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BVB-Einzelkritik: Guerreiro schiebt an - Reus mit deutlichem Aufwärtstrend
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund beendet den Abwärtstrend beim Debüt von Edin Terzic. Guerreiro schiebt in Bremen immer wieder an, Reus zeigt einen deutlichen Aufwärtstrend. Die BVB-Einzelkritik zum 2:1.
Im Spiel eins unter Trainer Edin Terzic standen die Borussen unter besonderer Beobachtung und in der Bringschuld. Und sie lieferten, der BVB stellte die klar aktivere Mannschaft und verdiente sich das 2:1 (1:1) beim SV Werder. Die Einzelkritik:
Roman Bürki: Zwei Distanzschüsse zischten vor der Pause auf sein Tor. Kevin Möhwalds Flachschuss war unhaltbar (29.), Ludwig Augustinssons Schlenzer schubste er mit dem übergreifenden rechten Arm aus der Flugbahn (44.). In Durchgang zwei gab es wenig zu tun für ihn. Note: 2,5
Mateu Morey: Zwei frühe Ballverluste und weitere Unsicherheiten trübten den Eindruck bei ihm. Auch defensiv musste er sich wiederholt neu orientieren. Steigerte sich, hatte auch einige ordentliche Szenen, meist im Passspiel, wie vor der Reus-Chance (72.). Note: 3,5
Manuel Akanji: Erst selbstbewusst und konsequent, dann landet sein Passversuch in den Füßen von Bremens Osako und der Konter im Netz (29.). Fast hätte er den Patzer revidiert, als er aus kurzer Distanz an Werder-Keeper Jiri Pavlenka scheiterte (41.). Clever, als er den Strafstoß gegen den Torhüter herausholte (77.). Note: 3,5
Mats Hummels: Er dirigierte seine Viererkette sehr hoch, oft bis an die Mittellinie. Das machte das Spielfeld kurz und stoppte die Angriffe der Bremer früh. Von Josh Sargent oder Nick Woltemade kaum gefordert. Prädikat: lautester Borusse. Mit einem Zwicken im hinteren linken Oberschenkel ausgewechselt (85.). Note: 2,5
Raphael Guerreiro: Ballannahme und Abschluss in einer Bewegung, 1:0 für den BVB (12.). Auch danach gerne Initiator für Angriffe über die linke Seite, wenn er immer wieder aus der Tiefe heraus anschob. Beim Gegentor etwas zu weit weg von Flankengeber Theodor Gebre Selassie. Note: 2,5
Jude Bellingham: Ihm fehlte ein bisschen das Timing in den engen Räumen und im Zweikampf. Wenn er als Achter den Ball zwischen den Ketten forderte - bekam er ihn oft nicht. Note: 4,0
Axel Witsel: Balleroberer und Ballverteiler. Durchaus präsent und mutiger im Spiel nach vorne, riskierte sogar Fehlpässe, wenn er Tempo machen wollte. Aufmerksam, mit Übersicht. Note: 3,0
Jadon Sancho: Entscheidender Vorbereiter des 1:0 (12.), außerdem permanenter Antreiber. Er zog viele Sprints an, verlangsamte auch in den gefährlichen Räumen nicht so sehr den Spielfluss wie zuletzt. Sein erstes Bundesliga-Tor der Saison? Nein, leider knapp Abseits (58.). Note: 3,0
Giovanni Reyna: In die aussichtsreichen Positionen vor Bremens Abwehrreihe kam er sofort, doch der Pass auf Moukoko geriet nicht optimal (5.), und selber abzuschließen war dann die falsche Entscheidung (17.). Er traute sich, mit Ball am Fuß aufzudrehen und die Abwehr anzudribbeln. Verpasste den richtigen Zeitpunkt für den Pass, beispielhaft beim Konter nach 62 Minuten. Note: 3,0
Marco Reus: Seine Mannschaft könne nicht gut verteidigen, hat der Kapitän gesagt. Er selber kam den entscheidenden Schritt zu spät gegen Werders Torschütze Kevin Möhwald (28.). Mehr linker Achter als klarer Zehner, Taktgeber beim Gegenpressing oder Offensivpressing. Sehenswerter Freistoß und ein Flugkopfball, der einen Treffer verdient gehabt hätte (72.). Den Strafstoß versenkte er mit dem Nachschuss (78.). Note: 2,5
Youssoufa Moukoko: Startelf-Debüt, fast mit Traumstart: Eine Fußlänge fehlte zum frühen Treffer (5.). Ähnliche Szene fünf Minuten nach Wiederanpfiff, als er Reus‘ Flanke nicht kontrolliert aufs Tor lenken konnte (50.). Viel unterwegs, nicht immer zur rechten Zeit am richtigen Ort, aber nicht weit vom Treffer entfernt. Note: 4,0
Julian Brandt (72. für Bellingham) und Emre Can (80. für Moukoko) kamen ebenso spät in die Partie wie Dan-Axel Zagadou (85. für Hummels) und Lukasz Piszczek (85. für Morey) und bleiben ohne Note.
Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.
