Borussia Dortmund hat das letzte Heimspiel des Jahres souverän gewonnen. Beim 3:0 (3:0) gegen überforderte Bochumer avanciert Youssoufa Moukoko zum Matchwinner. Die BVB-Einzelkritik:
Gregor Kobel: In dieser Saison wehrt er 80 Prozent der Torschüsse ab, eine klare Verbesserung gegenüber der bereits guten Vorsaison (67 Prozent) und ligaweit die beste Quote. Gegen den VfL konnte er sein Können wenig unter Beweis stellen. Jordi Osei-Tutus Abschluss lenkte er entscheidend an den Pfosten. Die fünfte weiße Weste im neunten Bundesliga-Spiel der Saison. Note: 2,5
Niklas Süle: Viel mehr als eine Verlegenheitslösung auf der rechten Abwehrseite. Die Absicherung der Vorderleute ist dank seiner Zweikampfstärke (85 Prozent) abgehakt. Offensiv wäre mehr möglich gewesen, wenn es erforderlich gewesen wäre. Räumte nach 67 Minuten seinen Platz für Felix Passlack. Note: 2,5
Mats Hummels: Am Boden, in der Luft, in der Organisation: Der Abwehrchef hat in der Defensive gegen die harmlosen Gäste fast alles im Griff. Einmal entwischte Jordi Osei-Tutu (47.), schon wurde es gefährlich. Insgesamt solide und unaufgeregt. Note: 2,5
Nico Schlotterbeck: Durfte sich glücklich schätzen, dass der Treffer von Philipp Hofmann wegen vorheriger Abseitsstellung aberkannt wurde (27.). Darüber hinaus einer der zweikampfstärksten Spieler auf dem Feld und mit dem Blitzpass vor dem 3:0, sein dritter Assist in dieser Bundesliga-Saison (45.). Seine Risikobereitschaft im Aufbauspiel birgt Fehlerpotenzial, aber seine Grätschen sind eine Augenweide. Note: 3,0
Raphael Guerreiro: Hat seine muskulären Probleme vorübergehend überwunden und kehrte zurück. Simon Zoller hatte er weitgehend unter Kontrolle, seine eigenen Vorstöße setzte er sparsamer ein. In der Summe ordentlich, aber unauffällig. Note: 3,0
Salih Özcan: In Spielen wie gegen den VfL Bochum muss er den nächsten Schritt machen vom Abräumer zum Gestalter aus der Tiefe. Dazu müssen seine Pässe noch sicherer (82 Prozent Quote) und schärfer ankommen. Als Abfangjäger im Zentrum hinter Jude Bellingham ohne Probleme mit Bochums Spielmacher Kevin Stöger. Note: 3,0
Jude Bellingham: In den neun Pflichtspielen im Oktober an acht Toren beteiligt (6/2) und nach Schonprogramm in Kopenhagen zurück in der Startelf. Zog viele Sprints an, nahm in den ersten 45 Minuten aber wenig direkten Einfluss aufs Spiel. Heftiger Disput auf dem Feld mit Schlotterbeck, weil Bellingham seine Rolle zu offensiv und taktisch undiszipliniert ausfüllte. Note: 3,5
Giovanni Reyna: Zum ersten Mal in seiner Bundesliga-Karriere trat er zum Strafstoß an. Er wartete in aller Ruhe, bis Manuel Riemann ihm eine Ecke anbot und verwandelte sicher. Mit dem achten Bundesliga-Treffer hat er jetzt Papa Claudio (acht Treffer für den VfL Wolfsburg) überholt. Note: 3,0
Julian Brandt: Der Blondschopf kurbelt mit seinen Pässen immer wieder das Offensivspiel an und weiß sich dank seiner feinen Ballbehandlung auch in engsten Räumen durchzusetzen. Im B1-Derby gelang ihm längst nicht alles, beim direkten Freistoß fehlte nicht viel (56.). Räumte auch mal hinten ab (54.). Note: 3,0
Donyell Malen: Nach schwachen Leistungen etwas überraschend in der Startelf, holte dank der Trägheit von Vasilios Lambropoulos den Strafstoß vor dem 2:0 heraus (12.). Ansonsten war nicht viel zu sehen vom Niederländer, dem es bei allem Tempo eklatant an Spielverständnis und dem Auge für seine Mitspieler mangelt. Note: 4,0

Youssoufa Moukoko: Eine WM-Bewerbung mit 85 km/h: Schüttelte VfL-Manndecker Ivan Ordets ab und hämmerte die Kugel zentral unter die Querlatte (8.). Und damit nicht genug: Kopf hoch, Lupfer mit rechts (!) aus 30 Metern über Riemann hinweg ins Netz (45.). Perfekter Tag für den Teenager, der mit nun sechs Bundesliga-Toren die teaminterne Rangliste deutlich anführt. Das 1:0 war sein zehnter Bundesliga-Treffer; er ist der erste 17-Jährige, der es auf diese Marke bringt. Beim vermeintlich leichtesten Versuch zielte er daneben (57.). Raus mit Applaus (82.). Note: 1,5
Marco Reus (68. für Reyna), Felix Passlack (68. für Süle), Karim Adeyemi (68. für Bellingham), Thorgan Hazard (78. für Guerreiro) und Anthony Modeste (82. für Moukoko) bleiben ohne Note.
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