BVB-II-Spieler Moritz Fritz bleibt positiv
Trotz erneuter Verletzung
Fast schien es so, als würde Moritz Fritz seinen Stammplatz auf der Tribüne, die er notgedrungen in viel zu vielen Spielen dieser Saison einnehmen musste, endlich räumen können. Doch für den Defensivspezialisten des BVB II endet die Herbstrunde so, wie sie begonnen hatte – mit einer Verletzung.

Bleibt trotz seiner langen Verletzungsgeschichte optimistisch: Moritz Fritz von der BVB-Reserve.
Eine Knieprellung hatte den 23-Jährigen vor dem Wattenscheid-Spiel ausgebremst, jetzt kommt noch eine Schulter-Operation hinzu, die auch seinen Einsatz in der letzten Partie des Jahres am Samstag gegen Schalke (14.30 Uhr, Rote Erde) verhindert. „Das passt ins Gesamtbild“, sagt der im Sommer mit großen Vorschusslorbeeren und hohen Erwartungen von Rot-Weiss Essen gekommene Abwehrspieler, „aber es bringt nichts, sich darüber zu ärgern. Lieber richte ich den Blick optimistisch nach vorne.“
Das gilt auch für den heutigen Eingriff, bei dem ein Sehnenriss behoben werden soll. Eine Sache, die er schon seit längerer Zeit mit sich herumschleppt, „die mich aber beim Fußball kaum behindert hat“. Eine OP sei dennoch unumgänglich, und erst dabei zeige sich, wie schwerwiegend die Verletzung ist: „Im günstigen Fall“, glaubt Fritz, „bin ich in drei, vier Wochen und damit zu Beginn der Vorbereitung wieder fit. Wird es doch ein größerer Eingriff, müsste ich mit sechs bis acht Wochen Pause rechnen. Aber davon gehe ich erstmal nicht aus.“
Borusse bleibt positiv
Das positive Denken hat sich Moritz Fritz bewahrt. Das war nicht einfach, denn seit Ende der Vorbereitung hatte er immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Wegen eines kurz vor dem Punktspiel-Start erlittenen Muskelbündelrisses im Adduktorenbereich hatte er die ersten sechs Partien verpasst. Nach seinem Acht-Minuten-Debüt gegen Wuppertal setzte ihn eine Schambeinentzündung für weitere sieben Spiele matt, schließlich wurde bei ihm eine weiche Leiste diagnostiziert.
Entmutigen ließ er sich von all dem jedoch nie. Im November dann endlich Stabilität und drei Kurzeinsätze in Serie – bis zu jenem Trainingszweikampf mit Christoph Zimmermann, als beide unglücklich mit den Knien kollidierten. So kam er in 18 Spielen auf lediglich 30 Einsatzminuten.
Führungspersönlichkeit
Dabei war er von Beginn an von Daniel Farke nicht nur als Leistungsträger, sondern auch als Führungspersönlichkeit fest eingeplant worden. „Eine Rolle, auf die ich mich sehr gefreut habe und die ich zumindest neben dem Platz ausüben konnte“, wie er im Rückblick auf die letzten fünf Monate sagt. Natürlich nervte ihn die persönliche Situation dennoch: „Das Schwierigste dabei ist, geduldig zu sein und Ruhe zu bewahren. Aber man muss halt einsehen, dass es auch bei kleineren Blessuren besser ist, mal ein, zwei Tage länger auszusetzen.“
Jetzt setzt er seine Hoffnungen aufs Frühjahr. Komplett fit zu werden und bis Saisonende möglichst verletzungsfrei zu bleiben, sind seine primären Ziele. Dass die Mannschaft auch ohne ihn so erfolgreich ist, sei auf dem Weg zum Comeback enorm hilfreich: „Es wäre schade, wenn es um nicht mehr viel gegangen wäre, weil die Jungs irgendwo im Mittelfeld rumdümpeln. Dass es so super läuft, ist für mich eine enorme Motivation. Denn ich weiß: die wichtigsten Spiele der Saison kommen erst noch.“ Und dann will Moritz Fritz länger auf dem Platz stehen als nur ein paar Minuten.