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BVB-II-Zugang Viet: „Darüber mache ich mir keine Gedanken, ansonsten mache ich mich wild“
Borussia Dortmund
Christian Viet hat in dieser Saison schon für St. Pauli in der 2. Bundesliga gegen den Hamburger SV gespielt und gewonnen. Warum er dann zum BVB II gewechselt ist, erklärt er im Interview.
Kurz vor dem Ende der Transferfrist vermeldetete die U23 von Borussia Dortmund nochmal einen Neuzugang. Christian Viet läuft seither für den Drittligisten auf. Zuvor kam er in der laufenden Saison sogar auf drei Kurzeinsätze für den St. Pauli in der 2. Bundesliga.
Dort steht der Mittelfeldspieler auch noch bis 2023 unter Vertrag, der BVB hat Viet lediglich ausgeliehen. Im Interview vor dem Duell gegen Würzburg (Sonntag, 13 Uhr, Stadion Rote Erde) spricht der 22-Jährige über die Stadt Hamburg, seine ersten Spiele für die Borussia und den Ablauf des Wechsels.
Bei WhatsApp sieht man Sie im Profilbild im St. Pauli-Trikot. Wann wird das gegen eine BVB-Bild getauscht?
Das hat sich einfach noch nicht ergeben. Beim Thema soziale Medien hänge ich hinterher. Freunde sagen mir immer, dass ich da mehr machen soll, das ist aber irgendwie nicht meins.
Sie sind ja 2017 zu St. Pauli gewechselt. Hängen Sie an der wunderbaren Stadt Hamburg?
Hamburg ist Heimat. Entweder habe ich in der Nähe oder in der Stadt direkt gelebt. Hier in Dortmund habe ich auch eine schöne Wohnung gefunden, direkt am Park.
Finnsson-Einsatz gegen Würzburg fraglich - Maaßen erwartet Top-Leistung
Borussia Dortmunds U23 vor dem Duell gegen die Würzburger Kickers. Von David Nicolas Döring- Die richtigen Lehren habe die U23 von Borussia Dortmund aus der knappen Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Türkgücü München (1:2) gezogen, betont BVB-Übungsleiter Enrico Maaßen.
- „Wir haben viel Gutes gesehen im Spiel gegen Türkgücü, aber auch einiges, was nicht so gut war. Es waren ganz einfache Gegentore, die wir per Standards kassiert haben“, sagt Maaßen.
- Gegen Würzburg (Sonntag, 13 Uhr, Strobelallee 50, Dortmund) soll sich das jetzt ändern, wobei der Tabellenstand, Würzburg steht auf Rang 19, niemanden blenden soll. „Wenn man mal guckt, wer bei Würzburg so spielt, da sind viele Spieler, die Erfahrungen in Liga zwei und Liga drei haben. Wir brauchen am Sonntag eine Top-Leistung“, sagt Maaßen.
- Fraglich ist Allrounder Kolbeinn Finnsonn.
Wenn man Ihren Wikipedia-Eintrag durchstöbert, dem fällt auf, dass Sie in dem Landkreis Fußball gespielt haben, in dem ihr jetziger Coach Enrico Maaßen gearbeitet hat. Im Landkreis Stade in Niedersachsen. Sie haben bei SV Ahlerstedt/Ottendorf gespielt, Maaßen beim SV Drochtersen/Assel gecoacht. Sind Sie sich da mal über den Weg gelaufen?
Nein, erst als ich in der Regionalliga mit St. Pauli gegen Drochtersen/Assel gespielt habe. Freunde von mir haben auch unter Enrico Maaßen gespielt. Nur Gutes. Der Coach war auch ein Grund, warum ich zum BVB gewechselt bin.
Sie sind Sie ja während der laufenden Saison zum BVB-Team gestoßen. Wie lange Bestand denn der Kontakt schon zum BVB?
Der Kontakt bestand schon länger, der Verpflichtung ging kurzfristig über die Bühne.
Sie haben in den Wochen vor dem Wechsel häufiger in der zweiten Liga für St. Pauli gespielt. Zum Beispiel beim Sieg im Derby gegen den Hamburger SV. Warum sind Sie in die Dritte Liga gewechselt?
Ich will einfach wieder regelmäßig spielen und nicht nur eingewechselt werden. Ich will 90 Minuten auf dem Platz stehen und das jede Woche. Ich muss deshalb weiter an meiner Fitness arbeiten, um wieder bei 100 Prozent zu sein. Das ich da noch nicht bin, zeigt ja auch die Tatsache, dass ich beim BVB auch noch nicht über 90 Minuten gespielt habe.
Besteht denn die Chance, sich auch mal im Profikader zu beweisen?
Das weiß ich nicht. Das war auch nicht vordergründig für meinen Wechsel. Ich habe fast ein Jahr nur trainiert. Ich will einfach nur spielen.
Wie sind Sie beim BVB II angekommen?
Die Mannschaft hat mich extrem gut aufgenommen.
Ist es Ihnen schwergefallen, allein nach Dortmund zu gehen?
Nein, ich bin ja schon mit 18 allein nach Hamburg gezogen. Mir fällt es gar nicht schwer, weg von der Heimat zu sein. Die Mannschaft hilft einem Jahr auch, weil fast alle wissen, wie es ist, in eine neue Stadt zu ziehen. Ich möchte noch so zehn Jahre Fußballspielen. Auch um viel zu reisen. Ich will viel von der Welt sehen.
Nach zwei Einwechslungen standen Sie zuletzt zweimal in der Startelf des BVB II. Fühlen Sie sich als fester Bestandteil der Stammelf?
Ich bin gut angekommen. Aber es ist ein neues System, ich habe Ewigkeiten keine 90 Minuten mehr gespielt und die Automatismen müssen noch greifen. Das benötigt Zeit. Ich merke aber, dass ich nach jeder Trainingseinheit mehr Luft bekomme.
Gefällt Ihnen die Art, wie der BVB II Fußball spielt?
Ja, die gefällt mir sehr gut. Wie man das halt kennt von einer jungen Mannschaft. Wir spielen richtig guten Fußball. Für eine zweite Mannschaft sind wir auch richtig ekelig, weil wir gute, erfahrene Jungs dabei haben, wie Niklas Dams zum Beispiel.
Was ist mit dem Team in dieser Liga zu erreichen?
Wir spielen Fußball, um oben dabei zu sein. Deswegen ärgern wir uns auch, dass wir am Wochenende nicht auf Platz eins gesprungen sind.
Zu lesen war, dass Sie in der Jugend auf den offensiven Flügeln gespielt haben und bei den Senioren eher in der Defensive. Wo sind Sie jetzt zu Hause?
Früher in der U19 haben ich auf der Sechs gespielt, dann auf dem Flügel. Ich war später auch Außenverteidiger. Beim BVB gehörte mir zuletzt die rechte Seite. Ich fühle mich eigentlich überall wohl.
Wie lange läuft Ihr Leihgeschäft mit dem BVB?
Bis zum Ende der Saison.
Wie soll es dann weitergehen?
Das lass ich auf mich zukommen. Darüber mache ich mir jetzt keine großen Gedanken, ansonsten mache ich mich nur wild. Ich habe bei St. Pauli auch noch ein weiteres Jahr Vertrag.
Waren Sie eigentlich schon bei einem Spiel der Dortmunder Bundesliga-Mannschaft im Signal Iduna Park?
Wenn ich ehrlich bin, ich habe noch nie ein Spiel im Signal Iduna Park gesehen. Aber meine Schwester hat einen Termin herausgesucht, wann sie mit mir zu einem Bundesligaspiel gehen will. Also wird es bald kommen.