Die Kritik von Signal-Iduna-Chef Ulrich Leitermann an der Westfalenstadion-Choreographie während der Partie gegen Union Berlin schlägt weiter hohe Wellen – jetzt machen die BVB-Fans ihrem Unmut Luft. In der Nacht zu Samstag wurde am Hauptsitz der Versicherung an der B1 ein Protest-Plakat platziert. Dort, wo sonst Fan-Sprüche zum jeweiligen Heimspiel zu lesen sind, stand: „Für immer Westfalenstadion“. Als Verfasser wurde angegeben: „U. Leitermann, Eigentor des Jahres“.
Leitermann übt Kritik an den BVB-Fans
Doch schon im Laufe des Vormittags wurde der Schriftzug wieder entfernt. Nun ist dort wieder der Beitrag zum Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (18.30 Uhr, live auf Sky) zu lesen: „Ihr habt den Adler auf der Brust, aber wir die Süd im Rücken.“
„Schmerzen“ hätte ihm der Anblick der Choreo gegen Union Berlin bereitet, sagte Ulrich Leitermann im Interview mit den Ruhr Nachrichten. „Für mich ist das inakzeptabel, wenn man bedenkt, wie sehr wir diesen Verein seit langer Zeit unterstützen und ihm auch zur Seite standen, als andere keinen Cent mehr geben wollten.“ Er appellierte an die Fans: „Akzeptiert doch die Verhältnisse, die wir haben! Der Signal Iduna Park heißt bis mindestens 2031 Signal Iduna Park. Da wünsche ich mir einen wertschätzenden Umgang, der beide Interessenlagen berücksichtigt.“
BVB-Fans äußen ihr Unverständnis
Er führte weiter aus, dass die Choreo für das Unternehmen ein einziges Ärgernis sei. „Es ist eine Sisyphusarbeit, die wir seit 17 Jahren leisten, und beim Spiel gegen Union Berlin gab es einen heftigen Rückschlag, weil diese Darstellung auch wieder Bilder erzeugt in den Köpfen der Menschen“, erklärte Leitermann.

Nach der Veröffentlichung von Leitermanns Aussagen trendete Dienstag und Mittwoch „#Westfalenstadion“ beim Kurznachrichtendienst Twitter. Viele BVB-Anhängern äußerten ihr Unverständnis für die Kritik der Signal Iduna und warf dem Versicherer fehlendes Verständnis für Fankultur und Borussia Dortmund im Speziellen vor.
Weitere BVB-Proteste im Stadion
FH-Professor Dr. Axel Faix bewertete die Aussagen als „Eigentor“. Weiter erklärte der Wirtschaftsexperte im Ruhr-Nachrichten-Interview: „Das Unternehmen steht für Seriosität und Verlässlichkeit, gerade als Versicherung, und möchte das Image des Fußballs mit seiner Dynamik, Ästhetik und den Emotionen auf das eigene Image übertragen. Wenn man dann als beleidigt wahrgenommen wird, ist das schwierig.“

Kurz vor dem Anpfiff der Partie gegen Frankfurt präsentierten die Fans auf der Südtribüne zahlreiche Banner. Dort war unter anderem zu lesen:
- „Den Namen könnt ihr kaufen, unsere Akzeptanz nicht - für immer Westfalenstadion.“
- „Jeder weiß, ob groß oder klein, Borussia lädt ins Westfalenstadion ein.“
- „Uli, wir versichern Dir, dass es hier für alle Westfalenstadion heißt.“
Diskussionen um BVB-Stadionnamen: FH-Professor Faix bewertet Leitermann-Aussagen als Eigentor
BVB-Sponsor sauer, Fans auf Konfrontationskurs: Debatte um Stadionnamen neu entfacht
Harte Kritik an BVB-Fans: Signal-Iduna-Chef Leitermann spricht im Interview auch über 50+1