekord-Show gegen Union fort - Brandt glänzt als Vorbereiter
Einzelkritik
Erling Haaland ragt beim BVB-Kantersieg gegen Union Berlin heraus. Julian Brandt glänz als Vorlagengeber. Die Einzelkritik zum 5:0.
Roman Bürki: Diese vermeintlich geruhsamen Nachmittage können für Torhüter ja auch Gift sein. Bürki gelingt es immer besser, die Anspannung auch ohne eigene Aktionen hoch zu halten. Parieren musste er quasi keinen Ball. Note: 3,0
Lukasz Piszczek: Wie seine Mitstreiter in der zentralen Abwehrreihe viel am Ball. Wählte immer die sichere Variante bei seinen Pässen, defensiv kaum ernsthaft gefordert. Ein ordentlicher Arbeitstag des polnischen Dauerbrenners. Note: 3,0
Mats Hummels: Als Abwehrchef musste er gegen die biederen Berliner nicht allzu oft eingreifen. Streute schärfere Pässe aus der hintersten Reihe ein, die gefährlichen Zuspiele hinter die Kette der Gäste ließ Union nicht zu. Note: 3,0
Manuel Akanji: Obwohl stark in die Kritik geraten, durfte er einmal mehr von Beginn an spielen. Wirkte lange Zeit sehr souverän und fokussiert, ließ sich aber von Marius Bülter im eigenen Strafraum viel zu einfach ausspielen (57.). Note: 3,5
Achraf Hakimi: Vor der Pause führte er mit Abstand die meisten Zweikämpfe (16), ohne dass er großen Einfluss auf die Partie hatte. In der Rückrunde kann er noch nicht an die Form aus dem Herbst anknüpfen. Immerhin der Speed stimmt: 36,5 km/h dürften eine neuerliche Bestmarke sein. Nach 64 Minuten ging er für Dan-Axel Zagadou vom Feld. Note: 4,0
Julian Brandt: Plötzlich tauche er nach einer abgewehrten Ecke als Rechtsaußen auf, die Vorlage zwischen Torhüter und Abwehrspieler netzte Erling Haaland mühelos ein (18.). Wie schon gegen Köln ging ihm in Ballbesitz manchmal die Konzentration flöten. Lautstark forderte sein Trainer Lucien Favre mehr Engagement im Spiel gegen den Ball ein, das nahm er sich zu Herzen (58., 60.). Legte Haaland per Absatzkick sehenswert auch das zweite Tor auf (76.). Note: 2,0

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Axel Witsel: Tauchte sogar im gegnerischen Strafraum auf, wurde nach einem Übersteiger aber beim Torschuss geblockt (32.). Leichter geriet die Aufgabe nach 70 Minuten: Den Querpass von Sancho setzte er auch in Rückenlage sicher in die Maschen (70.). Chef im Ring. Note: 2,5
Raphael Guerreiro: Nachsetzen, stochern - so eroberte er den Ball vor dem 1:0 am gegnerischen Strafraum (13.). Freistoß aus gut 20 Metern - Unions Keeper Rafal Gikiewicz rettet mit einer Flugeinlage (17.), scheiterte bei der nächsten Chance knapp (21.). Der Portugiese war lange Zeit ein Aktivposten und ist richtig gut drauf. Note: 2,5
Jadon Sancho: Sein zwölftes Saisontor leitete er mit einem beherzten Antritt über die linke Seite selbst ein (13.). Sträflich allerdings, wie der die beiden Vorlagen von Gikiewicz nicht bestrafte und viel zu schnörkelig spielte (22., 48.), es wäre noch mehr Zählbares dringewesen als der 13. Assist, diesmal für Witsel (70.). Note: 1,5

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Erling Haaland: Seinen dritten Ballkontakt (!) nutzte der norwegische Torgarant zu seinem schon sechsten Saisontor - nach 78 Spielminuten (18.). Wenig am Ball, aber zur Stelle: Als Brandt abprallen ließ, traf er mit Wucht durch die Beine von Gikiewicz (76.). Sieben Tore in den ersten drei Spielen sind selbstredend Bundesliga-Rekord. Danach: ausruhen für das Spiel in Bremen am Dienstag. Note: 1,5
Marco Reus: Er zog die meisten Sprints an, das bestätigte seinen Willen und die Mühen. Nicht viele Aktionen waren von Glück bereichert. Aus elf Metern dann sicher, als er den Strafstoß (Foul von Gikiewicz an Haaland) links neben den Pfosten setzte (68.). Kurz danach war Schluss für ihn, zufrieden sah der Kapitän nicht aus. Note: 3,0
Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.
