BVB mit Luft nach oben im allen Bereichen Einfluss von Marco Reus schwindet

BVB mit Luft nach oben im allen Bereichen: Einfluss von Marco Reus schwindet
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BVB mit Luft nach oben im allen Bereichen: Einfluss von Marco Reus schwindet

Nach einer stetigen Steigerung in den Testspielen machte Borussia Dortmund ausgerechnet zum Bundesliga-Start einen deutlichen Schritt zurück. Zu wenig Tempo im Spiel, schlechte Positionierung, daraus resultierend mangelhafter Ideenreichtum und vom Gegner deutlich mehr Gegenwehr sorgten für zähe 90 Minuten.

Schmeichelhafter BVB-Sieg gegen Köln

Das 1:0 gegen Köln war am Ende schmeichelhaft, einem verunglücktem Kunstschuss von Donyell Malen und dem erneut starken Gregor Kobel zu verdanken. Luft nach oben gab es in allen Bereichen, was schlimm wäre am 32. Spieltag. Am ersten ist das zu verschmerzen und kann ein Teil des Prozesses sein, wenn die Erkenntnisse aus diesem Spiel zu einem veränderten Verhalten auf dem Feld führen.

Wichtig neben den drei Punkten, die dafür sorgen, dass der BVB wie von Trainer Edin Terzic erhofft nicht schon am ersten Spieltag „wieder der Musik hinterherläuft“: Rechtzeitig zum Bundesliga-Start hat sich Borussia Dortmunds Personalsituation gerade auf den offensiven Außenbahnen deutlich verbessert. Wie sich das Dortmunder Spiel verändert, wenn in Karim Adeyemi oder demnächst Jamie Bynoe-Gittens starke Eins-gegen-Eins-Spieler eine Abwehrreihe auseinanderziehen können, war in Ansätzen auch schon gegen Köln zu sehen.

Reus-Einfluss beim BVB schwindet

Schnelle Spieler auf den Flügeln bieten Terzic nicht nur jede Menge taktischen Spielraum, es verändert auch die Konkurrenz-Situation im Zentrum. Nicht nur, aber vor allem auch für den ehemaligen Kapitän.

Als der BVB gegen Köln durch mehrere Wechsel neue Kräfte freisetzen wollte, nahm Terzic Marco Reus vom Feld. Längst ist das mehr als eine Ausnahme. Der Stellenwert von Reus mag immer noch hoch sein, es werden am Ende dieser Saison genügend Spiele sein, in denen er wichtige Aktionen kreieren konnte, Tore oder Assists beisteuerte. Doch sein Einfluss schwindet.

Adeyemi drängt in die BVB-Startelf

Reus‘ Leistung war gegen Köln überschaubar, es wird abzuwarten sein, ob und wann der erhoffte Effekt durch seinen freiwilligen Verzicht aufs Kapitänsamt erkennbar sein wird. Die Leichtigkeit des eigenen Tuns kann man, das zeigte Reus‘ Vorbereitung, nicht herbeireden. Auch das ist harte Arbeit. Seinen Trainer bringt das vielleicht schon am kommenden Samstag in Bochum in eine knifflige Situation. Adeyemi drängt in die Startelf, Julian Brandt müsste folgerichtig ins Zentrum wechseln. Und Terzic muss die Frage beantworten: Wo ist da noch Platz für Marco Reus?

Konkurrenz belebt das Geschäft, dieser Satz gilt insbesondere auch für Berufsfußballer. Als der BVB im Winter etliche verletzte Spieler zurück im Training begrüßen konnte, änderte sich das Gesamtbild der Mannschaft gravierend. Mehr Intensität in den Einheiten, mehr Kampf um die Startplätze, das war ein Leistungsschub, der fast alle Spieler erfasste. Hoffentlich diesmal auch Reus – es wäre ihm in seinem mutmaßlich letzten Jahr zu wünschen, dass Terzic seltener auf ihn verzichtet, wenn es um die Wurst geht. Dafür braucht es freilich einen Marco Reus in der Nähe seines Leistungslimits.

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