BVB-Kritik an Stegemann trifft wunden Punkt Dortmunds Auswärtsschwäche kann den Titel kosten

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Lange redete Edin Terzic nach dem Schlusspfiff auf den vierten Offiziellen Sören Storks ein, noch auf dem Platz stellte der Dortmunder Trainer auch Schiedsrichter Sascha Stegemann zur Rede. „Von Mann zu Mann“, wie Terzic später wieder einigermaßen gefasst beschrieb, habe er dem Unparteiischen seine Sicht zu den drei strittigen Szenen mitgeteilt, die Borussia Dortmund im Meisterschaftsrennen womöglich entscheidend ins Hintertreffen bringen.

Massive BVB-Kritik an Stegemann

So macht der VAR keinen Sinn! Der Verweis auf die vielen richtigen Korrekturen, die Fehler, zum Teil spielentscheidender Art, verhindert haben und den Fußball damit ein Stück gerechter gemacht haben, hilft nicht, wenn es in einer so wichtigen Phase der Saison nicht gelingt, den VAR optimal einzusetzen. Die Kritik hagelt Woche für Woche auf den DFB nieder, sie hat sich nur verlagert. Ein Stück weg vom Schiedsrichter, der sonst immer der alleinige Buhmann war, hin zu unsichtbaren Kollegen des Unparteiischen, die zum Teil weit weg vom Ort des Spielgeschehens in einem fensterlosen Keller in Köln Videosequenzen sezieren, manchmal aber trotz minutenlangem Studiums zu keiner Entscheidung kommen. So ist der wöchentliche Frust größer als der Nutzen.

Der Schubser von Philipp Hofmann gegen Emre Can im Vorfeld des 0:1 war ein klares Foul. Darüber ließ sich ebenso wenig diskutieren wie über das Einsteigen von Danilo Soares gegen Karim Adeyemi im VfL-Strafraum. Elfmeter und Gelb-Rot gegen den Bochumer hätten die Konsequenz sein müssen, die Fernsehbilder waren doch eindeutig! Warum wurden sie in Köln trotzdem anders interpretiert? Und warum schaute sich Stegemann in beiden Fällen die Bilder nicht selbst an? Lediglich das Handspiel von Masovic war strittig, und das nicht nur, weil sowieso niemand weiß, welche Auslegung der Regel an diesem Tag und bei diesem Schiedsrichter-Gespann gilt.

BVB-Auswärsschwäche ist alarmierend

Fassungslosigkeit macht sich dann zu Recht breit, über Nutzen und Wert des VAR wird auch nach diesem Spieltag wieder heftig diskutiert werden. So tut man sich bei den Regelhütern keinen Gefallen, die Kritik potenziert sich eher noch, weil viel mehr Menschen auf die strittigen Szenen schauen und Fehler dennoch passieren.

Bei allem Verständnis für Dortmunder Frust, Wut und Ärger: Es darf nicht unter den Tisch fallen, dass sich Borussia Dortmund das Unentschieden in Bochum auch selbst zuzuschreiben hat. Die großen Probleme auf fremden Plätzen sind frappierend. Ja, unter den nun sechs Auswärtsspielen in Serie, die der BVB aktuell nicht gewonnen hat, waren die in London, München und Leipzig. Aber eben auch die in Stuttgart, auf Schalke und nun in Bochum. Sechs Zähler hat die Borussia in diesen drei Partien gegen absolute Kellerkinder liegen gelassen, das ist schlicht nicht meisterwürdig.

Unlösbare Aufgabe für BVB-Trainer Terzic?

Auswärts hat Borussia Dortmund, das macht die Arbeit des Trainers so schwierig, dabei mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen. In München, Leipzig, zum Teil auch in London sowie in Stuttgart gravierend nach der Pause, war Dortmund meilenweit von der notwendigen Haltung entfernt. In Gelsenkirchen schlich sich nach beiden Führungen eine schon bekannte Fahrlässigkeit ein. In Bochum wurde dem BVB nicht nur ein schlechter Schiedsrichter, sondern vor allem auch ein skurriler Chancenwucher zum Verhängnis. Und das eine Woche nach einem 4:0 gegen Frankfurt, in dem Dortmund gnadenlos effizient spielte. Man könnte auch sagen, meisterlich effizient.

Wie krass die Ausschläge in beide Richtungen manchmal innerhalb weniger Tage ausfallen, das stellt auch den so ambitionierten und akribischen Trainer Edin Terzic dann vor eine unlösbare Aufgabe. Er betonte nach dem nächsten Dämpfer gebetsmühlenartig, dass man nicht aufgeben werde. Sein Gesicht drückte etwas anderes aus: die Sorge, dass das 1:1 in Bochum vielleicht schon der entscheidende Rückschlag gewesen ist.

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