Traditionsderby gegen RW Essen
BVB II will kleine Chance auf Rang eins wahren
Die U23 des BVB gegen Rot-Weiss Essen: Das Revierderby gegen den Traditionsklub von der Hafenstraße am Samstag (14 Uhr) in der Roten Erde wäre das Top-Duell dieses 28. Regionalliga-Spieltags - hätten die Schwarzgelben ihre exzellente Position im Kampf um den Titel zwischenzeitlich nicht durch drei Niederlagen in Serie verspielt.
Einschwören für die Traditionspartie gegen Rot-Weiß Essen: Der BVB II will am Samstag drei Punkte.
Dennoch: Geblieben ist ein wie immer hoch interessanter Vergleich, bei dem es für die Gastgeber doch noch darum gehen könnte, sich wieder im Meisterschaftsrennen zurückzumelden. Erste Voraussetzung dafür: Nach dem überzeugenden 4:0 im Nachholspiel am Dienstag in Siegen müssen drei weitere Punkte her. Die zweite: Spitzenreiter Viktoria Köln müsste im brisanten Stadtduell beim Fünften 1. FC Köln II patzen.
Fritz kehrt zurück
Drei Spieler mit Essener Vergangenheit stehen im Aufgebot der Schwarzgelben - mit unterschiedlichen Chancen auf einen Startelf-Platz. Die größte hat Till Schumacher. Der in der RWE-Jugend ausgebildete und nahe des Essener Stadions aufgewachsene Abwehrspieler kam vor vier Jahren zum BVB. Und obwohl er inzwischen mit Leib und Seele Borusse ist, macht er keinen Hehl aus seiner nach wie vor engen emotionalen Verbindung zu seinem Heimatklub. Nach der schweren Verletzung von Lars Dietz dürfte Schumacher als Linksverteidiger auch heute erste Wahl sein.
Gute Karten verschaffte sich auch Moritz Fritz, der in Siegen erstmals in dieser Saison 90 Minuten auf dem Platz stand und seine Sache, wie Daniel Farke befand, „richtig gut“ gemacht habe. „Doch drei Spiele von Beginn an innerhalb von nur einer Woche“, gibt der Trainer zu bedenken, „wären nach dieser langen Pause sehr viel.“ Zumindest ein Platz auf der Bank ist für den im letzten Sommer von RWE zum BVB gewechselten Mittelfeld-Strategen aber reserviert.
Reimann erhält den Vorzug
Dort wird mit Hendrik Bonmann der dritte ehemalige Essener sitzen. „Natürlich wird mir das Zuschauen nicht leicht fallen“, sagt der bisherige Stammtorhüter, der in den nächsten Wochen Dominik Reimann den Vortritt lassen muss, „die Duelle mit RWE sind für mich immer die schönsten Spiele im Jahr. Aber immerhin habe ich dieses Highlight in der Hinrunde genossen.“
Beim 1:1 hatte Bonmann, der schon als A-Junior sein Regionalliga-Debüt für Rot-Weiss feierte, eine klasse Partie hingelegt - und war danach von den Essener (!) Fans gefeiert worden. So hoch ist sein Beliebtheitsgrad an der Hafenstraße noch vier Jahre nach seinem Abschied.
Noch kein Heimsieg
Hendrik Bonmann wird den Kollegen die Daumen drücken, damit es im neunten Regionalliga-Heimspiel seit 1999 den ersten Sieg gegen RWE zu feiern gibt. „Gefühlt“, sagt er, „hatte es uns wohl nicht so gut getan, dass zuletzt so viel über die Tabelle und den Titel gesprochen wurde. Um Köln vielleicht noch abfangen zu können, müssten wir praktisch jedes Spiel gewinnen.“ Trotzdem wisse man ja nie: „Im Fußball kann immer alles passieren…“