BVB gewinnt Test gegen Manchester United Sabitzer überzeugt, Malen trifft – nächster Verletzer

Lesezeit

Trainer Edin Terzic, der seine Mannschaft nach dem 6:0 gegen San Diego Loyal scharf kritisiert hatte, schickte eine Startelf auf den Rasen, die so auch im Ernstfall auflaufen könnte. Sein Debüt im BVB-Trikot gab Marcel Sabitzer, der nicht nur von den eigenen Anhängern begrüßt wurde, sondern auch warmen Applau von den United-Fans erhielt. Schließlich war der Dortmunder Neuzugang in der vergangenen Rückrunde vom FC Bayern München an die „Red Devils“ ausgeliehen.

Felix Nmecha, ein anderer Neuzugang, schrieb nur Autogramme. In den vergangenen Tagen hieß es, er habe sich müde gefühlt, sei muskulär stark belastet. Das Spiel in Las Vegas verpasste er nun wegen einer „Belastungssteuerung“. Welche Belastung vorlag, teilte der BVB nicht mit.

BVB-Neuzugang Nmecha fehlt erneut

Den besseren Start im Allegiant Stadium erwischte United. Gregor Kobel streckte sich nach einem Fehlpass von Marius Wolf noch rechtzeitig (6.). Auch einen Freistoß von Christian Eriksen entschärfte der BVB-Keeper (16.). Dann war der Schweizer machtlos: Diogo Dalot, vor zwei Jahren als möglicher BVB-Neuzugang gehandelt, ließ ihm mit einem satten Rechtsschuss aus 18 Metern keine Chance. Nach einer Ecke der Engländer ließ Dortmunds Zuordnung zu wünschen übrig (24.).

Defensiv agierten die Borussen sehr aufmerksam. Da der Spielaufbau dann etwas langsam geriet, kam der BVB kaum einmal gefährlich in die gegnerische Spielhälfte. Auf beiden Außenbahnen passierte zu wenig, den Mittelfeldspielern boten die Vorderleute zu wenig Tiefenläufe an. Da sorgte die wort- und gestenreiche Auseinandersetzung zwischen Karim Adeyemi und Uniteds Omari Forson (29.) für Abwechslung. Dem Ex-Borussen Jadon Sancho, als Mittelstürmer (!) aufgeboten, gestattete Dortmunds Abwehr kaum Entfaltungsmöglichkeiten.

BVB dreht Spiel innerhalb weniger Sekunden

Die 50.875 Fans im gigantischen Allegiant Stadium in der Wüste von Nevada, heruntergekühlt auf 20 Grad Celsius, dachten schon an die Halbzeit, als der BVB doch noch gefährlich wurde. Und das gleich zweimal. Der auffällige Adeyemi leitete das 1:1 ein, setzte sich zuvor schön auf dem Flügel durch. Über Marcel Sabitzer – als Achter in den Strafraum gesprintet – landete der Ball bei Donyell Malen, der artistisch vollendete (43.). Nur eine Minute später führte Dortmund mit 2:1: Julian Brandt setzte zum Pressing am gegnerischen Sechzehner an, Sabitzer eroberte die Kugel und leitete direkt weiter auf Malen. Der Niederländer schob überlegt ein (44.). Spiel gedreht.

Einer weiteren guten Pressingaktion entsprang kurz nach der Pause die nächste große Chance: Brandt erkämpfte den Ball und spielte Sebastien Haller frei, der am neuen United-Keeper Andrew Onana scheiterte, beim Nachschuss verzog Adeyemi (48.). Ausgerechnet Mats Hummels misslang dann ein Klärungsversuch, der Ball landete vor den Füße von Anthony – 2:2 (53.).

BVB-Profi Meunier angeschlagen ausgewechselt

Ramy Bensebaini köpfte noch eine Brandt-Ecke an die Latte (59.), danach wurde auf beiden Seiten fleißig durchgewechselt. Unglücklich: Der gerade eingewechselte Thomas Meunier fasste sich nach einem langen Schritt im Sprint an den Oberschenkel und blieb danach direkt stehen. Da liegt die Vermutung eines Muskelfaserrisses nahe. Ihn ersetzte Ole Pohlmann.

BVB: Kobel (46. Meyer) - Wolf (46. Bensebaini), Süle (76. Papadopoulos), Hummels (76. Bueno), Ryerson (62. Meunier / 67. Pohlmann) - Can (62. Reus) - Sabitzer (46. Özcan), Brandt (76. Besong) - Adeyemi (62. Bamba), Haller (62. Moukoko), Malen (62. Hazard)

Tore: 1:0 Dalot (24.), 1:1 Malen (43.), 1:2 Malen (44.), 2:2 Anthony (53.), 2:3 Moukoko (71.)

Ein gelungenes Zusammenspiel von Brandt mit dem eingewechselten Marco Reus brachte dann Youssoufa Moukoko in die bestmögliche Abschlussposition – Abstauber, der BVB lag wieder in Front (71.). Der 3:2-Erfolg ging aufgrund der Leistungssteigerung in Ordnung. Dortmund verteidigte geschlossener und kompakter, in der Spieleröffnung und beim aggressiven Pressing zeigten die Borussen in mehreren Szenen, was ihnen Trainer Terzic aufgetragen hat. Mit zwei Paraden in der Schlussphase hielt Alexander Meyer den BVB-Erfolg fest.

Die Bilder des BVB-Testspiels gegen Manchester United:

BVB-Trainer Terzic gibt Update zu Schlotterbeck und Nmecha: Lob für Ex-Borussen Sancho

Reicht das BVB-Duo Haller/Moukoko für die ambitionierten Ziele?: So plant Dortmund im Sturm

BVB-Spieler Niklas Süle spricht Klartext: „Ich muss mich nicht als Fettsack beleidigen lassen“