Möchte im BVB-Team möglichst bald eine tragende Rolle spielen: Ausnahmetalent Youssoufa Moukoko (l.), hier beim Training mit Jude Bellingham. © Inderlied/Kirchner-Media
Borussia Dortmund
BVB führt Gespräche mit Youssoufa Moukoko: Entscheidende Wochen stehen an
BVB-Talent Youssoufa Moukoko steht vor entscheidenden Wochen. Der Stürmer will sich ans Team herankämpfen, im Frühjahr muss er sich Gedanken über seine Zukunft machen. Gespräche laufen bereits.
Am vergangenen Samstag feierte Youssoufa Moukoko mal wieder ein Erfolgserlebnis. Der 17-Jährige erzielte beim 2:2 der Dortmunder U23 gegen den VfL Osnabrück den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0. Moukoko und Tore, das ist ja eigentlich fast schon keine Erwähnung mehr wert bei einem Spieler, der in der Jugend Rekorde über Rekorde aufstellte – in diesem Fall aber deshalb bemerkenswert, weil es Moukokos erstes Tor in einem Pflichtspiel seit langen zehn Monaten war. Eine Durststrecke, die der Torjäger in den Nachwuchsmannschaften nie durchleben musste.
BVB-Sorgenkind Moukoko macht Fortschritte
Auf der Tribüne sah auch BVB-Cheftrainer Marco Rose die sicht- und messbaren Fortschritte eines seiner Sorgenkinder. Kurz nachdem Moukoko Ende März 2021 im Spiel gegen die Hertha seinen dritten Bundesliga-Treffer erzielt hatte, verletzte er sich schwer am Sprunggelenk. Eine Verletzung, die ihn die restliche Saison, die U21-Europameisterschaft und den Start in die Vorbereitung der aktuellen Saison kostete. Und die auch danach noch ein Thema war, denn Moukoko kam schwer in Tritt – und die hohe Belastung nach der langen Pause bezahlte der Ausnahmestürmer schließlich mit zwei Muskelfaserrissen.
Zwischen diesen Blessuren beschäftigen den 17-Jährigen auch noch eine Augenentzündung für einige Wochen. Die Hinrunde war für ihn, für den es eigentlich immer nur bergauf gegangen war, vor allem von ständigen Rückschlägen geprägt. „Es war eine schwierige Zeit“, sagt auch BVB-Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl. „Er war selten im Rhythmus.“
Moukoko könnte wieder eine ernsthafte Alternative für BVB-Coach Rose werden
Jetzt ist Moukoko endlich wieder an einem Punkt, an dem er eine ernsthafte Alternative für Rose werden könnte. Der Einsatz in der U23 war ein nächster Schritt, wie für einige Rekonvaleszenten auch gehen nun 14 wichtige Tage Bundesliga-Pause ihrem Ende entgegen. In denen konnte er voll durchtrainieren und Rückstände aufholen, ohne Restriktionen, ohne Dosierung.
Es gehört wohl zum Geschäft, dass seine Rückkehr in den Spielbetrieb nicht geräuschlos verlief. Mitte Januar meldete sich Moukokos Berater Patrick Williams mit einer Aussage zu Wort, die durchaus Sprengstoff barg. Moukoko brauche mehr Einsatzzeiten, sagte Williams sinngemäß, er müsse bald entscheiden, wo er die nächsten Schritte seiner Entwicklung am sinnvollsten gehen könne.
Moukokos Vertrag beim BVB läuft 2023 aus
Hintergrund: Der Vertrag des Super-Talents läuft 2023 aus. Im Sommer müsste Kehl als dann verantwortlicher Sportdirektor eine Entscheidung herbeiführen. Droht der BVB also einen Rohdiamanten zu verlieren? Im Vereinsumfeld hat man die Ansage des Moukoko-Beraters zur Kenntnis genommen, überrascht zwar, aber nicht unvorbereitet. Gespräche mit dem Youngster und seinem Berater laufen nach Informationen der Ruhr Nachrichten schon seit einigen Monaten, es ist dabei nicht unüblich, dass sie auch mal ins Stocken geraten, wenn der Spieler verletzt ist.
Dass Moukoko über weite Strecken der Hinrunde für Rose aus Verletzungsgründen gar keine ernsthafte Option war, versteckte Berater Williams wohlweislich in einem Nebensatz. Auch die vom Berater angedeuteten zwischenmenschlichen Probleme im Verhältnis zwischen Spieler und Trainer werden durch die Tatsache relativiert, dass Rose Moukoko bislang nur aus der Reha kommend oder erneut frisch verletzt erlebte.
Moukoko lauert auf mehr Einsätze im BVB-Trikot
Fakt ist allerdings auch, dass der BVB-Nachwuchsmann auch deshalb mit der Unterschrift unter einen neuen Vertrag zögert, weil er natürlich in der Rückrunde ein Gefühl dafür bekommen will, wie sich seine Chancen auf Einsätze verändern, wenn er mal über längere Zeit gesund bleibt. Auf dem Sprung ins 18. Lebensjahr, das Youssoufa Moukoko am 20. November vollendet, brauche er vor allem Spiele, hat Berater Williams erklärt.
„Das“, gibt Kehl zu, „wird dann schon mal schwieriger, wenn ein Erling Haaland gesund ist.“ Momentan ist Haaland verletzt, eine neue Chance also für Moukoko? Es gehe über Leistung im Training und in den Spielen, sagt Kehl. Das kann der Youngster durchaus als Aufforderung verstehen.
In einem gewissen Rahmen gibt es allerdings auch im Klub Verständnis für Moukokos Zögern. Nach Informationen dieser Redaktion ist Borussia Dortmund zuversichtlich, dass die Erfolgsgeschichte mit Youssoufa Moukoko, die mit seinem Wechsel vom FC St. Pauli als noch Elfjähriger im Sommer 2016 begann, auch über 2023 hinaus weitergehen wird. Bleibt er gesund, werden auch die Gespräche wieder einfacher.
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