Batshuayi auf Shopping-Tour
BVB-Neuzugang präsentiert sich verflixt torgefährlich
Der BVB sieht sich nach dem 3:2 in Köln wieder in der Spur. Sportdirektor Zorc gefällt die neue Mentalität. Der neue Torjäger Batshuayi langt nach seinem Debüt-Doppelpack auch beim Shopping zu.
Ein bisschen verrückt und verflixt torgefährlich: Borussia Dortmunds neuer Stürmer Michy Batshuayi feierte eine nahezu perfekte Premiere. © Montage: Klose
Zur Belohnung gönnte sich Michy Batshuayi (24) eine ausgiebige Shopping-Tour. Gleich zehn vollgepackte Einkaufstaschen schleppte Borussia Dortmunds neuer Torjäger auf Zeit am Samstag aus der BVB-Fanwelt. Er dürfte sich wie zuhause gefühlt haben. "Schwarz und Gelb sind meine Lieblingsfarben, ich mag Batman, Spongebob", erklärte der Belgier mit breitem Grinsen nach seinem Debüt-Doppelpack beim 3:2 des BVB in Köln am Freitagabend.
"Wir wollen beide Tore schießen"
Dass er die Borussia wegen der Vereinsfarben jetzt schon sehr liebe und deswegen nach Dortmund gewechselt sei, wie er vorwegschickte, darf man als humorvoll gemeinte Übertreibung einordnen.
Comic-Helden, Superstars und Torjäger? Im Nu machten die Vergleiche mit seinem Vorgänger in der Dortmunder Sturmspitze die Runde. Er empfinde die Analogien zu Pierre-Emerick Aubameyang nicht als nervig, nicht als Druck, sagte der junge Belgier. „Das ist doch klar. Ich bin Stürmer, er auch, wir wollen beide Tore schießen.“ Batshuayi ist der ersteSpieler nach Aubameyang (drei Tore beim FC Augsburg im Sommer 2013), der gleich bei seinem Debüt mehrfach traf.
"Gut ins Spiel integriert"
Wie der BVB von der anderen Interpretation der Mittelstürmer-Position profitieren kann, zeigte sich in der in Durchgang zwei packenden Partie beim Schlusslicht in Köln. Batshuayi bot sich früher als Anspielstation an, setzte seinen stabilen Körper ein, um Bälle abzuschirmen, suchte das Kombinationsspiel, war auch in Bedrängnis ballfertig. „Das war natürlich traumhaft, mehr als man erwarten durfte“, sagte Sportdirekor Michael Zorc. Batshuayi habe nicht nur mit den zwei Toren und einer Vorlage überzeugt, sondern er sei auch „gut ins Spiel integriert“ gewesen, so Zorc.
<div id="playerrating_1559e0cf"></div><script> var script = document.createElement('script'); script.src = "//spielerzeugnis.ruhrnachrichten.de/widget/uid/1559e0cf.html"; document.getElementsByTagName('head')[0].appendChild(script);</script>Mit dem neuen Zielspieler verändern sich Statik und Dynamik. Man habe mehr Räume geschaffen, sei mit den Läufen und Pässen besser in die Tiefe gekommen, erklärte Andre Schürrle, der zweite Dortmunder Torschütze. Das Zusammenspiel mit Batshuayi habe „sehr gut funktioniert. Das hat Spaß gemacht.“
Erster Schritt in die richtige Richtung
Das zuletzt einfallslose und behäbige Angriffsspiel der Schwarzgelben bekommt also durch die 1,5 Millionen-Leihgabe vom FC Chelsea eine neue Komponente. „Unabhängig von den Toren ist er ein Spieler, der unser Spiel bereichern kann“, kommentierte Trainer Peter Stöger.
Zu behaupten, der BVB habe befreit gewirkt nach dem nervenden Transfer-Wirrwarr und dem auch in Folge dessen sportlich enttäuschenden Januar, wäre überzogen. Verbessert hatten sich unstrittig Einstellung, Körpersprache und Kampfbereitschaft. Rechtzeitig für eine Partie, in der diese Komponenten des Ballspiels gefragter waren als feine Füße. „Die Mentalität hat mir gefallen“, betonte Zorc auf Anfrage. Nach zweimaligem Ausgleich weiter auf den Dreier zu gehen, das sei „ein erster Schritt in die richtige Richtung“ gewesen.
Immer die richtige Antwort gehabt
Beispielhaft für neu gefasten Siegeswillen mag die Rettungstat des zuletzt wiederholt gescholtenen Sokratis gelten, der in der Schlussphase per Flugkopfball den dritten Ausgleich der Kölner verhinderte und somit den Dreier rettete. „Wir haben immer eine Antwort gehabt“, sagte Stöger. Das soll nicht nur für diese 90 Minuten gelten, sondern in der Dortmunder Lesart auch als Reaktion auf die drei mickrigen Punkte zum Rückrundenauftakt.
Mit dem Dreier aus Köln liegt der BVB in der Tabelle wieder auf Kurs Champions League. Zorc sprach nach der „Unsicherheit“ in den Vorwochen davon, dass die „Erleichterung groß“ gewesen sei. Nach dem freien Wochenende kann der BVB erstmals seit Monaten wieder in Ruhe arbeiten.