BVB-Leihspieler: Passlack und Gomez machen wichtigen Schritt - Burnic muss kämpfen

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BVB-Leihspieler: Passlack und Gomez machen wichtigen Schritt - Burnic muss kämpfen

rnBorussia Dortmund

Borussia Dortmund hat seinen Kader im Sommer verschlankt: Sergio Gomez, Felix Passlack und Dzenis Burnic wollen sich bei anderen Klubs für den BVB empfehlen. So liefen die ersten Monate.

Dortmund

, 29.12.2019, 08:30 Uhr / Lesedauer: 4 min

Sergio Gomez: Trotz seiner unbestrittenen Fähigkeiten wartete der Spanier 18 Monate lang vergeblich auf den Durchbruch bei Borussia Dortmund. Gomez war zwar voll integriert ins Profi-Training, Einsätze sammelte der 19-Jährige aber lediglich bei der U23 in der Regionalliga.

Sammelt in der Heimat wichtige Spielpraxis: Sergio Gomez.

Sammelt in der Heimat wichtige Spielpraxis: Sergio Gomez. © imago/AFLOSPORT

Im vergangenen Sommer wagte er dann den Schritt zurück nach Spanien, um zwei Schritte nach vorne zu machen. Diese Rechnung scheint aufzugehen: Der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler kam in der Hinrunde auf 19 Pflichtspieleinsätze (ein Tor, zwei Assists) und gehört bei SD Huesca zum Stammpersonal.

Es sei die perfekte Station, „um als junger Spieler zu wachsen und in Zukunft zu sehen, ob ich viel stärker nach Dortmund zurückkehren kann“, erklärte Gomez im November gegenüber „transfermarkt.de“. Huesca hat als Tabellendritter gute Chancen auf die Rückkehr in die La Liga.



Felix Passlack: Schwierige Monaten liegen hinter dem ehemaligen Kapitän der BVB-U19. Passlack kam sowohl bei 1899 Hoffenheim als auch bei Norwich City kaum zum Einsatz - die Karriere des Allrounders stockte gewaltig. Bei Fortuna Sittard - es ist das dritte Leih-Gastspiel in Serie - findet der 21-Jährige seit dem Sommer wieder zurück in die Spur.

Felix Passlack (l.) ist Stammspieler bei Fortuna Sittard.

Felix Passlack (l.) ist Stammspieler bei Fortuna Sittard. © imago/Pro Shots

Passlack stand bei 19 von 20 Pflichtspielen in der Startelf, erzielte einen Treffer und bereitete drei Tore vor. In der Eredivisie hat sich Sittard mittlerweile auf Rang 13 vorgearbeitet, der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt drei Punkte.

„Manche gehen ihre Umwege. Manche haben sogar aufgehört. Ich habe jetzt nun mal eine Karriere erwischt, in der es links, rechts, links, rechts geht“, sagte Passlack zuletzt im Interview mit der „WAZ“. Man darf gespannt sein, wie es im kommenden Sommer weitergeht.



Dzenis Burnic: Auch der defensive Mittelfeldspieler wartete nach einer erfolgreichen Zeit in der Jugend auf den Durchbruch bei den BVB-Profis. Das sechsmonatige Leihgeschäft mit Dynamo Dresden verlief erfolgreich und wurde im Sommer um ein Jahr verlängert.

Dzenis Burnic (l.) kämpft mit Dynamo Dresden um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga.

Dzenis Burnic (l.) kämpft mit Dynamo Dresden um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. © dpa

Der 21-Jährige kommt zwar regelmäßig zum Einsatz (1244 Pflichtspielminuten), die Lage der Sachsen in der 2. Bundesliga ist aber bedrohlich. Als Tabellenletzter hat Dynamo bereits sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. In den vergangenen elf Liga-Spielen gelang nur ein Sieg.

Dennoch sagte Burnic im Interview mit „transfermarkt.de“: „Ich freue mich, Verantwortung in der Mannschaft zu übernehmen, Leistungsträger zu sein und auch meine Spielzeit zu bekommen.“



Christian Pulisic: Offiziell über die Bühne ging der Transfer des Offensivspielers zum FC Chelsea bereits vor einem Jahr. Pulisic blieb dem BVB auf Leihbasis aber noch bis zum Ende der Saison 18/19 erhalten. Die ersten Monate des amerikanischen Nationalspielers, der Borussia Dortmund über 60 Millionen Euro Ablöse in die Kasse spülte, verlief durchwachsen.

Christian Pulisic (r.) ist nach einem schwierigen Start beim FC Chelsea angekommen.

Christian Pulisic (r.) ist nach einem schwierigen Start beim FC Chelsea angekommen. © dpa

Erst im Herbst platzte der Knoten. Pulisic kam in 22 Pflichtspielen zum Einsatz, erzielte dabei sechs Treffer und bereitete sechs Tore vor - eine sehr ordentliche Bilanz. Für Chelsea verläuft die Saison in der Premier League dennoch ernüchternd. Als Vierter beträgt der Rückstand auf Tabellenführer FC Liverpool 20 Punkte.

Im März kehrt Pulisic mit den „Blues“ zurück nach Deutschland. Im Achtelfinale der Champions League trifft die Mannschaft von Trainer Frank Lampard auf den FC Bayern München. Ein echter Härtetest.



Alexander Isak: Heiß diskutiert wurde im Sommer der Wechsel des schwedischen Stürmers zu Real Sociedad. Isak war in zwei Jahren beim BVB zwar nie über die Rolle des Reservisten hinausgekommen, hatte bei seinem sechsmonatigen Gastspiel in den Niederlanden (Rückrunde 18/19) aber nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht: 14 Tore und sieben Assists in 18 Spielen bei Willem II lasen sich als fundiertes Bewerbungsschreiben - allerdings nicht für Borussia Dortmund.

Traf auch gegen den FC Barcelona: Alexander Isak.

Traf auch gegen den FC Barcelona: Alexander Isak. © imago/Marca

Trotz seiner Tore in der Eredivisie trauten es die BVB-Verantwortlichen Isak nicht zu, in der Spielzeit 19/20 ein wichtiges Puzzleteil im Dortmunder Kader zu werden. Knapp neun Millionen Euro hatte die Borussia im Januar 2017 an AIK Solna überwiesen, aus Spanien gab es einen Betrag in ähnlicher Größenordnung retour.

Beim Tabellenfünften der La Liga kam Isak bislang häufig als Joker zum Einsatz, seine Entwicklung ist aber positiv. Zuletzt traf der 20-Jährige gegen Barcelona und Osasuna. Insgesamt weist die Statistik bislang sechs Pflichtspieltore bei 19 Einsätzen auf.



Maximilian Philipp: Auf ein gutes erstes folgte ein enttäuschendes zweites Jahr für den offensiven Mittelfeldspieler bei Borussia Dortmund. Im Sommer zog Philipp die Konsequenz und wechselte - etwas überraschend - zu Dynamo Moskau.

Wagte den Neustart in Russland: Maximilian Philipp (M.).

Wagte den Neustart in Russland: Maximilian Philipp (M.). © imago/ITAR-TASS

In Russland läuft es für den 25-Jährigen bislang durchwachsen. Zwar gelangen ihm sechs Tore in zwölf Pflichtspielen, Dynamo ist aber derzeit nur Achter und weist einen beachtlichen Rückstand auf die internationalen Plätze auf. Ungewohnt für Philipp: die knapp dreimonatige Winterpause. Der Liga-Betrieb geht erst Anfang März weiter.



Andre Schürrle: Ein weiterer Spieler, der das Abenteuer Russland wagte. Schürrle - lange Zeit Rekordeinkauf des BVB - enttäuschte bei den Schwarzgelben auf ganzer Linie. Durch den Abstieg des FC Fulham endete das auf zwei Jahre angelegte Leihgeschäft bereits im vergangenen Sommer.

Andre Schürrle befindet sich mit Spartak Moskau derzeit im Abstiegskampf.

Andre Schürrle befindet sich mit Spartak Moskau derzeit im Abstiegskampf. © dpa

Ende Juli zog es den 29-Jährigen dann zu Spartak Moskau. Der Traditionsklub wird mittlerweile von Domenico Tedesco trainiert. Der Trainerwechsel zeigt: Spartak ist weit von den Saisonzielen entfernt, hat nur drei Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang. Schürrle kommt bislang auf zwei Tore und vier Vorlagen in 18 Pflichtspielen.

Gegenüber der „Bild“ erklärte er im Herbst in Bezug auf seine Nicht-Berücksichtigung beim BVB: „Aufgrund der Leistungen, die ich in den zwei Jahren gebracht habe und der Zahlen und Statistiken - und das ist das, was am Ende zählt - wäre ich wahrscheinlich zum selben Entschluss gekommen.“



Jeremy Toljan: Mit großen Hoffnungen war der Rechtsverteidiger im Sommer 2017 von Hoffenheim zum BVB gewechselt, konnte die Erwartungen aber nur selten erfüllen. Nach einem halbjährigen Gastspiel bei Celtic Glasgow ging es im Sommer weiter zu US Sassuolo nach Italien.

Stammspieler bei US Sassuolo: Jeremy Toljan.

Stammspieler bei US Sassuolo: Jeremy Toljan. © imago/LaPresse

Dort gehört Toljan zum Stammpersonal, stand bei 14 von 19 Pflichtspielen in der Startelf. Sassuolo belegt nach 17 Spieltagen in der Tabelle Rang zwölf und hat derzeit fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.



Shinji Kagawa: Der einstige Publikumsliebling des BVB wurde von Lucien Favre kaum noch berücksichtigt. Zunächst trug der 30-Jährige in der Rückrunde 18/19 das Trikot von Besiktas Istanbul, im Sommer konnte sich Kagawa dann endlich seinen Spanien-Traum verwirklichen.

Shinji Kagawa kämpft mit Real Saragossa um den Aufstieg.

Shinji Kagawa kämpft mit Real Saragossa um den Aufstieg. © imago/AFLOSPORT

Das Problem: Real Saragossa spielt derzeit nur in der zweiten Liga - der Aufstieg ist aber noch in greifbarer Nähe. Als Tabellenfünfter hat Saragossa derzeit drei Punkte Rückstand auf Aufstiegsrang zwei. Kagawa kam in 18 der 21 Liga-Spiele zum Einsatz, erzielte zwei Tore und bereitete einen weiteren Treffer vor.