BVB-Innenverteidiger Nico Schlotterbeck erneut verletzt Die Frage nach dem Warum?

BVB-Innenverteidiger Nico Schlotterbeck erneut verletzt: Die Frage nach dem Warum?
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Zehn Sekunden lang redete Trainer Edin Terzic auf Nico Schlotterbeck ein. Er hielt den 23-Jährigen am Kopf und an den Schultern fest. Doch der Verteidiger wollte gar nicht zuhören, sauer war er. Ausgewechselt, nach 24 gespielten Minuten. Ob sein Zorn sich mehr auf Terzic richtete, der den Abwehrmann im Spiel gegen Eintracht Frankfurt als Vorsichtsmaßnahme frühzeitig vom Feld nahm, oder auf die eigene Problemzone im Oberschenkel, die ihm erneut zusetzte, ist nicht überliefert. „Er hat sich an den Oberschenkel gefasst und gespürt, dass es wieder schmerzhaft wird“, erläuterte Terzic. „Er wollte zwar unbedingt weiterspielen, aber wir haben ihn sicherheitshalber runtergenommen, auch wenn er das nicht gut fand.“ Seine Begründung: „Wir wollen lernen.“ In München hatte Schlotterbeck weitergespielt und war anschließend ausgefallen.

Schlotterbeck beim BVB zwischen Rückschlag und Comeback

Was weder Schlotterbeck noch der BVB gut finden: Der Ex-Freiburger fehlte dem BVB auch am Dienstag wegen seiner muskulären Probleme. Noch bevor die Mannschaftskameraden mit ihrer Arbeit begannen, brauste der Nationalspieler im Privatwagen davon. Kein Training möglich. Schon wieder. Ein Ausfall droht. Erneut.

Seit Ende März pendelt der Abwehrspieler zwischen Rückschlag und Comeback. Im Länderspiel der DFB-Elf gegen Peru ließ er sich nach einem Stich in der Muskulatur auswechseln. Rechtzeitig genug, hofften alle beim BVB. Doch die erste Rückkehr endete mit Schmerzen, beim Bundesliga-Topspiel beim FC Bayern München musste er noch vor der Pause angeschlagen vom Platz humpeln. Muskelfaserriss mit Sehnenbeteiligung, lautete die Diagnose. Der gute Wille hatte alles nur schlimmer gemacht.

BVB ohne Schlotterbeck gegen Bochum

Schlotterbeck gab dann in der Reha Gas, er stand statt Anfang Mai bereits am 22. April wieder einsatzbereit im Kader. Er fühlte sich gut, wollte der Mannschaft helfen – und musste dann am Samstag einsehen, dass Trainingseinheiten eine härtere Belastung darstellen als Spiele unter Wettkampfbedingungen. Nach knapp 25 Minuten endete sein Dienst am Samstag. Nachdem er den ersten Frust bewältigt hatte, saß das Energiebündel zusammengekauert an der Treppe zum Kabinengang, direkt am Spielfeldrand. Mitfiebernd, zerknirscht. Er hätte so gerne gespielt …

Noch hat der BVB den Spieler nicht abschließend untersucht. Doch auf die exakte Diagnose muss keiner warten. Vorerst wird „Schlotti“ wieder fehlen. Idealerweise bekommt er eine längere Pause. Die Realität sieht den Saisonendspurt mit fünf Endspielen für die Deutsche Meisterschaft vor. Natürlich steht die Frage im Raum, ob nicht hätte verhindert werden können, dass die Verletzung abermals aufbricht. Der BVB betont, nicht fahrlässig gehandelt zu haben. „Alle Tests unter der Woche waren positiv, das Risiko sehr gering“, erklärte Terzic. Doch es kam anders.

BVB-Routinier Hummels droht Gelbsperre

Mindestens für die Partie in Bochum formiert sich mit Niklas Süle und dem formstarken Mats Hummels die weiter namhafte Innenverteidigung von selbst. Doch Hummels steht bei vier Gelben Karten … Die Risikoabwägung könnte bei Schlotterbeck bald ein weiteres Mal zum Tragen kommen. Erst in Gänze genesen? Oder für den Traum vom Titel ein Wagnis eingehen?

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